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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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sicher auf der Straße angekommen waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten.
    »Was, zum Teufel, sollte das denn?«
    »Was?«
    »Sie sind nicht ganz bei Trost, ist Ihnen das bewusst?«
    »Ich nehme an, ich hätte ihm auch einfach meine Dienstmarke zeigen können«, sagte Thorne. »Ihm sagen können, dass ich mit Ihnen reden muss.«
    Anna lachte abermals. »Franks Gesicht …«
    »Aber dann hätte er irgendwann wissen wollen, was vor sich geht, und ich vermute, Sie haben ihm immer noch nicht von dem Fall erzählt.«
    »Von welchen Fall?«, sagte Anna, und ihr Lachen verebbte.
    »Genau, darüber müssen wir uns unterhalten.«
    Da sie offenbar Schwierigkeiten hatte, so wütend zu klingen, wie sie es war, beobachtete sie mindestens zehn Sekunden lang den Verkehr, ehe sie antwortete. »Ich habe keinen Fall mehr, oder?«
    »Nein.«
    »Seit Sie Donna gesagt haben, dass sie mich feuern soll.«
    »Gehen wir was trinken.«
    Sie überquerten die Straße und betraten Franks Lieblingsbar. Thorne bestellte eine Cola Light für sich und ein Glas Wein für Anna, und sie setzten sich an einen Tisch am Fenster. Da es für diejenigen, die sich einen schnellen Drink auf dem Weg nach Hause oder mehrere langsame nach einem harten Arbeitstag genehmigen wollten, noch ein bisschen früh war, war es in der Bar ziemlich ruhig. Die gedämpfte, zögerliche Unterhaltung der beiden Gäste am Fenster trug wenig dazu bei, daran etwas zu ändern.
    »Und was soll ich Frank sagen?«, wollte Anna wissen. »Wenn ich ohne seinen neuen Klienten ins Büro zurückkomme.«
    »Was Sie wollen«, erwiderte Thorne.
    »Wirklich hilfreich.«
    »Sagen Sie ihm, dass ich Ihre Zeit verschwendet habe. Dass ich ein Freak wäre oder so.«
    »Ein Kontroll -Freak.«
    »Hören Sie …«
    Sie beugte sich zu ihm vor. »Warum, zum Teufel, denken alle, sie hätten das Recht, mein Leben zu bestimmen?«
    »Ich denke das nicht.«
    »Dass ich aus irgendeinem Grund nicht in der Lage wäre, selbst zu entscheiden, was für mich am besten ist.« Anna trank schnell, und ihr großes Glas Wein war mit zwei Schlucken halb leer. »Erst meine blöde, bescheuerte Mutter. Und jetzt Sie.«
    »Hier geht’s nicht darum, was für Sie am besten ist«, sagte Thorne. »Es geht darum, was für meinen Fall am besten ist. Ich muss einen Job erledigen, und, um ehrlich zu sein, Sie sind keine große Hilfe.«
    Sie blinzelte langsam, trank einen weiteren Schluck.
    »Tut mir leid, aber Tatsache ist … Sie sind eine Belastung.« Da Thorne richtig vermutet hatte, dass Anna schlecht reagieren würde, wenn sie sich bevormundet fühlte, hatte er sich für eine härtere Gangart entschieden, allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass sie so ein betroffenes Gesicht machen würde.
    Und dass er sich dabei so schlecht fühlen würde.
    »Oh, vielen Dank«, sagte sie.
    »Sie haben doch selber gesagt, dass Sie noch dabei sind, sich einzuarbeiten.«
    »Und …?«
    »Und dazu gehört, dass man weiß, wann es Zeit wird, das Feld zu räumen und zuzugeben, dass man überfordert ist.«
    »Was haben Sie zu Donna gesagt?«
    »Ich habe überhaupt nichts gesagt.«
    »Sie sind ein verdammter Lügner.« Sie leerte ihr Glas, stand auf, ohne ein Wort zu Thorne zu sagen, ging an die Bar und holte sich ein neues. Thorne beobachtete sie und wünschte sich, er hätte die Angelegenheit telefonisch geregelt.
    Anna begann zu sprechen, bevor sie wieder auf ihrem Stuhl saß. »Donna hat gesagt, sie bräuchte meine Dienste nicht mehr, weil die Polizei jetzt intensiv nach ihrem Exmann suchen würde oder irgend so einen Scheiß. Aber ich weiß verdammt genau, dass Sie sie dazu angestiftet haben.«
    »Ich habe sie gebeten, mir einen Gefallen zu tun.«
    »Weil ich eine ›Belastung‹ bin.«
    »Weil die Sache gefährlich ist, meine Güte!« Thorne holte tief Luft und senkte die Stimme. »Sie sind nicht dumm, Anna. Sie wissen ganz genau, womit wir es zu tun haben.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keine Angst habe, nachdem Monahan getötet wurde.«
    »Richtig, und ich habe Ihnen gesagt, dass Sie Angst haben sollten. Und sich aus der Sache raushalten sollen, weil mir klar war, dass das noch längst nicht alles war.«
    Anna verstand die Andeutung sofort. »Wer noch?«
    Thorne erzählte ihr von Howard Cook, wobei er darauf achtete, nichts von den Blutflecken auf der Straße vor seinem Haus und von der verkohlten Gehirnmasse zu erwähnen, die an der zersplitterten Windschutzscheibe des ausgebrannten Wagens gefunden worden war. Er

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