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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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fair zu sein, es handelte sich bei der Behörde um eine Agentur, sodass diejenigen, die für sie arbeiteten, streng genommen »Agenten« waren. Doch Thorne sah, wie sehr Mullenger es genoss, dieses Wort zu benutzen, und vermutete, dass dieser sich dabei vorkam wie ein richtiger FBI -Mann. Thorne hatte beruflich regelmäßig mit Leuten zu tun, die ähnliche Neigungen hatten. Ein Detective Sergeant aus einem anderen Team war einmal in Quantico gewesen, wo sich die FBI -Akademie befand, und hatte es irgendwie geschafft, ein offizielles FBI -Schlüsselband zu ergattern, an das er stolz seine Metropolitan-Police-Marke und seinen Ausweis hängte. Auf dem Schlüsselband stand: Fidelity, Bravery, Integrity , »Treue, Mut, Rechtschaffenheit«.
    Eigentlich hätte Arschloch genügt.
    »Ich habe wirklich nicht vor, eine wunderbare Freundschaft zu ruinieren«, sagte Thorne, »aber wie stehen die Chancen, dass in diese Korruptionsaffäre, von der Sie gesprochen haben, auch ein paar von Ihren ›spitzenmäßigen Agenten‹ verwickelt sind?«
    Silcox und Mullenger sahen einander an.
    »Ich weiß schon«, sagte Thorne. »Sie reißen sich ein Bein aus wegen den Keksen, und dann komme ich und verderbe die gute Stimmung.« Er lächelte, dachte dabei aber daran, wie schnell die Morde an Monahan und Cook in Auftrag gegeben und ausgeführt worden waren. Dachte an den Informationsaustausch. An jene Buschtrommeln. »Nur, wenn ich Langford wäre, oder jemand wie Langford, wären das die ersten Leute, die ich schmieren würde, wissen Sie?«
    Mullenger sammelte seine Fotos und Karten ein. »Das ist eine berechtigte Frage.«
    »In jedem Korb sind faule Äpfel«, sagte sein Partner.
    »Ganz richtig. Aber wer weiß das schon?«
    »Man kann sich wegen solchen Sachen vor Sorge verrückt machen«, sagte Silcox. Seine Stimme war lauter als jemals zuvor an diesem Nachmittag. »Ich würde mir an Ihrer Stelle aber lieber Sorgen über Dinge machen, auf die Sie einen Einfluss haben, zum Beispiel, wie viele Shorts Sie einpacken sollen.«
    Ein paar Minuten später begleiteten sie ihn forschen Schrittes zurück zum Aufzug und verabschiedeten sich routinemäßig. Ihm wurde die Hand geschüttelt, einmal fest und einmal weniger fest. Als sich die Aufzugtüren schlossen, warf Thorne den beiden einen letzten Blick zu.
    Das Ganze fühlte sich nicht mehr ganz so kindisch an wie noch vor einer Dreiviertelstunde.
    Thorne wusste, wenn es darauf ankäme, würde er mit Mullenger mit einem auf den Rücken gebundenen Arm fertig werden. Der kleinere Mann dagegen hatte die Art von Blick, der einen beunruhigte, und würde fast sicher mit unfairen Mitteln kämpfen.
    Draußen schaltete er sein Handy wieder ein und sah, dass er eine weitere SMS von Anna Carpenter bekommen hatte: Wir müssen uns noch über Donna unterhalten!
    Er sah auf die Uhr. Inzwischen lohnte es sich kaum mehr, noch einmal ins Büro zu gehen.
    Und Vauxhall war nur zwei Haltestellen von Victoria entfernt.

Fünfundzwanzigstes Kapitel

    Da Anna noch über eine halbe Stunde warten musste, bis sie nach Hause gehen durfte, freute sie sich sehr darüber, durch die Gegensprechanlage einem potentiellen Klienten antworten zu können. Wenn Frank sich an sein übliches Programm halten und den Mann auf die andere Straßenseite mitnehmen würde, um bei einem Drink über das Geschäftliche zu sprechen, standen die Chancen gut, dass er sie früher gehen lassen würde. Wie sich herausstellte, hatte der Mann an der Eingangstür kein Interesse daran, auf der Straße zu warten, und bestand darauf, im Büro mit Frank zu sprechen, deshalb drückte Anna etwas widerwillig auf den Türöffner und ließ ihn herein.
    Nachdem Frank das schlimmste Durcheinander auf seinem Schreibtisch beseitigt hatte, öffnete er die Tür und bat seinen Besucher, Platz zu nehmen. Er entschuldigte sich sofort für die Unordnung, die er darauf schob, dass er zu hart an verschiedenen Fällen arbeite, um Zeit zum Aufräumen zu haben, und für Annas Fahrrad, das am Heizkörper lehnte.
    Der Mann wirkte gleichgültig und schien möglichst schnell zur Sache kommen zu wollen.
    Frank überreichte dem Mann eine Mappe mit laminierten Referenzen – die er zu einem großen Teil selbst verfasst hatte – und erzählte ein wenig über seine Agentur, während dieser blätterte. Erst dann stellte er Anna als seine Mitarbeiterin vor. Der Mann sah Anna zum ersten Mal an und nickte ein »Hallo«.
    Anna lächelte und sagte: »Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ich habe

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