Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
wurde.
»Ich weiß, dass James sich nicht für mich interessiert«, erklärte Nicole. »Jeder weiß doch, dass James mit Kerry geht.«
»Sagt wer?«, fuhr Kerry auf.
»Also echt«, bestätigte James. »Kerry und ich haben die Grundausbildung zusammen gemacht und sind gute Kumpel. Das heißt nicht, dass wir miteinander gehen.«
Kyle lachte. »Wenn ihr Turteltäubchen das sagt...«
»Zumindest hatte ich schon mal eine Freundin«, sagte James zu Kyle. »Du bist fast fünfzehn und ich habe dich noch nie mit einem Mädchen gesehen.«
Kyle blickte beleidigt drein. »Ich hatte schon Freundinnen.«
James grinste, weil er merkte, dass er Kyle in Bedrängnis gebracht hatte.
»Die Mädchen in deinen Träumen zählen nicht, Schwanzlutscher!«
Im nächsten Moment hing James in der Luft, auf Augenhöhe mit Ewart.
»Fünfzig Runden!«, brüllte Ewart.
»Was?«, rief James entsetzt.
»Du wirst vor meinem Sohn deine schmutzigen Reden lassen!«
»Er ist ein Baby«, verteidigte sich James. »Er versteht kein Wort!«
»Aber er lernt es«, grollte Ewart. »Ab zur Aschenbahn, sofort!«
Für fünfzig Runden auf der Aschenbahn brauchte man zwei Stunden und am anderen Morgen war man völlig steif. Zara griff ein, bevor James überkochte und Ewart sagte, wo er sich seine Runden hinstecken konnte.
»Ewart, Liebling«, meinte sie sanft. »Wir brauchen James hier bei der Einsatzbesprechung. Ich schätze, eine Entschuldigung wird auch ausreichen.«
James war zwar nicht der Meinung, dass irgendjemand eine Entschuldigung verdient hatte, aber klein beizugeben, war immer noch besser, als Runden zu drehen.
»O. K.«, sagte er. »Es tut mir Leid.«
»Und was?«, fragte Zara.
»Ich hätte vor dem Baby keine Schimpfworte gebrauchen sollen.«
»Entschuldigung angenommen, James«, sagte Zara. »Und du, Kyle, hörst auf, den Witzbold zu spielen. Du bist der älteste Agent bei diesem Einsatz. Ich erwarte, dass du den Unerfahreneren unter euch hilfst, anstatt Ärger zu machen.«
Als Ewart ihn losließ, zog James seine Kleidung zurecht, setzte sich ins Gras und häufte Hühnerschenkel und Sandwiches auf seinen Pappteller. Nicole setzte sich neben ihn und klaute ihm ein paar Chips.
Zara begann, eine lange Liste von Notizen vorzulesen:
»O.K., wie ihr alle wisst, werden wir übermorgen sehr früh starten. Packt möglichst wenig ein. Wir sind sieben und es ist nur ein kleines Haus. Die Schule beginnt am Dienstag, sodass wir uns fast eine Woche lang einleben können, bevor es losgeht. Ich habe ein hundertsechzig Seiten starkes Dossier über Keith Moore, seine Verbündeten und seine Familie zusammengestellt, und ich möchte, dass ihr alle es lest und euch so viel wie möglich davon merkt...«
7.
Es war das totale Chaos. Ihnen standen ein großer Möbelwagen und ein Minivan zur Verfügung, aber der Lastwagen war bereits voll, hauptsächlich mit Babysachen wie Kinderwagen und Laufstall. Kerry hatte fünf Taschen mit Kleidern und Zeug gepackt, die James nach unten bringen musste, weil ihr Knie noch nicht wieder ganz in Ordnung war. Der besonders pingelige Kyle bestand darauf, seine Kleiderstange, acht Paar Schuhe und sein eigenes Bügelbrett mitzunehmen. Ewart flippte völlig aus und bediente sich einer Sprache, für die James tausende von Runden hätte laufen müssen.
»Ich fahre nur ein einziges Mal«, tobte Ewart. »Also seht besser zu, wie ihr klarkommt.«
James war der Einzige, der den Befehl, nur wenig einzupacken, ernst genommen hatte. Er hatte einen Rucksack mit seinem Kulturbeutel, einem zweiten Paar Turnschuhe, einem Sakko und ein paar Klamotten zum Wechseln. Seine Playstation und sein Fernseher waren bereits gestern mit den Möbeln abtransportiert worden.
Plötzlich kam Lauren um die Ecke auf sie zugerannt, in Uniform und in Tränen aufgelöst. Das war so ziemlich das Letzte, womit James gerechnet hatte.
»Was ist denn los?«, fragte er, als er seine Schwester in die Arme schloss.
Ihr T-Shirt war verschwitzt und ihr ganzer Körper zitterte vor Schluchzen.
»Es ist nur...«, schniefte sie.
James zog sie an sich und streichelte ihr über den Rücken.
»Hat dich jemand geärgert?«
»Ich werde in zwei Wochen zehn«, erklärte sie, »und ich habe solche Angst vor der Grundausbildung!«
Die meiste Zeit gab sich Lauren hart, aber nicht immer konnte sie das neunjährige Mädchen verbergen, das in ihr steckte. Wenn ihre harte Schale einen Knacks bekam, suchte sie stets Trost bei James.
»Lauren, sogar ich habe das Training
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