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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Eigentlich wollte Eastwood gar nicht in die Sache hineingezogen werden. Er hatte ebenfalls ein schönes, ruhiges Leben gehabt, oder etwa nicht?
    Er hatte nicht damit angefangen …
    Diese beschissenen Fotos waren an allem schuld und die rückgratlose Schwuchtel, die sie in die Post gesteckt hatte.
    Schließlich reagierte er nur auf die Situation, in die er geraten war. Er hatte sie nicht provoziert, hatte den ganzen Ärger nicht verursacht. Aber jetzt prasselte es von allen Seiten auf ihn ein, und deshalb mussten etliche Leute aus der Welt geschafft werden.
    Nur Hackman ist noch nicht ganz aus der Welt geschafft. Behauptet, er habe es nicht verdient zu sterben. Eastwood sagt ihm, es gehe nicht darum, ob er es »verdient« habe, bevor er ihn endgültig erledigt, aus nächster Nähe. Anschließend geht er langsam in den Regen hinaus, und alle Huren treten ebenfalls ins Freie, eine nach der anderen, Huren wie Candela, die mit der ganzen Sache angefangen haben. Sie stehen alle da und sehen zu, wie er davonreitet, sogar diejenige mit dem lädierten Gesicht.
    Vom Feinsten.
    Langford wartete, bis der Abspann zu Ende war, da er es für unhöflich hielt, vorher auszuschalten. Dann nahm er sich noch ein Bier und griff zur Fernbedienung, um sich die Szene noch einmal anzuschauen.

Einundvierzigstes Kapitel

    Alison Hobbs, die früher Alison Talbot hieß, hatte vor drei Jahren wieder geheiratet. Sechs Monate, nachdem ihr erster Ehemann Chris offiziell für tot erklärt worden war. Als sie die Tür öffnete, spähte ein kleines Kind hinter ihren Beinen hervor, und ihr jetziger Ehemann wartete im Wohnzimmer auf Holland und Kitson.
    Stuart Hobbs begrüßte sie mit einem festen Händedruck und einem gebührend ernsten Nicken.
    Alison ging in die Küche, um Tee zu kochen, und ließ Holland und Kitson ein paar unbehagliche Minuten mit Small Talk überbrücken, während ihr Ehemann sich mit seinem kleinen Sohn auf dem Schoß abmühte. Die Fahrt von London war trotz der Geschwindigkeitskontrollen auf der M1 ziemlich gut gelaufen. Der kleine Junge hieß Gabriel und kam in das schwierige Alter von zwei Jahren. Das Ehepaar wartete auf einen Kostenvoranschlag zur Vergrößerung der Küche.
    Alle schienen sich zu freuen, als der Tee fertig war.
    »Es wäre wirklich eine Erlösung«, sagte Stuart Hobbs, »falls Sie Chris tatsächlich gefunden haben. Das Ganze ist für uns beide nicht einfach.«
    Holland sagte, dass er das verstehen könne. »Aber wie ich schon am Telefon erklärt habe, können wir im Moment noch keine eindeutige Identifizierung vornehmen. Deshalb hoffen wir, dass Sie uns ein paar Fragen beantworten können, die uns womöglich weiterhelfen.«
    Alison setzte sich neben ihren Mann. Er nahm ihre Hand. »Schießen Sie los«, sagte sie.
    »Wussten Sie viel über das, woran Chris gearbeitet hat?«, fragte Kitson.
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat kaum darüber gesprochen, und ich wollte es auch gar nicht wissen. Zumindest nicht mehr ab dem Zeitpunkt, als er Zivilfahnder wurde. Ich wusste, dass vieles der Geheimhaltung unterlag und dass sie ein paar richtig fiesen Typen auf den Fersen waren, aber er hat das nicht mit nach Hause genommen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Vernünftig«, sagte Kitson.
    Hobbs nahm seinen Sohn behutsam vom Schoß und beugte sich vor. »Ich dachte, es geht nur um … eine Identifizierung.«
    »So ist es«, erwiderte Holland. Er hatte bereits versucht, Chris Talbots ehemaligen Detective Chief Inspector beim Organisierten Verbrechen anzurufen, wartete aber noch immer auf dessen Rückruf. Bislang hatte Alison Hobbs jedenfalls noch nichts gesagt, was darauf hingedeutet hätte, dass ihr früherer Ehemann vor zehn Jahren bei seiner Arbeit nicht mit Alan Langford in Kontakt gekommen war.
    »Denken Sie, der Umstand, dass Chris Polizist war, spielt eine Rolle?«
    »Ja, möglicherweise.«
    »Hatte möglicherweise etwas damit zu tun, was passiert ist, meinen Sie?«
    »Na ja, wie ich bereits sagte …«
    Die Wohnzimmertür ging plötzlich auf, und ein Junge – zwölf oder dreizehn Jahre alt – mit schulterlangem Haar und einem »My Chemical Romance«-Sweatshirt kam herein. Er blieb stehen, als er sah, dass Besucher da waren, und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Mein World of Warcraft -Konto müsste wieder aufgefüllt werden«, sagte er, den Blick auf den Teppich gesenkt.
    »Ich kümmere mich später darum«, entgegnete Hobbs.
    Der Junge murmelte ein »Danke« und verschwand rasch wieder.
    »Das

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