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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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verschafft hatte.
    Sie drehte sich um, ging wieder nach drinnen und stellte sich vor, dass der großspurige Dreckskerl jetzt zugenäht und steif in einer Tiefkühlschublade lag. Sie lächelte und dachte: Ich bin nicht die Einzige, die es sich nicht gut genug überlegt hat. Doch das Lächeln verflüchtigte sich, als sie an ihre Tochter dachte. Ihr einziger Trost war, dass ihr Exmann, wozu er auch sonst imstande sein mochte, Ellie zumindest nie etwas zuleide tun würde. Oder? Sie zu entführen, das würde ihm sicher genügen …
    Sie spürte, wie Kate sich ihr von hinten näherte, wie die Hände ihrer Geliebten ihre Oberarme rieben. Doch es war nicht mehr die Kälte in der Luft, die Donna zittern ließ. Es war all das, was sie über den Mann wusste, den sie tot geglaubt hatte. Über den Mann, den Paul Monahan hätte töten sollen.
    Sie warf einen Blick auf die zehn Jahre alte Narbe auf ihrer Hand.
    Dachte, dass die Fotos womöglich erst der Anfang waren.

Fünfzehntes Kapitel

    Thorne fuhr kurz vor sechs ins West End und wartete zehn Minuten lang auf der Nordseite der Marylebone Road, um sich die Staugebühr zu sparen. Dann parkte er am Golden Square und ging zu Fuß Richtung Soho. Inzwischen war es merklich milder als früher am Tag – nicht gerade lau, aber erträglich –, und die Prostituierten in den von Neonröhren beleuchteten Eingängen der Bars in der Brewer Street zeigten etwas mehr Haut als in letzter Zeit.
    Angesichts der anderen Risiken, die sie tagtäglich eingingen, war ein bisschen Gänsehaut nicht der Rede wert.
    Gary Brand rief zurück, während Thorne zu Fuß unterwegs war, und sagte, es sei ihm gelungen, die Namen von ein paar Leuten aus Alan Langfords Vergangenheit auszugraben, die vermutlich irgendwann in Spanien gewesen waren. Es sei alles ein bisschen vage, räumte er entschuldigend ein, aber das Beste, womit er so kurzfristig aufwarten könne. Thorne bedankte sich bei ihm und notierte sich die Namen, sein Handy zwischen Kinn und Schulter eingeklemmt.
    »Dann ist Spanien also immer noch der Favorit?«
    »Mit ein bisschen Glück werde ich in ein paar Minuten wesentlich mehr wissen«, sagte Thorne.
    Er war bereits bei einem von mehreren Läden in der Gegend angelangt, die sowohl bei Schnäppchenjägern als auch bei geilen alten Böcken hoch im Kurs standen. Im Erdgeschoss wurden verbilligte Bücher verkauft, während nur ein paar Schritte entfernt im Keller Unterhaltung für Erwachsene – Zeitschriften, DVD s und ein kleines Sortiment an Sexspielzeug – angeboten wurde.
    Thorne blieb bei einem Regal unmittelbar hinter der Tür stehen. Er betrachtete den Einband eines Thrillers, den er für eine geeignete Lektüre in seinem nächsten Urlaub hielt – wann auch immer dieser stattfinden mochte –, und blätterte einen Bildband über die Grand-Ole-Opry-Radioshow durch, der für sechs Pfund neunundneunzig fast geschenkt war. Dann ignorierte er den Blick der Frau an der Kasse und lief die Treppe hinunter ins Untergeschoss, wo die ausgestellten Bücher ein paar Bilder mehr vorzuweisen hatten und Dennis Bethell fast sicher herumschmökern würde.
    Er war kaum zu übersehen.
    Aufgepumpt und muskulös, über eins neunzig groß, mit wasserstoffblondem Haar und Diamanten in beiden Ohren, wäre Bethell auch aus der Menschenmenge im White-Heart-Lane-Fußballstadion bei einem durchschnittlich gut besuchten Spiel herausgestochen. Im Untergeschoss hielten sich nur ein halbes Dutzend Kunden auf. Fünf Männer und eine Frau.
    »Eines von Ihren, Kodak?« Thorne deutete mit einem Nicken auf die Zeitschrift in den Händen des Fotografen.
    Bethell blätterte weiter. Er trug enge Jeans und ein noch engeres T -Shirt unter einer silberfarbenen Steppjacke. »Ich hoffe, Sie scherzen, Mr Thorne. Meine Sachen haben viel mehr Stil als das hier. Sehen Sie sich nur mal an, wie mies die Beleuchtung ist …«
    Thorne betrachtete das explizite doppelseitige Foto, das Bethell ihm hilfreicherweise nur wenige Zentimeter vor das Gesicht hielt, und war sich der Blicke bewusst, die sich auf sie richteten; der Köpfe, die sich gedreht hatten, wie sie es immer taten, wenn Dennis Bethell zum ersten Mal den Mund aufmachte.
    »Ich glaube kaum, dass sich irgendjemand wirklich darum schert«, sagte Thorne. Er nickte in Richtung des Kunden, der am nächsten bei ihnen stand. Der Mann sah aus wie der bei Hollywoods größter Casting-Agentur am häufigsten nachgefragte »schäbige Buchhalter«. »Glauben Sie etwa, ihn interessiert die

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