Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
zurück. »Jede Wette, dass das eine Falle ist!«
Bruce sah belämmert drein, als ihm die Wahrheit dämmerte.
»Du hast Recht. Los, verschwinden wir.«
James beugte sich zu Jake und Laura: »Tut mir Leid, ihr zwei. Sieht so aus, als müssten wir zu Fuß abhauen.«
Aber es war zu spät. James hörte das Geräusch, und er konnte sich nur noch umdrehen, um die Waffe zu sehen, die auf ihn gerichtet war. Er fühlte, wie zwei Geschosse seine Brust trafen. Der Schmerz verschlug ihm den Atem. Er stolperte zurück und sah, wie rote Streifen sein T-Shirt hinunterliefen.
2.
Aus nächster Nähe abgeschossen, ließ die nächste Farbkugel James nach hinten auf den Betonboden stürzen. Kerry Chang hielt die Waffe auf ihn gerichtet, während sie näher kam. James hob die Hände.
»Ich ergebe mich.«
»Wie bitte?«, fragte Kerry und schoss eine vierte Farbkugel auf James’ Hüfte.
Die Farbkugeln verursachten zwar keine bleibenden Schäden, doch aus so kurzer Distanz abgefeuert, schmerzten sie gewaltig, sodass James sich auf dem Boden wand.
»Kerry, bitte nicht noch mal«, keuchte er. »Das tut richtig weh!«
»Wie bitte?«, sagte Kerry. »Ich kann dich nicht verstehen.«
Sie stand breitbeinig über James und richtete den Lauf der Farbkugelpistole auf ihn. Auf der anderen Seite des Wagens schrie Bruce auf, als Gabrielle zum wiederholten Mal auf ihn schoss.
Kerry feuerte aus einem Abstand von weniger als einem Meter auf James’ Magen, sodass er sich zusammenkrümmte.
»Du dumme Kuh!«, heulte James. »Du hättest mir ein Auge ausschießen können! Du darfst nicht mehr schießen, wenn ich mich ergeben habe!«
»Du hast dich ergeben?«, grinste Kerry. »Das habe ich missverstanden. Ich dachte, du hättest gesagt: ›Bitte schieß noch mal auf mich.‹«
Die Mädchen legten ihre Pistolen auf das Autodach.
»Na, haben wir euch den süßen kleinen Hintern versohlt oder haben wir euch den süßen kleinen Hintern versohlt?«, jubelte Gabrielle mit ihrem starken jamaikanischen Akzent.
James versuchte, sich aufzurappeln, und hielt sich die Hände vor den Bauch. Der Schmerz war schlimm, aber bei einer dummen Übung gegen die Mädchen zu verlieren, war hundertmal schlimmer.
Das elektrisch betriebene Garagentor fuhr hoch. Gegen das Mondlicht zeichnete sich die Silhouette eines großen Mannes ab. Es war Norman Large, der Trainingsleiter von CHERUB. Er hielt den Rottweiler an der Leine.
»Gut gemacht, meine Damen«, rief Mr Large. »Ihr habt eure hübschen Köpfchen diesmal gut genutzt.«
Kerry und Gabrielle strahlten. Mr Large hielt erst an, als seine Stiefel Größe sechsundfünfzig fast James’ Bein berührten. James hielt sich die Hand vors Gesicht, um den stinkenden Atem des knurrenden Hundes nicht inhalieren zu müssen.
»Das Vieh wird mich doch nicht beißen, oder?«, fragte er.
Mr Large lachte. »Zum Glück für dich und Bruce wurde Thatcher darauf trainiert, jemanden nur zu Boden zu werfen und dort festzuhalten und nie zu beißen. Bei ihrem Bruder Saddam ist das allerdings anders. Er wurde abgerichtet, zuzufassen. Hättet ihr gegen Saddam antreten müssen, hätten wir Fleischfetzen von der Wiese klauben können. Unglücklicherweise erlaubt der Vorstand nicht, dass ich ihn einsetze... Und jetzt hoch mit dir, James! Gabrielle, hilf dem anderen kleinen Idioten auf die Beine.«
Bruce humpelte um das Auto herum, wobei er sich auf dem Kühler abstützte. Die gelbe Farbe aus Gabrielles Pistole lief an seinen Beinen herunter. Beide Jungen stellten sich mit dem Rücken an den Wagen. Dann brüllte ihnen Mr Large ins Gesicht: »Sagt mir, was ihr alles falsch gemacht habt!«
»Ich weiß nicht ...«, meinte James achselzuckend.
Bruce sah zu Boden.
»Lasst uns ganz vorne anfangen«, tönte Mr Large. »Warum habt ihr so lange bis zum Haus gebraucht?«
»Wir sind die ganze Zeit gejoggt«, erklärte James.
»Gejoggt?«, schrie Mr Large. »Wenn ich mit vorgehaltener Pistole als Geisel festgehalten werde, erwarte ich, dass meine Retter wenigstens die Freundlichkeit haben, mir zu Hilfe zu rennen.«
»Aber es ist knallheiß da draußen«, wandte James ein.
»Ich wäre ja gerannt«, warf Bruce ein, »aber James war nach zehn Minuten außer Atem.«
James sah Bruce böse an. Die Teampartner sollten zusammenhalten und sich nicht bei der ersten Gelegenheit gegenseitig in den Rücken fallen.
»Du schaffst es also nicht, lächerliche zehn Kilometer zu rennen, James?«, sagte Mr Large mit einem fiesen Grinsen. »Du bist scheinbar
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