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Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur

Titel: Tony Mendez 02 - Eine verräterische Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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»Halleluja!«
    »Ich habe ein paar Deputys losgeschickt, die die Anwohner in der Umgebung befragen sollen. Eventuell hat ja jemand am Mittwochabend etwas gesehen«, sagte Mendez. »Bei der Wildnis dort draußen ist das zwar eher zu bezweifeln, aber vielleicht haben wir Glück.«
    »Gibt es schon etwas Neues von Gina Kemmer?«, fragte Hicks.
    »Ihr Zustand ist nach wie vor kritisch«, sagte Dixon. »Man weiß nicht, ob sie die Nacht überlebt.«
    »Dabei hat sie es schon so weit geschafft«, sagte Mendez. »Nach menschlichem Ermessen hätte sie dreimal tot sein müssen.«
    »Hoffen wir mal, dass sie noch genug Überlebenswillen in sich hat«, sagte Dixon.
    »Passt jemand auf sie auf?«, fragte Mendez. »Der Mörder dürfte der einzige Mensch in Kalifornien sein, der von der Geschichte ihres Überlebenskampfes nicht beeindruckt ist.«
    »Kalifornien?«, sagte Dixon. »Sie meinen wohl im ganzen Land. Sämtliche Nachrichtensender wollen ein Interview mit mir. Ich habe gehört, dass in der gesamten Stadt kein Hotelzimmer mehr zu kriegen ist. Wegen des Mordes an Marissa und wegen Haley, Zander Zahn und Gina Kemmer ruhen die Augen von ganz Amerika auf uns. Schon wieder.«
    »Unser Mörder wird sicher langsam nervös«, sagte Vince. »Wenn er es nicht schon längst ist. Eine Vierjährige, die ihn möglicherweise identifizieren kann, ist eine Sache. Etwas ganz anderes ist es, wenn eine erwachsene Frau das kann. Bestimmt hat er inzwischen das Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Er hat zu viele Fehler gemacht.«
    »Darren Bordain kam mir heute ziemlich nervös vor«, sagte Mendez. »Er wollte nicht fotografiert werden, und er wollte nicht an den Lügendetektor. Und sein Alibi für die Mordnacht ist Gina Kemmer, die praktischerweise in der Versenkung verschwunden war.«
    »Es hat ihm ganz offensichtlich nicht gefallen, dass wir ihn uns vorgeknöpft haben«, sage Vince. »Seiner Körpersprache nach zu urteilen, würde ich sagen, er verbirgt etwas.«
    »Er könnte ein Verhältnis mit Marissa gehabt haben«, sagte Hicks, »und der Überzeugung gewesen sein, dass er der Vater des Kindes ist. Vielleicht hat er herausgefunden, dass er es nicht ist. Vielleicht hat er herausgefunden, dass Marissa nie ein Kind zur Welt gebracht hat.«
    »Sie hätte übrigens auch nie eines bekommen können«, sagte Dixon. »Ich habe heute mit der Pathologin gesprochen. Den genauen Zeitpunkt konnte sie zwar nicht bestimmen, aber irgendwann in den letzten Jahren wurde Marissa Fordham die Gebärmutter entfernt.«
    »Da würde ich auch ziemlich sauer werden«, sagte Campbell. »Herauszufinden, dass das Kind, für das ich vier Jahre geblecht habe, gar nicht meins ist und nicht einmal ihres.«
    Mendez nickte und führte das Szenario weiter aus. »Bordain erfährt von dem Betrug. Er flippt aus. Er bringt sie um. Seine Mutter hat immer ein Riesentheater um Marissa gemacht – die Tochter, die sie nie hatte. Er schickt ihr die Brüste, um ihr zu sagen: ›Da hast du deine beschissene Tochter. Sie war eine Betrügerin, und ich habe sie aus dem Weg geräumt.‹«
    »Passt alles zusammen«, sagte Dixon. »Für meinen Geschmack fast ein bisschen zu gut. Darren Bordain ist nicht dumm. Würde er etwas so Offensichtliches machen, wie seiner Mutter die Brüste zu schicken? Ich glaube nach wie vor, dass uns dieses Paket auf eine falsche Spur locken soll. Jemand führt uns an der Nase herum.«
    »Was ist mit Steve Morgan, Vince?«, fragte Mendez. »Hat er mit dir geredet?«
    »Ja, hat er. Der hat sich völlig unter Kontrolle«, sagte Vince. »Mir sind im Laufe meines Lebens schon einige harte Nüsse untergekommen, aber der schlägt alles. Er hat mir ein paar Brocken hingeworfen und dann sofort wieder dichtgemacht.«
    »Könnte er der Mörder sein?«, fragte Dixon.
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Vince und ließ sich das Gespräch erneut durch den Kopf gehen. Er war erschöpft, hatte Kopfschmerzen und spürte, wie ausgelaugt er innerlich war.
    »Er vermittelt einem ganz bewusst das Gefühl, dass er ein schlechter Mensch sein könnte«, sagte er. »In dem Mann steckt eine Menge Selbsthass.«
    »Was sagte er dazu, dass er die Zahl der Stichwunden des Opfers kannte?«, fragte Hicks.
    »Reiner Zufall.«
    »Wem will er denn diesen Bären aufbinden?!«, sagte Mendez aufgebracht.
    Vince zuckte mit den Schultern. Er wünschte, er hätte etwas Konkreteres zu berichten. »Ich weiß es nicht. Wenn er es war, wenn er die Anzahl kannte – was übrigens ziemlich

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