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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Finger im Spiel hat. Glauben Sie mir, es ist ein guter Standort, Sie brauchen sich also nicht ausgeschlossen zu fühlen oder so.«
    »Wer hat gesagt, dass ich das tue?«
    »Egal, Sie werden vermutlich froh sein, dort zu wohnen, wo sich nicht alles um englisches Frühstück und Premiership-Fußball-Liveübertragungen dreht.«
    »Beides nicht verkehrt«, erwiderte Thorne.
    »Sie sind Spurs-Anhänger, stimmt’s?«
    Thorne hielt Frasers Blick eine Sekunde länger, als er es sonst getan hätte, und nahm zur Kenntnis, dass der Agent seine Hausaufgaben gemacht hatte. Allerdings nicht lange genug, um ihm das Gefühl zu vermitteln, er habe irgendwelche Punkte erzielt.
    »Für wen sind Sie?«
    »Manchester United, mein Freund, für wen sonst?«
    »Sie sind Londoner.«
    Fraser nickte, als sei das völlig selbstverständlich. »Einfach die beste Mannschaft.«
    Thorne blinzelte und erinnerte sich daran, wie er und Anna bei Regen vom Fluss zurückgegangen waren. Wie sie ihre Sympathien offenbart, Lobeshymnen auf Wayne Rooney gesungen und gelacht hatte, als er immer aufgebrachter wurde.
    »Sie sind doch nur neidisch, weil Ihr Haufen nie irgendwas gewinnt.«
    »Zumindest wohnen die Leute, die meinen ›Haufen‹ unterstützen, in der Stadt, wo er spielt.«
    »Gut. Wir gehen auf jeden Fall zum nächsten United-Spurs-Spiel. Ich wette einen Zehner drauf, dass wir euch wegschießen.«
    »Nur noch fünf Minuten«, sagte Fraser.
    Die Straße war Thorne nicht besonders steil vorgekommen, als er jedoch in einer Kurve nach rechts blickte, sah er das Meer weit unter ihnen. Die Landschaft fiel auf beiden Seiten sanft ab, zunächst felsig und mit vereinzelten Bäumen, dann immer grüner, Senke um Senke, als sie sich der Küste näherte. Sie kamen an mehreren Schildern vorbei, die vor Stieren auf der Straße warnten, und dann entdeckte Thorne eine Weide mit acht oder neun von ihnen: Sie waren groß und schwarz und sahen aus, als könnten sie mit Leichtigkeit den Zaun durchbrechen und es mit einem Punto aufnehmen.
    »Wessen Asche ist in Mijas verstreut worden?«, fragte Thorne.
    »Wie bitte?«
    »Die von Ronald McDonald? Die von dem Typen aus der Meister-Proper-Werbung?«
    »Echt witzig«, sagte Fraser. Er lachte, doch es klang einstudiert.
    Thornes prustendes Lachen als Antwort darauf war echt, als er sich vorstellte, wie Fraser von einem der Stiere, an denen sie gerade vorbeigefahren waren, auf die Hörner genommen wurde. Wie dieser die Panoramasonnenbrille in den Boden trampelte und wie die Perlen von der Zuhälter-Halskette abgerissen wurden.
    Olé …
    Die Hauptstraße war kurz vor dem Ortsbeginn von Mijas gesperrt, und ein Polizist auf einem Motorrad verwies sie mit einem Winken auf eine Umleitung, die bergab und in einem Bogen in den neueren Teil der Stadt führte. Thorne erkundigte sich, was los sei, und Fraser entgegnete, dass er keine Ahnung habe. Da eine Flotte von Touristenbussen sämtliche vorhandenen Parkplätze belegte, blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Wagen in einem trostlosen mehrgeschossigen Parkhaus abzustellen. Dann folgte Thorne Fraser zu der Ansammlung von weißen Häusern weit über ihnen. Er schleppte seinen Koffer eine lange, steile Treppe hinauf und durch ein Labyrinth von Kopfsteinpflasterstraßen, bis sie schließlich auf dem Hauptplatz herauskamen.
    »Nett hier, oder?«, sagte Fraser.
    Thorne nickte und genoss es, ein oder zwei Minuten einfach nur dazustehen und die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Er schwitzte und brauchte die Zeit, um wieder zu Atem zu kommen. Ein großer, überdachter Lebensmittelmarkt nahm den größten Teil des Platzes ein, und Menschen strömten in Scharen durch unzählige Reihen von Verkaufsständen, die Obst und Gemüse, Fisch, getrocknetes Fleisch und Käse verkauften. An einer Seite des Platzes erstreckte sich eine große und genauso überfüllte Bar, und diejenigen, die nicht einkauften, schienen sich damit zu begnügen herumzustehen, sich zu unterhalten und zu trinken. Ein paar Leute tanzten unbefangen zu etwas, das wie Live-Musik klang, obwohl Thorne weit und breit keine Musiker entdeckte.
    »Markttag«, sagte Fraser, als hätte Thorne eine Erklärung gebraucht. »Das ist ein glücklicher Zufall.«
    Thorne sah ihn an.
    »Ich weiß nicht, vielleicht möchten Sie ja ein bisschen Obst oder so …«
    Trotz der großen Anzahl von Reisebussen, die sie unten am Parkplatz gesehen hatten, hörte Thorne keine andere Sprache als Spanisch. Ein oder zwei Leute hantierten mit

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