Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
bestanden«, beruhigte James sie, obwohl er selbst gerade ziemlich aufgewühlt war. »Und ich hatte vorher kein Karate oder Kampftraining gemacht wie du, und du bist hunderttausendmal besser vorbereitet, als ich es damals war.«
Lauren fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. Kerry gab ihr ein Taschentuch.
»Kommt schon, Kinder«, rief Zara und kletterte in den Bus. »Ich will so weit wie möglich fahren, bevor Joshua aufwacht und anfängt zu schreien.«
»Ich wünschte, du würdest nicht weggehen«, meinte Lauren.
»Bethany macht die Grundausbildung mit dir zusammen«, sagte James. »Wahrscheinlich wird sie deine Partnerin sein. Ihr zwei werdet glänzen!«
Lauren löste sich von James. Kerry drückte sie kurz an sich.
»Lauren, du musst immer daran denken, dass die Grundausbildung in vier Monaten nur noch eine Erinnerung sein wird und du dann auf Missionen gehen kannst. Ich würde jede Summe auf dich wetten«, sagte sie.
Lauren lächelte dünn. »Ja, hoffentlich...«
»Wenn du möchtest, kann ich dafür sorgen, dass du uns zu deinem Geburtstag in Luton besuchen kannst«, schlug James vor. »Das wäre sicher lustig.«
Lauren sah überrascht aus. »Erlauben sie das denn?«
»Sie werden wohl nichts dagegen haben. Und für dich wäre es eine gute Erfahrung, zu sehen, wie es ist, im Einsatz zu sein.«
»Du gehst jetzt besser«, schniefte Lauren und trocknete ihre Tränen mit dem Taschentuch. »Ich weiß auch nicht, warum ich heulen muss. Es ist nur... Tut mir Leid, ich komme mir richtig dämlich vor!«
James gab seiner Schwester einen Kuss, verabschiedete sich und kletterte auf den Rücksitz im Bus.
Kyle lehnte sich aus dem Fenster. »Du schaffst die Grundausbildung, Lauren«, rief er. »Hab deshalb keine schlaflosen Nächte!«
James zog die Tür zu und schnallte sich an.
»Tut mir Leid, dass ich geschrien habe«, meinte Zara vom Fahrersitz aus. »Ich habe nicht gesehen, dass Lauren geweint hat. Ist sie O.K.?«
»Ich glaube schon«, gab James zurück.
Lauren winkte, als sie davonfuhren. James’ Augen waren ein bisschen feucht, aber er war nicht wirklich besorgt. Lauren hatte ein helles Köpfchen und sie war fit. Nur eine ernsthafte Verletzung konnte verhindern, dass sie die Grundausbildung schaffte.
Ewart und Nicole waren im Möbelwagen vorgereist. Zara fuhr den Bus, Kyle saß neben ihr auf dem Beifahrersitz. Zwischen James und Kerry saß Joshua im Kindersitz. Eine Stunde, bevor sie ankamen, wachte er auf. Kerry versuchte, ihn zu füttern, aber er brüllte wie am Spieß. Sie übergab ihn an James, während sie nach der Flasche suchte, die Joshua auf den Boden geworfen hatte.
Sobald James ihn hielt, war Joshua ruhig, begann aber sofort wieder zu schreien, als Kerry ihn zurücknehmen wollte. Sie reichte James die Flasche, und das Baby begann, zufrieden zu trinken.
»Scheint, als würde James’ Aufgabe für diesen Einsatz feststehen«, grinste Zara. »Aus irgendeinem Grund mag er dich.«
Kyle lachte. »Wahrscheinlich hat Kerry ihn mit den Grimassen verschreckt, die sie neulich nachmittags gezogen hat.«
James war Babys nicht gewohnt und hatte schreckliche Angst, etwas falsch zu machen oder Joshua zu verletzen oder angespuckt zu werden. Aber abgesehen von ein paar Tropfen Milch, ging alles gut. Als er satt war, lag Joshua ruhig in James’ Schoß und spielte mit den Bändern seiner Shorts. Nachdem sich James erst einmal daran gewöhnt hatte, fand er das Gefühl des kleinen warmen Körpers auf seinem Schoß richtig cool.
Etwa ein Drittel aller Häuser in Thornton war unbewohnt. Die Einfamilienhäuser sahen zwar ganz gut aus, aber wegen des nur einen Kilometer entfernten Flughafens wollte dort niemand leben. Alle paar Minuten donnerte eine Maschine über einen hinweg, ließ den Boden erzittern und verbreitete üblen Kerosingestank.
In Thornton wohnte man nur, wenn man keine andere Wahl hatte. Die Bewohner waren Flüchtlinge, Studenten, Exhäftlinge und Familien, die aus anderen Wohnungen herausgeworfen worden waren, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten.
Ein paar Jugendliche mussten ihr Fußballspiel unterbrechen, um Zara durchzulassen. Ewart und Nicole waren ein paar Minuten früher angekommen. Nicole hatte bereits die Tassen ausgepackt und machte Tee.
Die Fenster im Haus waren dreifach verglast, um den Fluglärm zu mindern, aber trotzdem vibrierte alles. Außerdem war es viel zu warm, um alle Fenster geschlossen zu halten.
Die sieben Bewohner teilten sich drei Schlafzimmer. Kyle
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