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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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dabei auch nur ein einziges Wort aufzunehmen. Alle paar Minuten warf sie einen Blick in den Flur. Sie schaltete das Radio ein und eine Minute später wieder aus, weil sie Angst hatte, sie könnte das Klingeln des Telefons überhören.
    Es war auf jeden Fall besser, dass Kate nicht zu Hause war, beschloss sie. Es würde nur zum Streit kommen, wenn sie mithören würde, oder zumindest missbilligende Blicke geben.
    Über Geheimniskrämerei musste sie sich gerade beklagen.
    Das Problem war, dass sie beide alberne, sture Zicken waren. Das und die Tatsache, dass sie hinter Gittern beide gelernt hatten – gemeinsam gelernt hatten –, dass man niemals auch nur ein Stück nachgab.
    Sie schrien sich kaum noch an seit dem großen Krach, als Thorne selbstherrlich hereinspaziert war und die Bombe hatte platzen lassen. Als herausgekommen war, dass Kate sich nach ihrer Entlassung mit Ellie getroffen hatte. Donna war anschließend ein oder zwei Tage lang völlig außer sich gewesen, hatte vor Wut gekocht wie seit vielen Jahren nicht mehr. Vermutlich seit Alan nicht mehr. Doch dann hatte sie die Veränderung bei Kate bemerkt, und ihr Zorn auf ihre Lebensgefährtin hatte sich langsam gelegt. Donna hatte nicht mehr das Bedürfnis gehabt, Kate wehzutun, als ihr bewusst wurde, dass diese völlig am Boden zerstört war.
    Thorne hatte ihr Kates Vergangenheit ins Gesicht geschleudert wie gezuckertes kochendes Wasser. Einen »Schreckschuss« nannte man das im Gefängnis, und dieser sollte Spuren hinterlassen. Er hatte abfällige Bemerkungen gemacht, Anschuldigungen , und Kate wirkte seitdem misstrauisch und reserviert. Donna hatte sie noch nie so erlebt. Kates Furchtlosigkeit hatte zu den Eigenschaften gehört, die Donna an ihr gefallen hatten, als sie sich kennenlernten, ihre »Komme, was wolle«-Einstellung, der man unmöglich widerstehen konnte.
    Sie vermisste das. Sie vermisste sie . Und sie hoffte, der Tag werde kommen, an dem sie in der Lage sein würde, ihr das zu sagen und ihr zu verzeihen, dass sie gelogen hatte, was Ellie anbelangte. Ihre Wut auf Kate war beißender Verbitterung gewichen, gepaart mit etwas, das beinahe an Mitleid grenzte.
    Ihr Zorn schlummerte allerdings noch immer in ihr. Ein paar Tage zuvor hatte sich eine Frau im Supermarkt an der Kasse vor Donna gedrängelt, als existiere sie nicht. Die dreiste Kuh hatte ihre acht oder neun Jahre alte Tochter bei sich gehabt, und die kleine Göre hatte Donna mit demselben sturen Gesichtsausdruck angesehen wie ihre Mutter. Dann hatte sie gelächelt, als wolle sie wissen, was Donna dagegen unternehmen werde.
    Das hatte nicht geholfen.
    Donna hatte sich gezwungen wegzusehen und dann so lange tief durchgeatmet, bis sie sich sicher war, dass sie nicht schreien und die Frau mit ihrem perfekt geschminkten Gesicht auf das Förderband rammen würde.
    Manchmal musste man dieses eine Stück eben doch nachgeben, um sich vor sich selbst zu schützen.
    Sie dachte gerade darüber nach, dass es nichts gab, auf das sie nicht verzichtet hätte, um Ellie zu retten, um ihre Tochter zurückzubekommen, als das Telefon klingelte. Sie stellte ihre Tasse zu schnell ab und verschüttete Tee auf der Arbeitsplatte, dann ging sie in den Flur und betete, dass es sich um den Anruf handelte, den sie aus Spanien erwartete.

Dreißigstes Kapitel

    Fünfzehn Minuten westlich von Benalmádena bog Fraser von der Hauptstraße ab, und sie fuhren in die Hügel hinauf.
    »Ich fahre Sie erst mal zu Ihrem Hotel«, sagte Fraser. »Dann können wir uns später treffen und den Ball ins Rollen bringen.«
    »Wo wohne ich denn?«, fragte Thorne.
    »In einer hübschen Pension. Essen machen sie dort allerdings keines, Sie werden sich also was zum Frühstücken suchen müssen, aber davon abgesehen …«
    » Wo? «
    »In Mijas«, sagte Fraser. »Mijas Pueblo, im Gegensatz zu Mijas Costa. Das ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Echtes altes Spanien, wissen Sie?«
    »Wie weit noch?«
    »Eine Viertelstunde oder so. Ist eine schöne Strecke.«
    »Ich dachte, ich würde in Málaga wohnen.«
    Fraser warf ihm einen Blick zu.
    »Dort wohnen Sie doch, oder?«
    »Wir dachten, Sie wären lieber irgendwo, wo es ruhiger ist. Ein bisschen weniger auffällig …«
    »Wäre schön, wenn man mich vorher gefragt hätte.«
    »Sehen Sie, Sie sind nicht weiter als eine halbe Stunde von all den Orten entfernt, für die wir uns interessieren. Puerto Banús, Torremolinos, Málaga, mindestens zwei von den Golf-Resorts, bei denen unser Mann seine

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