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Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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und James zogen in ein Zimmer mit Stockbetten, einer Kommode und einem winzigen Schrank.
    »Wie in alten Zeiten«, meinte James in Erinnerung an das Zimmer, das er sich mit Kyle in einem Waisenhaus geteilt hatte, bevor er zu CHERUB kam.
    »Hier kann ich nirgendwo meine Sachen hinhängen«, maulte Kyle. »Die zerknittern alle.«
    »Du kannst den Schrank haben«, bot James ihm an. »Ich stopf meine Sachen einfach in den Rucksack oder unters Bett.«
    »Wenn in diesem Zimmer irgendetwas anfängt zu stinken, werfe ich es raus«, drohte Kyle. »Und es ist mir egal, ob es ein paar Socken oder sündhaft teure Turnschuhe sind — wenn es nach dir stinkt, fliegt es raus.«
    James lachte. »Ich hatte schon völlig vergessen, was für ein Pedant du sein kannst.«

    Zara machte für alle Abendessen. Es gab Fischstäbchen, Pommes frites aus dem Ofen und Tiefkühlerbsen.
    »Tut mir Leid«, sagte sie, als sie die Teller an die vor dem Fernseher sitzenden Kinder verteilte. »Besser, ihr gewöhnt euch an meine Kochkünste. Es ist nicht gerade Haute Cuisine.«
    Vor dem Esszimmerfenster schepperte es. Die Jugendlichen ließen ihr Besteck fallen und sprangen auf. Auf dem Rasen war überall Müll verstreut und ein Metallmülleimer rollte in die Gosse. Ein paar Jungen rannten über die Straße davon. Ewart stürmte aus der Haustür, aber sie waren schon in einer Nebenstraße verschwunden.
    Als James seine letzte Pommes durch das Ketschup zog, kam Ewart zurück ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher aus.
    »He, ich guck gerade Nachbarn!«, entrüstete sich Kerry.
    »Jetzt nicht mehr«, widersprach Ewart. »Ihr habt hier einen Job zu erledigen.«
    »Geht raus und findet Freunde«, sagte Zara. »In einer Gegend wie dieser gibt es mit Sicherheit ein paar merkwürdige Gestalten, also bleibt zusammen. Und wenn es dunkel wird, seid ihr zurück, klar?«
    »Und, James«, ergänzte Ewart, »du sammelst den Müll vom Rasen, bevor du rausgehst.«
    »Warum gerade ich?«, fragte James missmutig.
    Ewart strahlte ihn an. »Weil ich es sage.«
    James überlegte sich, ob er einen Streit anfangen sollte, aber gegen jemanden wie Ewart konnte man sowieso nicht gewinnen.

    Es war leicht, ein Gespräch anzufangen. Die Sommerferien dauerten schon Wochen und die einheimischen Kinder langweilten sich. James und Kyle spielten auf der Straße Fußball, bis sie völlig erschöpft waren, während Kerry und Nicole daneben standen und sich mit ein paar Mädchen unterhielten. Als es später wurde, luden die anderen sie auf einen Kinderspielplatz ein.
    Eigentlich gab es da überhaupt nichts Besonderes: ein abgebranntes und mit Graffiti voll gesprühtes Gartenhäuschen, ein kaputtes Karussell, ein Klettergerüst und eine Rutsche. Doch als die Sonne unterging, wurde es auf dem Spielplatz lebendig. In Vierer- oder Fünfergrüppchen versammelten sich Kinder zwischen zehn und sechzehn Jahren, rauchten, stritten sich und machten Lärm. Es herrschte eine gespannte Atmosphäre. Schicke Kinder wie aus einem Werbespot von Nike zankten sich mit Flüchtlingskindern, deren Kleider aus dem Fundus der Wohlfahrt kamen. Jungen versuchten, sich an Mädchen heranzumachen, und es wurde das Gerücht laut, dass eine Gang aus einer anderen Gegend kommen wollte, um einen Kampf auszufechten.
    Offenbar war vor einigen Monaten auf dem Spielplatz ein Jugendlicher mit einem Messer verletzt worden. Je nachdem, welche Version man hörte, musste er mit acht bis zweihundert Stichen genäht werden.
    »Mir ist langweilig«, meinte Kerry, nachdem sie eine halbe Stunde tratschend herumgestanden hatte, ohne dass irgendetwas passiert wäre. »Können wir nicht nach Hause gehen?«
    »Wenn du willst«, meinte James. »Ich bleibe. Ich will sehen, ob es einen Kampf gibt. Das könnte spannend werden.«
    »Oder gefährlich«, erwiderte Kerry. »Ich habe einige Kids mit Messern gesehen, und Zara hat gesagt, wir sollten nach Hause kommen, bevor...«
    James äffte Kerry nach: »Zara hat gesagt, dideldadeldum... Krieg dich ein, Kerry, wozu hat man ein Zeitlimit, wenn man es nicht überschreitet?«
    Kerry blickte zu Nicole, um moralische Unterstützung zu bekommen. »Kommst du mit?«
    »Auf keinen Fall«, weigerte sich Nicole. »Ich will Action!«
    Sie warteten noch zwanzig Minuten. In der Zwischenzeit kam ein Typ von etwa fünfzehn Jahren an und sprach Nicole an. Dann klingelte ein Handy, und es kam das Gerücht auf, dass ein Auto kam.
    »Na und?«, fragte Kerry.
    »Ein gestohlener Wagen«, erklärte eines der

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