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Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten

Titel: Tom Thorne 09 - Das Geständnis des Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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war es wert.
    Die Hände etwas tiefer in das fette Gewürm zu stecken.

25
    Die Frau, die jeden Montag vorbeikam, die heilige Betty, kochte das meiste für Frank vor, aber das Frühstück machte er sich gerne selbst. Dabei konnte er so gut seinen Gedanken nachhängen. Er hörte den Klugschwätzern und Politikern auf Radio Four zu, während er sich eine Kanne Tee kochte und im Kopf den vor ihm liegenden Tag durchging. Manchmal kam Laura vorbei, dann verbrachten sie die Zeit zusammen. Heute ließ sie sich jedoch nicht blicken.
    Das war in Ordnung, denn er hatte über eine Menge nachzudenken.
    Er schnitt eine Tomate für sein Rührei klein und dachte dabei, was für ein nettes Mädchen diese Helen Weeks war. Andererseits hatte er nichts anderes erwartet. Schließlich war sie mit Paul zusammen gewesen.
    Paul hatte nie viel von ihr erzählt und Frank hatte ihn nicht gedrängt. Aber ihm war nicht entgangen, dass es um Weihnachten herum nicht ganz so gut lief zwischen den beiden. Er hätte nicht sagen können, ob es an ihm oder an ihr lag, und das war wahrscheinlich auch egal. Aber man musste kein Einstein sein, um sich auszurechnen, dass es etwa um die Zeit war, als der Braten ins Rohr kam.
    Nicht zum ersten Mal war Frank dankbar, dass er mit diesem
ganzen Tamtam nichts mehr zu tun hatte. Er war glücklich, dass es in seiner Vergangenheit ein paar besondere Menschen gegeben hatte und dass er jetzt einfach bezahlte, wenn er mal Lust hatte auf eine Frau. Das war die einfachste Methode, sich Kummer zu ersparen.
    Letzten Winter hatte Frank Paul erklärt, dass er für ihn da sei, wenn es ein Problem gäbe – wenn er jemanden zum Reden brauchte, egal, ob bei Tag oder Nacht -, und dabei hatte er es belassen.
    Er schob die Tomate vom Schneidebrett in die Pfanne und legte noch ein Stück Butter mehr dazu. Das war das Geheimnis eines perfekten Rühreis, viel gute, gesalzene Butter.
    Doch Paul hatte recht gehabt, sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Frank sah das ein. Diese Helen war clever und misstrauisch. Außerdem hatte sie keine Angst, nachzubohren. Wahrscheinlich war sie in ihrem Job sehr gut. Er war froh, dass sie nicht bei Serious and Organised arbeitete und ihm im Nacken saß. Kaum war ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen, ärgerte sich Frank, dass er ihr das gestern nicht gesagt hatte. Sie hätte das wahrscheinlich witzig gefunden.
    Er ließ die Eier auf den Toast gleiten und ging mit dem Teller hinüber zum Tisch, wo er sich sein Rührei noch ordentlich pfefferte.
    Letztes Weihnachten hatte er Paul einen silbernen Flachmann geschenkt und Paul ihm eine Bruckner-CD, über die er ständig gequatscht hatte. Die Siebte, gespielt von den Wiener Philharmonikern. Es war die, die er sich spätnachts angehört hatte, als Helen ihn angerufen und ihm gesagt hatte, dass Paul tot sei.
    Laura war zu ihm gekommen und hatte gefragt, was passiert sei. Er hatte sie wieder ins Bett geschickt.
    Nach dem Frühstück räumte Frank den Geschirrspüler ein
und ging ins Büro, um Clive anzurufen. Er wollte Schwung in die Angelegenheit bringen. Er war schon immer dafür gewesen, die Dinge umgehend zu erledigen und sich der nächsten Angelegenheit zuzuwenden. Heiße Eisen schmieden und so weiter …
    Außerdem sollte niemand auf die Idee kommen, dass er ihnen im Nacken saß.

    Detective Inspector Stachelarsch rief genau in dem Moment an, als Helen ins Krankenhaus aufbrechen wollte. Er entschuldigte sich, dass sie nicht viel erfahren habe und man sie nicht auf dem Laufenden gehalten habe. Sie meinte, sie könne das verstehen und es liege wohl daran, dass es nicht viel gebe, was man ihr sagen könnte. Er widersprach nicht.
    Es schien ihm daran gelegen zu sein, das Gespräch kurz zu halten. Er wollte sie nur davon in Kenntnis setzen, dass sie eine neue Spur verfolgten. Er versprach ihr, sie in Zukunft besser zu informieren. Sie bedankte sich, und als er sich erkundigte, wie es ihr gehe, bestand sie darauf, dass es ihr gut gehe.
    Als sie eine halbe Stunde später in dem mehrstöckigen Lewisham Centre nach unten ging, war sich Helen ziemlich sicher, was diese »neue Spur« sein könnte. Nach den Nachrichten gestern Abend und mehreren Fernsehberichten heute Morgen war ihr klar, dass eine ganze Reihe Männer aus dem Team des DIs, wenn nicht sogar der Chef selbst, sich in diesem Augenblick in diesen Straßen aufhielten. Sie rechnete geradezu damit, einen von ihnen zu treffen, als sie wegen eines Parkscheins anstand, und fragte sich, wie das

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