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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Sie schon«, sagte Anne.
    Ich glaube, Sie haben mir gerade das Leben gerettet.
     
    Sie begleiteten Miss Navarre nach Hause, was Tommy sehr aufregend fand. Er kam sich ungeheuer wichtig vor, auch wenn er nicht genau verstand, was eigentlich passiert war. Im Auto hatte er nicht hören können, was gesprochen wurde. Und sein Dad wollte es ihm nicht erklären, aber Tommy merkte, dass er ziemlich aufgebracht war, und das bedeutete, dass es etwas mit Mr Farman zu tun haben musste. Aber Miss Navarre wirkte sehr froh, und sie hatte sich bestimmt zehnmal bei ihnen bedankt.
    »Sie beide sind meine Helden«, sagte sie, bevor sie in ihr Haus ging.
    Tommy schwebte wie auf Wolken.
    Auf der Heimfahrt plapperte er ununterbrochen. Er sagte, was für ein tolles Team sein Dad und er doch waren. Was für ein aufregender Abend das gewesen war - zuerst hatte er fast so etwas wie eine Verabredung gehabt, und jetzt war er ein Held. Wenn er das Wendy erzählte! Jetzt war sie nicht mehr die Einzige, die etwas zu erzählen hatte. Er war ein Held.

    Als sie nach Hause kamen, stand das Auto seiner Mutter in der Einfahrt, aber nicht einmal das konnte Tommy die Laune verderben. Natürlich würde er ihr nicht alles erzählen können, was passiert war. Sein Dad und er waren Pizza essen gewesen, damit hatte es sich. Der Rest war ihr Geheimnis.
    Was für ein toller Abend.

76
    Er musste ihr gefolgt sein, dachte Anne, als sie ins Haus ging. Sie setzte sich auf den nächstbesten Stuhl am Esstisch. Sie zitterte immer noch.
    Frank Farman musste ihr gefolgt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sie zufällig angehalten hatte, ausgerechnet sie, war äußerst gering. Er musste ihr vom Parkplatz aus gefolgt sein. Und um ihr vom Parkplatz folgen zu können, musste er gewusst haben, wo sie war. Er musste ihr bereits Stunden zuvor von ihrem Haus aus gefolgt sein.
    Wieso fuhr er überhaupt Streife? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Dixon ihn nach alldem, was geschehen war, nicht vom Dienst suspendiert hatte.
    »Du hast das Eis vergessen«, verkündete ihr Vater.
    Anne blickte auf, als er hereinkam, sein Sauerstoffgerät vor sich herschiebend, als wäre es ein elegantes Accessoire zu seinem burgunderroten Schlafanzug und dem schwarzen Seidenmorgenmantel.
    »Ich habe es auf die Einkaufsliste geschrieben, aber du hast es vergessen«, beschwerte er sich. »Vanille-Pecannuss. Ich habe es ganz oben hingeschrieben.«
    »Deine Probleme möchte ich haben«, sagte Anne. »Heute hat einer meiner Schüler versucht, einen Mitschüler zu ermorden,
und du jammerst herum, dass ich das Eis vergessen habe?«
    »Ich verstehe nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat.«
    »Nein. Natürlich nicht.«
    »Nachdem du vorhin zu deinem Abendessen gefahren warst, kam ein Deputy vorbei und hat nach dir gefragt«, sagte er in missbilligendem Ton. »Ich habe dich nicht zu einer Kriminellen erzogen.«
    »Du hast mich überhaupt nicht erzogen.«
    »Er wollte wissen, wo du bist.«
    »Also hast du es ihm gesagt.«
    »Selbstverständlich. Und er hat sich sehr herzlich für meine alljährliche Spende bedankt«, fügte er selbstgefällig hinzu.
    »Na toll. Vielleicht interessiert es dich, dass dieser Deputy unter dem Verdacht steht, vergangene Nacht seine Frau umgebracht zu haben.«
    »Das ist Unfug.«
    »Warum streite ich überhaupt mit dir? Du hältst es ja nicht einmal für nötig zu fragen, warum ich so aussehe«, sagte Anne und sah auf ihre schmutzigen, aufgeschürften Hände und ihre schmutzige, am Knie zerrissene schwarze Hose. Sie stand auf und warf einen Blick in den Spiegel über der Anrichte. Sie war kreidebleich.
    Sie sah, dass ihr Vater hinter ihr die Augen verdrehte.
    »Weil du nach deiner Mutter schlägst«, sagte er, ohne das Geringste zu begreifen, »dann gehe ich eben ins Bett. Ohne Eis.«
    Anne ging in die Küche und schenkte sich zur Beruhigung ein Glas Cabernet ein. Zumindest ein Geheimnis war gelüftet: Frank Farman hatte gewusst, wo er sie finden würde, weil ihr eigener Vater ihn ihr auf den Hals gehetzt hatte.

    Sie kramte die Nummer von Vince’ Pager aus ihrer Handtasche und wählte sie. Er rief augenblicklich zurück.
    »Wie geht es meiner Lieblingslehrerin?«
    »Ganz gut.«
    »Was ist los?«
    »Ich war heute Abend mit Peter Crane und Tommy essen.«
    »Und, wie lief’s?«
    »Gut. Tommy und ich haben die Sache geklärt«, sagte sie. »Aber auf der Heimfahrt hatte ich ein wirklich unheimliches Erlebnis mit Frank Farman.«
    »Ja«, sagte er, und seine Stimme klang

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