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Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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ihr noch einen?«, fragte die nette Frau.
    Doch Zara verschloss die Keksdose.
    »Zeit, ins Bett zu gehen«, sagte sie. »Sie sollten abends keine Süßigkeiten mehr essen. Das ist schlecht für die Zähne.«
    Dankbar, dass Zara sie vor weiteren Keksen bewahrt hatte, trampelten sie, James vorweg, die Treppe hoch.
    »Psst!«, machte Zara hinter ihnen her. »Joshua schläft.«
    Im Bad standen sie Schlange, um Wasser zu trinken, und spülten den schlechten Geschmack dann mit Mundwasser fort.
    »Da saugt jeder Bissen einem die Spucke auf«, fand Kyle. »Wahrscheinlich macht es ihr Spaß, andere leiden zu sehen.«
    »Ich hoffe, die alte Krähe stirbt bald«, sagte Nicole.
    James lachte. »Das ist ja wohl etwas arg extrem, Nicole.«
    »Ich kann alte Leute nicht leiden«, sagte Nicole. »Man sollte warten, bis sie sechzig sind, und ihnen dann zwei Gewehrladungen verpassen.«
    »Meine Oma war Klasse«, fand James. »Jedes Mal wenn ich sie sah, bekam ich ein KitKat oder so ... Ich war ihr Liebling. Lauren mochte sie nie so sehr.«
    Kerry grunzte. »Über Geschmack lässt sich nicht streiten, schätze ich. Wann ist sie gestorben?«
    »Als ich zehn war.«
    »Ist Lauren jetzt O. K.?«, fragte Kyle.
    »Ich habe sie seit heute Morgen nicht mehr gesprochen«, erwiderte James. »Ich muss sie anrufen, bevor ich ins Bett gehe.«
    Als er sich ausgezogen hatte, kletterte James in sein Bett und rief Lauren von seinem Handy aus an. Es war ihr peinlich, dass sie geheult hatte, und sie wollte nicht mehr darüber sprechen.

8.
    Der erste Tag des neuen Schuljahres. Die missgelaunten Kinder trugen allesamt Kurzhaarschnitte und in die neuen Uniformen mussten sie erst noch hineinwachsen. Kyle bot James an, seine Sachen zu bügeln, damit sie schön frisch aussahen, wie er es nannte. James hatte schon vergessen, wie lästig es war, den ganzen Tag mit Krawatte und Sakko herumzulaufen. Das einzig Gute war, dass Nicole ziemlich scharf aussah mit ihrer weißen Bluse und der nur locker umgebundenen Krawatte. Sie hatte ihren Rock umgenäht, sodass er nur halb so lang war wie der von Kerry.
    Seit seine Mutter tot war, hatte James verschiedene Schulen besucht. Die Grey-Park-Schule machte den Eindruck, als sei sie die schlechteste von allen. Es roch nach Klo und Bohnerwachs. In den Vorhängen und an den Wänden der Eingangshalle klebten tausende Kaugummis, die Hälfte der Kinder trug keine Uniform, und es gab ein Aquarium mit toten Fischen, in dem ein Stuhl schwamm.
    James trennte sich von den anderen, um sein Klassenzimmer zu finden. Er erkannte Junior Moore sofort: Er saß mit einem Freund in der letzten Reihe. Am Zustand ihrer Schuluniform und an der Art, wie die beiden die Turnschuhe auf den Tisch legten, konnte man ihnen ansehen, dass sie von jedem als böse Buben angesehen werden wollten.
    James musste sich ihnen vorsichtig nähern. Wenn man auf solche Kids geradewegs zuging und sich ihnen vorstellte, würden sie einen wie Dreck behandeln. James beschloss, auf cool zu machen und sie durch schlechtes Benehmen zu beeindrucken.
    Der Lehrer betrat die Klasse. Er war ein winzig kleines Kerlchen in einem beigefarbenen Anzug, der Mr Shawn hieß. Er schien aber von sich selbst überzeugt zu sein. Er war genau der Typ Lehrer, der einen dazu reizte, Unsinn zu machen, nur um zu sehen, wie er ausflippte.
    »OOOOKAYYYY!«, rief Mr Shawn und knallte ein Buch aufs Pult, um die allgemeine Aufmerksamkeit zu erregen. »Der Sommer ist vorbei, herzlich willkommen im achten Schuljahr... An eure Plätze, und hinsetzen.«
    James setzte sich an eine leere Bank in der Mitte des Klassenzimmers. Neben ihm saß ein ziemlich merkwürdiger Junge, sehr groß, aber spindeldürr. Seine Uniform war zu klein, und er lief seltsam, so als würde er versuchen, in zwanzig verschiedene Richtungen gleichzeitig zu gehen.
    »Du bist neu«, sagte er. »Ich bin Charles.«
    James wollte nicht eklig sein, aber ein so grotesker Kumpel war das Letzte, was er brauchen konnte, wenn er sich mit Junior anfreunden wollte.
    »Ich kann dich rumführen, wenn du willst«, bot Charles an.
    »Schon O.K.«, lehnte James verlegen ab. »Ich komm schon klar. Aber danke für das Angebot.«
    Anders als die anderen Kinder trug Charles keinen Rucksack, sondern eine braune Ledertasche. Dem Geräusch nach, mit dem er sie absetzte, trug er darin ein paar Ziegelsteine herum. Charles neigte sich über den Tisch und kratzte sich wie wild am Handrücken, wobei ein kleiner Schneeschauer aus Hautschuppen auf den Tisch

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