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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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waren. Das galt ganz besonders für ihren Entschluss, dass es ihr und ihrer Tochter besser gehen werde, wenn ihr Mann tot sei. Als sie ihr Sparkonto geplündert und sich an Paul Monahan gewandt hatte.
    »Das nenne ich eine Überraschung.« Der Mann, den sie gebeten hatte, einen Mord für sie zu begehen, war aufgestanden und hatte sie gefragt, ob sie etwas trinken wolle. Er hatte gezögert, gelächelt. Hatte gesagt: »Ich weiß nicht, wie ich Sie nennen soll.«
    »Ist mir ziemlich egal«, hatte sie erwidert. »Und ich hätte gerne einen großen Gin Tonic.«
    Donna konnte sich noch genau an das Datum erinnern, als sie die Bar in einem anonymen, etwa eine Meile vom Gatwick Airport entfernten Hotel betreten hatte. Es war nur eine Woche nach einer Feier gewesen, auf der sie flüchtig Paul Monahan und etwa einem Dutzend anderen zwielichtigen Freunden und Bekannten ihres Ehemanns vorgestellt worden war. Einer Party, die sie später hatte verlassen müssen, als Alan sich ein paar Drinks zu viel genehmigt hatte. Nach einem Witz, über den sie nicht laut genug gelacht hatte, und einem oder zwei Blicken in eine Richtung, die seiner Ansicht nach die falsche gewesen war.
    Er hatte sie in seinem Jaguar angeschrien. Hatte sie eine undankbare Hure genannt. Als sie zu Hause angekommen waren, hatte er eine Vase zertrümmert, und da ihm das noch nicht genügte, hatte er sich Zugang zum Badezimmer verschafft und ihr drei Finger gebrochen.
    Sie hatte genau gewusst, was Monahan war, als sie ihn dabei beobachtete, wie er Small Talk machte und Cocktailhäppchen verschlang, und es war seine Telefonnummer, nach der sie am nächsten Morgen verzweifelt auf dem Handy ihres Mannes gesucht hatte, während dieser duschte; die sie ein paar Tage später mit einem ihrer unversehrten Finger gewählt hatte.
    »Das ist ziemlich starker Tobak, meine Liebe. Sind Sie sicher, dass Sie sich das gut überlegt haben?«
    Sie hatten sich an einen kleinen Tisch in einer Ecke der Bar gesetzt. In sicherer Entfernung neugieriger Blicke und einer lärmenden Gruppe von Geschäftsleuten auf Sauftour. Monahan hatte an seinem Guinness genippt, als sei er ganz normal abends ausgegangen, und hatte Süßholz geraspelt. Hatte sich zu ihr gebeugt und mit ihr geflirtet, in der Gewissheit, dass sie nicht zu ihrem Ehemann laufen würde. Als hätte ihn das dazu berechtigt, seinen Preis in die Höhe zu treiben, sobald sie über Geld sprachen.
    Dreister Mistkerl …
    »Ich habe es mir gut überlegt.«
    »Okay, man sollte diesen Weg nämlich nicht Hals über Kopf einschlagen, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ich brauche keine Ratschläge.«
    »So was lässt sich nicht rückgängig machen. Mehr will ich damit nicht sagen.«
    »Ich habe es Ihnen doch bereits gesagt.«
    »Das ist nicht so wie bei irgendwelchen modischen Schuhen, die Sie einfach umtauschen können.«
    »Ich möchte nur wissen, ob Sie es machen.«
    »Wenn die Bezahlung stimmt, mache ich alles«, hatte Monahan gesagt. »An Ihrer Stelle würde ich bei dem, worum Sie mich bitten, allerdings nicht versuchen, mich mit der Kreditkarte von Ihrem Alten zu bezahlen …«
    Eine halbe Stunde später hatte sie die Bar ebenso euphorisch wie verängstigt verlassen, und obwohl sie sich nie wieder mit Paul Monahan traf, sollte es fünf Monate dauern, bis der Ire den Job erledigte.
    Oder es vortäuschte …
    Vier Mal gab ihm Donna grünes Licht, und vier Mal verlor sie die Nerven und rief Monahan an, um den Auftrag rückgängig zu machen und ihm zu sagen, dass er die Anzahlung behalten könne. Sie hatte fast schon beschlossen, die ganze Sache zu vergessen, sich eingeredet, dass sie den Verstand verloren haben musste, so etwas überhaupt in Erwägung zu ziehen. Dann war Alan eines Tages irgendein Geschäft durch die Lappen gegangen, und er war nach Hause gekommen und hatte ihr die Hand in einem heißen Haarglätter eingeklemmt.
    Sie hatte Monahan noch am selben Abend angerufen und ihm gesagt, er solle die Sache durchziehen.
    »Don …?«
    Sie drehte sich um und sah Kate in der Tür stehen, mit einer Tasse Tee in der Hand, von dem Donna annahm, dass er inzwischen eiskalt war. Donna entschuldigte sich, sagte, dass sie nur noch ein oder zwei Minuten brauche, doch sie dachte noch immer an Monahan.
    Das ist ziemlich starker Tobak, meine Liebe.
    Später war sie zu der Überzeugung gekommen, dass Monahan selbst Alan angerufen hatte. Ihn vermutlich sofort angerufen hatte, nachdem er aus der Bar hinausmarschiert war. Sich das doppelte Honorar

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