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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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sein.«
    »Das ist krank«, bemerkte James.
    »Halte den Hintern des Huhns von dir weg, durch den Schock entleeren sich seine Gedärme recht heftig.«
    James nahm den Stift auf und griff in den Käfig.

    Sobald James den hölzernen Hindernislauf sah, kümmerten ihn das warme Hühnerblut und der Dreck auf seinen Kleidern nicht mehr. Der Hindernislauf begann mit einem Aufstieg über eine lange Strickleiter, dann musste man sich über eine Stange hangeln, eine weitere Leiter hinauf und von einer schmalen Planke zur nächsten springen. Mehr konnte James nicht erkennen, da der Parcours hinter den Bäumen verschwand. Er sah nur, dass es noch höher hinaufging und dass es keine Sicherheitsnetze gab.
    Mac stellte James seine Führer vor, zwei ziemlich fit aussehende Sechzehnjährige namens Paul und Arif in blauen CHERUB-T-Shirts. Zusammen kletterten sie die Leiter hoch, wobei einer der beiden älteren Jungen vor und einer hinter James ging.
    »Nicht nach unten sehen«, empfahl Arif. »Das ist die ganze Kunst.«
    Hand über Hand hangelte James die Stange entlang und kämpfte dabei gegen den Schmerz in seiner rechten Hand an. Der erste Sprung zwischen den Planken betrug nur etwa einen Meter und James schaffte ihn mit etwas Ermunterung. Sie kletterten eine weitere Leiter hinauf und liefen über neue Planken, zwanzig Meter über dem Boden. James setzte seine Füße vorsichtig auf und sah strikt geradeaus. Das Holz knackte im Wind.
    Zum nächsten Plankenlauf klaffte eine etwa eineinhalb Meter breite Lücke. Auf dem Boden wäre es kein schwieriger Sprung gewesen, aber zwischen zwei nassen Holzbrettern in zwanzig Metern Höhe fühlte James sich unsicher. Arif nahm kurz Anlauf und sprang leichtfüßig hinüber.
    »Es ist ganz einfach, James«, sagte er. »Komm, das ist der letzte Teil.«
    Irgendwo zwitscherte ein Vogel. James folgte ihm mit den Augen nach unten und stellte erst da fest, wie hoch über dem Boden er sich tatsächlich befand. Er geriet in Panik. Die ziehenden Wolken am Himmel vermittelten ihm das Gefühl zu fallen.
    »Ich halte das hier oben nicht aus«, warnte er. »Ich muss kotzen.«
    Paul nahm seine Hand.
    »Ich kann das nicht«, sagte James.
    »Natürlich kannst du das«, erwiderte Paul. »Auf der Erde würdest du dafür nicht einmal anhalten.«
    »Aber wir sind hier nicht auf der Scheißerde!«
    James fragte sich, wozu er mit Kopfschmerzen, einem schmerzenden Daumen und über und über mit Blut und Hühnerdreck besudelt zwanzig Meter über dem Boden stand. Dann dachte er daran, wie abgewrackt Nebraska House war und was ihm Sergeant Davies über sein Geschick, sich in Schwierigkeiten zu bringen, gesagt hatte, das ihn noch ins Gefängnis bringen würde. Der Sprung war das Risiko wert. Er könnte sein ganzes Leben verändern.
    Er nahm Anlauf. Die Planke zitterte, als er landete und Arif ihn festhielt. Sie gingen zu einer Brüstung mit einem Geländer an beiden Seiten.
    »Spitze!«, meinte Arif. »Jetzt kommt nur noch ein Teil.«
    »Wie?«, fragte James. »Du hast doch gerade gesagt, das war der letzte Teil. Jetzt gehen wir nur noch die Leiter runter.«
    Doch als er hinsah, entdeckte er zwar zwei Haken für eine Strickleiter, die Leiter selber jedoch war fort.
    »Müssen wir jetzt den ganzen Weg zurück?«, fragte James.
    »Nein«, erwiderte Arif. »Wir müssen springen.«
    James konnte es nicht fassen.
    »Es ist ganz leicht, James. Stoß dich beim Absprung ab, dann triffst du unten genau die Matte.«
    James sah auf das verschwommene blaue Quadrat am Boden.
    »Was ist mit den ganzen Zweigen?«, fragte er.
    »Das sind nur ganz dünne«, meinte Arif. »Aber sie brennen heftig, wenn du sie triffst.«
    Er sprang als Erster.
    »Alles klar!«, rief ein Miniatur-Arif von unten.
    James stand am Ende der Planke, doch noch bevor er sich selbst entschließen konnte, gab Paul ihm einen Stoß. Der Sturz war erstaunlich. Die Zweige waren so nah, dass sie vor seinen Augen verschwammen. Mit einem dumpfen Knall prallte er auf die Matte. Seine einzige Verletzung war ein Kratzer am Arm, wo ihn ein Zweig erwischt hatte.

    James konnte nur ein paar Züge schwimmen, ohne Angst zu bekommen. Er hatte keinen Vater gehabt, der ihn zum Schwimmen mitgenommen hatte. Seine Mutter war nicht ins Schwimmbad gegangen, weil sie so fett war und die Leute sich über sie lustig machten. James war nur ein Mal mit seiner Schule zum Schwimmen gegangen. Damals hatten ihn zwei Kinder, die er an Land geärgert hatte, ins tiefe Wasser gezogen und dort allein

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