Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
umkam.
    »Bitte gib auf«, bat Bruce. »Ich will dich nicht ernsthaft verletzen.«
    James griff an, ohne auf das Startsignal zu warten, und verfehlte Bruce wieder. Stattdessen traf Bruces Ferse James in den Magen, sodass er zusammenklappte. Vor seinen Augen tanzten grüne und gelbe Flecken. Noch im Stehen fühlte James, wie sein Arm verdreht wurde.
    »Ich werde dir diesmal den Arm brechen«, sagte Bruce. »Das will ich nicht.«
    James wusste, dass er einen gebrochenen Arm nicht ertragen würde.
    »Ich geb auf«, keuchte er. »Aufhören!«
    Bruce trat zurück und hielt James die Hand hin, um sie zu schütteln. »Guter Kampf, James«, lächelte er.
    James schüttelte Bruces Hand schwach. »Ich glaube, du hast mir den Daumen gebrochen.«
    »Er ist nur ausgerenkt. Zeig mal her.«
    James hielt ihm die Hand hin.
    »Das tut jetzt weh«, warnte Bruce.
    Er drückte am Gelenk auf James’ Daumen. Als der Knochen knirschend wieder an die richtige Stelle rutschte, gaben James’ Knie vor Schmerz nach.
    Bruce lachte. »Du glaubst wohl, das täte weh. Mir hat mal jemand das Bein an neun Stellen gebrochen.«
    James sank zu Boden. Der Schmerz in seiner Nase fühlte sich an, als spalte sich sein Kopf zwischen den Augen in zwei Teile. Nur der Stolz hinderte ihn daran zu weinen.
    »So«, sagte Mac. »Bereit für den nächsten Test?«

    Nun wurde James klar, warum Bruce gefragt hatte, mit welcher Hand er schrieb. Seine rechte Hand schmerzte so sehr, dass er sie nicht gebrauchen konnte. In einem Saal, in dem an den Wänden überall Schreibtische standen, machte er als Einziger den Test. In seinen Nasenlöchern steckten blutige Taschentuchfetzen und seine Kleider waren schmutzig.
    »Das ist ein einfacher Intelligenztest, James«, erklärte Mac. »Eine Mischung verbaler und mathematischer Fähigkeiten. Du hast fünfundvierzig Minuten Zeit – von jetzt an.«
    Im Laufe des Tests wurden die Fragen immer schwieriger. Normalerweise wäre es nicht so schlimm gewesen, aber James tat es überall weh, seine Nase blutete immer noch, und jedes Mal wenn er die Augen schloss, hatte er das Gefühl, nach hinten zu gleiten. Als die Zeit abgelaufen war, waren immer noch drei Seiten übrig.

    Schließlich hörte seine Nase auf zu bluten und er konnte seine rechte Hand wieder bewegen, aber er fühlte sich immer noch nicht sehr wohl. Seiner Meinung nach hatte er in den ersten beiden Tests nicht gerade gut abgeschnitten.
    Die überfüllte Kantine war merkwürdig. Sobald James in die Nähe kam, hörten alle auf zu reden. Drei Mal hörte er »Ich darf nicht mit Orangenen reden«, bevor ihm jemand das Besteck zeigte. Er wählte eine Portion Lasagne und eine lecker aussehende Orangenmousse mit Schokostreuseln. Als er sich am Tisch niederließ, stellte er fest, dass er seit dem vorigen Abend nichts gegessen hatte und am Verhungern war. Das hier war um Klassen besser als die Tiefkühlkost in Nebraska House.

    »Isst du gerne Huhn?«, fragte Mac.
    »Klar«, antwortete James.
    Sie saßen einander in einem kleinen Büro an einem Schreibtisch gegenüber, auf dem lediglich ein Metallkäfig mit einem lebenden Huhn stand.
    »Würdest du dieses Huhn gerne essen?«
    »Es lebt noch.«
    »Das sehe ich, James. Möchtest du es gerne töten?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist grausam.«
    »James, soll das heißen, du willst Vegetarier werden?«
    »Nein.«
    »Wenn du meinst, es sei grausam, das Huhn zu töten, warum isst du es dann gerne?«
    »Keine Ahnung«, sagte James. »Ich bin zwölf, ich esse, was man mir vorsetzt.«
    »James, ich möchte, dass du dieses Huhn tötest.«
    »Das ist ein dämlicher Test. Was soll das beweisen?«, fragte James.
    »Ich werde nicht erklären, wozu die einzelnen Tests sind, bevor sie nicht alle vorbei sind. Wenn du es nicht tust, wird es jemand anderes tun. Warum sollte es jemand anderes an deiner Stelle tun?«
    »Weil der dafür bezahlt wird«, sagte James.
    Mac zog seine Brieftasche und legte einen Fünf-Pfund-Schein auf den Käfig.
    »Jetzt wirst du bezahlt, James. Töte das Huhn!«
    »Ich ...«
    James gingen die Argumente aus. Er vermutete, wenn er das Huhn tötete, hätte er wenigstens einen Test bestanden.
    »O.K. Wie soll ich es töten?«
    Mac reichte ihm einen Kugelschreiber.
    »Stich dem Huhn mit der Spitze des Stiftes knapp unter dem Kopf in den Hals. Mit einem guten Stich wird die Halsschlagader durchtrennt und die Luftröhre durchstoßen, sodass es nicht mehr atmen kann. Es sollte in dreißig Sekunden tot

Weitere Kostenlose Bücher