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Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gerollt.
    »Hier stimmt was nicht«, sagte James angespannt.
    Junior grinste. »Was gibt’s? Ist der Axtmörder los?«
    »Im Ernst«, erwiderte James und hob seinen Fuß, um die Schuhsohle zu untersuchen. Als er erkannte, dass Blut daran klebte, hatte er das Gefühl, sein Kopf würde zerspringen.
    »Lass den Quatsch, James«, verlangte Junior. »Du machst mir keine Angst.«
    Er trat ein und bemerkte den auf dem Boden liegenden George.
    »Also ist er wirklich vom Sofa gefallen«, kicherte er.
    James bückte sich und schaltete die Tischlampe an. Da sah auch Junior, dass George tot war, und bemerkte, dass seine Turnschuhe in einer Blutlache standen. Er stieß einen gellenden Schrei aus.

30.
    James erinnerte sich noch mit Grauen an die kalten Finger seiner Mutter, als er sie tot vor dem Fernseher gefunden hatte. Georges Leiche berührte ihn nicht so stark, obwohl der Anblick viel schrecklicher war. Aus einer Schusswunde unter seinem Hemd floss immer noch Blut, das den Arm entlanglief, den Ritzen zwischen den Fliesen folgte und so ein Gittermuster bildete, das zu der Lache vor der Schiebetür führte.
    Er hatte das Gefühl, dass alles in Zeitlupe geschah. Er konnte die Vibrationen von Juniors Schrei geradezu spüren und sah, wie Speicheltropfen aus seinem Mund sprühten.
    James vermutete zuerst, dass Keith George erschossen hatte, weil er ihn verraten hatte, und dann verschwunden war. Doch seine Theorie verflüchtigte sich sofort, als er durchs Zimmer schlich und den Gang entlang durch die halb offene Küchentür sah. Drei bewaffnete Männer hielten Keith auf einem Hocker an der Frühstücksbar fest. Anscheinend hatten sie ihn zusammengeschlagen.
    »Lasst die Jungen in Ruhe«, schrie Keith, als er Junior schreien hörte. »Ich sag euch alles!«
    James wusste, dass ihnen nur Sekundenbruchteile blieben, bevor einer der Männer, die Keith in ihrer Gewalt hatten, aus der Küche kommen und eine Waffe auf ihn und Junior richten würde. Er drehte sich zu Junior um, der wie angewurzelt in der Tür stand und Georges Leiche anstarrte.
    »Lauf!«, schrie James. »Hol Hilfe!«
    Junior schrak gerade lange genug aus seinem Panikzustand auf, um den Befehl zu registrieren, sprang von der Terrasse und begann, den Strand entlangzulaufen. James hoffte, dass er so vernünftig war, von einem der Nachbarhäuser aus die Polizei zu verständigen.
    Eigentlich hatte er vor, ihm zu folgen, doch bevor er die Gelegenheit dazu hatte, kam ein übel aussehender Typ aus der Küche. Durch das schweißnasse Hemd, das an seiner Haut klebte, konnte James Tattoos erkennen.
    »Hierher, Junge!«, befahl er und zog eine Pistole aus seiner Jeans.
    James stob durch die nächstbeste Tür ins vordere Wohnzimmer, in dem Keiths Stereoanlage und seine Plattensammlung standen.
    »Hey!«, schrie der Mann wütend. »Willst du mich verarschen? Ich knall dich ab, bevor du an der Tür bist!«
    Er klang irgendwie wie ein Mexikaner. James wusste zwar nicht, was die Männer von Keith wollten, aber sie hatten bewiesen, dass sie bereit waren, zu töten, und er hatte keine Lust, ihr nächstes Opfer zu werden. Er überlegte, ob er aus dem Fenster klettern sollte, doch das Zimmer hatte nur ein langes, schmales Fenster ziemlich weit oben. Er würde nie hinausgelangen, bevor der Typ schoss.
    In der Tür steckte ein Schlüssel. Ihn herumzudrehen, brachte James ein paar Sekunden ein. Er schob einen Lehnstuhl gegen die Tür, an deren Griff der Bewaffnete heftig zu rütteln begann. James brauchte dringend irgendeine Waffe.
    »Mach die Tür auf oder ich schieß dich in Stücke!«, schrie der Mann und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür.
    James zog eine von Keiths LPs aus dem Regal. In der Waffenkunde hatte er gelernt, dass man durch Zerbrechen fast eines jeden Objektes aus Hartplastik einen Dolch machen konnte. Er lehnte die Plattenhülle an die Wand und trat mit dem Turnschuh darauf.
    Der Schütze rammte die Tür mit der Schulter.
    »Brauchst du Hilfe?«, rief einer seiner Kollegen aus der Küche.
    Der Schütze war zuversichtlich. »Das ist nur ein kleiner Schlaumeier, der sehr bald sehr große Schmerzen haben wird.«
    Mit drei ohrenbetäubenden Schüssen sprengte er das Schloss. James kippte die Teile der Platte aus der Hülle und griff die längste Scherbe dessen, was bis vor wenigen Augenblicken noch eine wertvolle blaue Vinylausgabe des vierten Led-Zeppelin-Albums gewesen war.
    Der Mann mit der Pistole trat zweimal gegen die Tür und stieß den Sessel aus dem Weg. James lehnte

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