Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
drei Tage damit verbracht, mit Susan Kaplan anzubändeln.«
»Schade, dass sie einen Freund hat.«
»Sie hat keinen Freund«, klärte Bruce ihn auf. »Sie hat nur versucht, dich abzuwimmeln.«
»Oh«, sagte James enttäuscht. »Ich dachte, sie mag mich wirklich.«
Bruce antwortete nicht. Er biss auf den Riemen seines Rucksacks, denn er wollte nicht, dass ihn im Haus jemand hörte, falls er vor Schmerz aufschreien sollte.
James zückte die Pinzette. »Bereit?«
Bruce nickte.
Der Dorn kam ganz leicht heraus. Bruce stöhnte auf, als erneut Blut über seine Hand lief. James tupfte es ab, trug desinfizierende Salbe auf und wickelte eine Bandage fest um Bruces Finger.
»Fertig«, sagte James. »Kannst du weitermachen?«
»So kurz vor dem Ziel gebe ich doch nicht auf!«
»Ruh dich trotzdem einen Moment aus«, empfahl James. »Ich schleiche mich am Zaun entlang und sehe mal nach den Sicherheitsvorkehrungen.«
»Achte auf Videokameras«, warnte Bruce. »Sie werden uns erwarten.«
Als James die Taschenlampe ausknipste, blieb ihm nur noch das schwache Licht der Dämmerung. Auf dem Bauch kriechend, näherte er sich dem Zaun. Das Haus war beeindruckend: zwei Stockwerke, eine Garage für vier Autos und ein nierenförmiger Swimmingpool an der Vorderseite. Die Wasserstrahlen des leise klickenden Rasensprengers wurden von den Lichtern an der Haustür beleuchtet. Es gab kein Anzeichen von Kameras oder anderen Hightech-Sicherheitseinrichtungen, nur die gelbe Signallampe einer billigen Einbruchsicherung, die wahrscheinlich nicht eingeschaltet war, solange jemand im Haus war. James kam wieder zu Bruce zurück.
»Hoch mit dir! Scheint nicht schwierig zu sein.«
Er zog seine Drahtschere heraus und kappte die Drähte im Zaun, bis das Loch groß genug war, um hindurchzuschlüpfen. Er folgte Bruce über den Rasen und sie krochen rasch auf das Haus zu. Plötzlich fühlte James etwas Glitschiges an seinem Bein.
»Oh Mann!«, fluchte James angewidert. »Scheiße!«
Bruce bedeutete ihm, still zu sein. »Sei leise, um Himmels willen! Was ist los?«
»Ich knie gerade in einem gigantischen Hundehaufen.«
Bruce musste grinsen, während James aussah, als würde er sich gleich übergeben.
»Das ist schlecht«, meinte Bruce.
»Das musst du mir nicht sagen. Ich hatte so etwas schon mal am Schuh, aber das hier ist direkt auf der Haut.«
»Du weißt, was ein Riesen-Hundehaufen bedeutet, nicht wahr?«
»Allerdings«, antwortete James. »Es bedeutet, dass ich ziemlich angeschissen bin.«
»Es heißt auch, dass hier ein Riesenhaufen Hund unterwegs sein muss.«
Als James klar wurde, was dies bedeutete, robbte er schnell weiter. An der Hauswand hielten er und Bruce zwischen ein paar bis zum Boden reichenden Fenstern inne. Bruce lehnte sich an die Wand und checkte den Raum dahinter. Das Licht brannte. Innen befanden sich Ledersofas und ein Billardtisch. Sie versuchten, die Fenster aufzubekommen, aber sie waren alle verriegelt. Schlüssellöcher gab es nur auf der Innenseite, daher konnten sie auch mit einem Dietrich nichts bewirken.
WUFF!
Die beiden Jungen fuhren herum. Nur fünf Meter von ihnen entfernt stand der Urahn aller Rottweiler. Unter dem glänzenden schwarzen Fell des riesigen Tieres zeichneten sich gewaltige Muskeln ab und von seinem Kiefer trieften Sabberspuren.
»Braves Hundchen«, flüsterte Bruce und versuchte, ruhig zu bleiben.
Der knurrende Hund kam näher und starrte sie aus seinen schwarzen Augen an.
»Bist du nicht ein braves Hundchen?«, fragte Bruce.
»Bruce, ich glaube kaum, dass er sich gleich auf den Rücken wirft, damit du ihn am Bauch kraulen kannst.«
»Und wie sieht dein Plan aus?«
»Na ja, zeig ihm nicht, dass du Angst hast«, bibberte James. »Wir starren ihn nieder. Wahrscheinlich hat er genauso viel Angst vor uns wie wir vor ihm.«
»Oh ja«, meinte Bruce. »Das sieht man. Der Ärmste macht sich gleich ins Fell.«
James kroch vorsichtig rückwärts. Der Hund reagierte mit tiefem Gebell. Bei seinem Manöver stieß James einen metallenen Schlauchhalter um. Einen Moment lang betrachtete er den Halter, dann lehnte er sich zurück und wickelte ein paar Meter von dem Plastikschlauch ab. Der Hund war nur mehr ein paar Schritte von ihm entfernt.
»Bruce, versuch, wegzurennen und eine Tür zu öffnen«, stieß James hervor. »Ich halte ihn hiermit auf Abstand.«
Halb hoffte James, der Hund würde Bruce nachlaufen, doch das Tier fixierte ihn und kam näher, bis James seinen Atem auf seinen Beinen
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