Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
»Manchmal lästern sie über dich, manchmal sagen sie, du seiest sexy. Die Hauptsache ist, dass sie über dich reden.«
»Was soll das denn heißen?«, wunderte sich James.
»Hast du noch nie gemerkt, dass Mädchen nur über Jungen reden, die sie gut finden?«, erklärte Bruce. »Auch wenn sie sticheln oder lästern, sie reden nur über die, die sie mögen.«
»So habe ich das noch nie gesehen.« James nickte langsam.
»Sorgen müssen sich vielmehr Jungs wie ich machen«, meinte Bruce und schlüpfte in seine Jeans. »Ich bin mickrig, ich sehe durchschnittlich aus, und mich springen keine Sechzehnjährigen in der Badewanne an. Also jammere mich nicht damit voll, ob dich die Mädels auf dem Campus mögen, denn du hast wahrscheinlich schon mehr Freundinnen gehabt, als ich je haben werde.«
James erbarmte sich seines Freundes. »Du brauchst nur mehr Selbstvertrauen«, sagte er. »Und jetzt hast du ja Kerry. Ich meine, ich komme zwar momentan nicht gut mit ihr aus, aber sie ist trotzdem scharf.«
»Ich wundere mich selbst ein bisschen, dass sie meine Freundin ist«, gab Bruce zu.
»Hm«, machte James. »Mir geht meine Beziehung mit Kerry im Kopf rum. Dass ich sie betrogen habe, hat wie ein Keil zwischen uns gesteckt. Ich konnte ihr nie richtig in die Augen sehen, weil immer diese Lügen im Hintergrund waren. Ich will nicht, dass es mit Dana auch so ist.«
Bruce riss die Augenbrauen hoch. »Du kannst ihr nicht sagen, dass du Lois gebufft hast! Sie wird dich lynchen!«
James zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, ich muss es tun.«
»Aber wenn sie dich abserviert?«
»Hm, ich hoffe mal, das wird sie nicht«, sagte James. »Ich meine, Dana ist anders als Kerry. Wenn ich ihr genau erkläre, wie es passiert ist, wird sie es verstehen. Vielleicht weiß sie es sogar zu schätzen, dass ich so ehrlich bin.«
Bruce lachte los. »Wenn du Glück hast, wird sie dich nicht abservieren, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass sie es zu schätzen weiß.
Es klopfte leise an der Tür, und Michael steckte den Kopf ins Zimmer. »Hi! Kann ich kurz reinkommen?«
Eigentlich sollten James und Bruce keinen Umgang mit Michael haben, aber im Laufe der Mission hatten sie begonnen, das etwas lockerer zu sehen. Und da sie alle drei im Zoo wohnten, war es nicht unnatürlich, dass sie eine beiläufige Freundschaft miteinander verband.
»Hast du in letzter Zeit Gabrielle gesprochen?«, erkundigte sich James und rollte sich auf den Rücken.
»Ja, erst heute Morgen. Es geht ihr gut«, sagte Michael, wedelte mit der Hand vor seiner Nase herum und schaute dabei James an. »Ist nicht waschen die neueste Mode unter euch weißen Jungs?«
James schnaubte. »Ich geh ja gleich duschen.«
»Und wen meinst du eigentlich mit weiße Jungs?«, wollte Bruce wissen. »Anscheinend verbringst du zu viel Zeit mit deinen jamaikanischen Freunden.«
»Wenigstens habe ich euch nicht Honkies genannt. Aber du hast recht. Ich muss echt aufpassen, was ich sage, wenn ich auf den Campus zurückkomme. Neulich habe ich vor Chloe und Maureen gesagt, dass Gabrielle meine Tusse ist.«
»Ist das jetzt ein Freundschaftsbesuch, oder liegt was an?«, fragte Bruce.
»Chloe hat von eurer kleinen Schießerei heute Morgen gehört und ist nicht sehr erfreut, dass ihr euch noch nicht gemeldet habt, und ich glaube, ich habe fallen lassen, dass ihr seit über einer Stunde zurück seid.«
»Was hat sie für ein Problem?«, stöhnte James. »Wir haben Telefone, sie hätte uns anrufen können.«
»Sie wollte nicht anrufen, bevor sie nicht sicher sein kann, dass ihr gefahrlos reden könnt.«
»Na gut«, meinte James und setzte sich auf. »Bruce kann sie ja anrufen, während ich unter der Dusche bin.«
»Klasse, ich soll mich also anschreien lassen«, meckerte Bruce.
Michael wechselte das Thema. »Gute Nachricht, das mit Simeon Bentine. Habt ihr schon das Neueste gehört?«
James schüttelte den Kopf. »Nicht seit gestern Abend.«
»Sie haben die Anrufmuster analysiert, und allem Anschein nach telefonieren Sasha und Simeon mindestens einmal täglich miteinander. Sie werden die Anrufe nun ein paar Tage lang abhören und sich dann Simeon krallen und ihm drohen, ihn an Major Dee zu verraten, wenn er nicht kooperiert.«
James überlegte einen Moment. »Was ist mit unserer Tarnung?«
»Chloe sieht da kein Problem«, sagte Michael. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Cops den Gesprächen auf die Spur gekommen sein könnten. Und Sasha wechselt zwar sein Telefon
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