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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Sie sind ein Feigling und ein Mörder. All die vielen Jahre in Uniform, Frank, all die Jahre, in denen Sie gute Arbeit geleistet haben. Das alles wollen Sie wegwerfen, nur weil Sie sauer sind?«
    Farman schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Das lief nicht so, wie er es sich auf der Fahrt hierher vorgestellt hatte, als er sich einen grandiosen Abgang ausmalte, vermutete Vince.
    Seine Augen waren glasig, und sein Blick war unstet. Wahrscheinlich hatte er getrunken, eine Menge getrunken, wie in der Nacht zuvor - in der Nacht, in der seine Frau verschwunden war.
    Für einen Mann, der immer über alles die Kontrolle haben musste, war der Verlust von Kontrolle etwas Unheimliches, das nach viel Alkohol verlangte, um die Angst und den Schmerz zu betäuben.
    »Reden Sie mit uns, Frank«, sagte Vince und bewegte sich ein kleines Stück weiter nach links. Nur einen halben Schritt. »Sie haben etwas zu sagen, sonst wären Sie nicht hergekommen.«
    Dixons Gesicht war dunkelrot angelaufen, entweder bekam er zu wenig Luft, oder er stand kurz vor einem Schlaganfall. Wenn er ohnmächtig würde, wäre das gar nicht mal schlecht, dachte Vince. Dixon hätte vielleicht das Gleiche gedacht, aber sein Urteilsvermögen wurde sicher dadurch beeinträchtigt, dass er und Farman sich schon so lange kannten. Er würde nicht wollen, dass sie Farman erschossen. Er würde wollen, dass sie ihn entwaffneten.

    »Kommen Sie, Frank«, sagte Hicks. »Legen Sie die Waffe weg. Sie haben ein bisschen zu viel getrunken. Niemand wird Ihnen daraus einen Strick drehen.«
    Hicks schob sich ein paar Zentimeter nach links.
    Farman verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und bewegte sich ebenfalls ein Stück weiter nach links. Wenn er den Kopf leicht drehte, konnte er die Tür immer noch gut sehen.
    Inzwischen verfolgte Mendez das Drama bestimmt auf einem der Monitore, dachte Vince. Unmittelbar bevor Farman aufgetaucht war, hatte er das Zimmer verlassen, um auf die Toilette zu gehen.
    »Was wollen Sie uns sagen, Frank?«, fragte Vince.
    Farman gab keine Antwort, aber Vince konnte sehen, dass er auf den Worten herumkaute, die ihm durch den Kopf gingen. Er musste ihn nur dazu bringen, sie auszuspucken. Solange er redete, schoss er nicht.
    »Sie kennen mich nicht«, sagte er schließlich, seine Stimme klang dumpf und vibrierte vor innerer Anspannung. »In meiner Akte gibt es keinen einzigen Eintrag.«
    »Das weiß ich, Frank«, sagte Vince, verlagerte sein Gewicht und bewegte sich weitere fünf Zentimeter nach links. »Ich habe sie mir angesehen. Ich habe Sie überprüft. Ihre Personalakte ist untadelig. Sie haben sich immer absolut korrekt verhalten. Warum machen Sie dann das hier?«
    »Das alles zählt nichts mehr«, sagte Farman. »Sechzehn Jahre. Alles bricht zusammen, nur weil ich irgend so einer Nutte einen Strafzettel verpasst habe, und der Mann, mit dem mich so viele gemeinsame Jahre verbinden, fällt mir von einer Sekunde auf die andere in den Rücken.«
    »Ich weiß, von Ihrem Standpunkt aus sieht das nicht fair aus, Frank«, sagte Vince. »Aber mit dem, was Sie jetzt hier tun, helfen Sie sich nicht. Legen Sie die Waffe weg.«

    »Es ist zu spät.«
    »Nein, ist es nicht. Sie hatten in letzter Zeit eine Menge Stress, Frank«, sagte Vince. »Stress im Job, Stress zu Hause. Das versteht jeder. Legen Sie die Waffe weg. Wir finden eine Lösung. Sie nehmen sich eine Zeit lang frei, suchen sich Hilfe, um mit dem Stress fertig zu werden. Sechzehn Jahre mit einer makellosen Personalakte. Das heute Abend ist nur ein kleiner Ausrutscher, Frank.«
    Farman schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Ahnung … Es ist zu spät.«
    »Ihr Sohn sitzt in einem der Zimmer nebenan, Frank. Er ist elf Jahre alt und steckt in Schwierigkeiten. Er braucht Sie, Frank. Er braucht seinen Dad. Legen Sie die Waffe weg. Wir finden eine Lösung, damit Sie für ihn da sein können.«
    »Ich habe versucht, ihn ordentlich zu erziehen«, sagte Farman. »So wie mein alter Herr mich erzogen hat. Ich weiß nicht, was mit ihm nicht stimmt.«
    »Er hat Probleme, Frank«, sagte Vince und schob sich noch einen Schritt weiter. »So etwas passiert. Wer weiß schon, warum? Sie können ihm immer noch helfen. Ein Junge braucht seinen Vater.«
    Farmans Gesicht färbte sich wieder rot. Er verstärkte seinen Griff um Dixons Hals, bewegte den Finger am Abzug der Waffe.
    »Ach ja? Dieses Miststück hat mir das Jugendamt auf den Hals gehetzt«, sagte er. »Die werde ich nie mehr

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