Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
und auf sein Spiel am Pooltisch wartete. Er hatte mindestens vier Bier getrunken und sah fertig aus.
»Sieh dir mal die vielen Scheinchen an«, tönte James grinsend.
Junior blieb der Mund offen stehen. »Das ist so ein Beschiss«, grollte er. »Ich habe euch Sasha vor kaum einem Monat vorgestellt, und jetzt seid ihr beide stinkreich!«
»Das sind fünfzehnhundert«, neckte James und versuchte, Junior in die Wange zu kneifen. Aber Junior schlug seine Hand weg und stand auf.
»Ich habe es satt, wie ein Baby behandelt zu werden!«, fauchte er. »Sasha ist ein Arschloch.«
Er verkündete das laut genug, dass die Leute es hören konnten, obwohl alle wussten, dass er das nie gewagt hätte, wenn Sasha im Raum gewesen wäre.
»Pass auf, was du sagst, Junior!«, wies Sawas ihn zurecht. »Dein Name wird dich nicht schützen, wenn du Sasha wütend machst.«
James hatte ein schlechtes Gewissen und zog hundert Pfund aus der Tasche, um sie ihm zuzustecken. Es war das Dümmste, was er hätte tun können.
»Ich will deine Almosen nicht«, knurrte Junior und wandte sich dann an Savvas. »Und ich will auch nicht von einem beschissenen Paki belehrt werden.«
Ein Raunen ging durch den Raum, als sich Savvas vor Junior aufbaute. Savvas war kein Riese, aber immerhin ein erwachsener Mann, und Junior war erst fünfzehn.
»Wie hast du mich genannt?«, donnerte Savvas. »Willst du, dass ich mit dir den Boden schrubbe?«
»Zumindest müsste es deine Mum dann zur Abwechslung mal nicht tun«, schrie Junior zurück.
Der einzige Grund, warum sich Junior keine Ohrfeige einfing, war der, dass Savvas nicht wusste, wie Sasha dazu stehen würde. Bruce ging dazwischen, und es sagte einiges über den Ruf aus, den er sich mittlerweile erarbeitet hatte, dass Junior und Savvas zurücktraten, obwohl Bruce mit Abstand der Jüngste im Raum war.
»Reg dich ab«, sagte James und packte Junior am Arm. »Lass uns rausgehen.«
»Ich will doch nur Geld verdienen wie alle anderen auch«, rief Junior, als James ihn die hölzerne Treppe hinaufführte.
»Vielleicht könnten wir mit Sasha reden«, meinte James und sah zum Büro hinüber.
Aber Junior war nicht in der Stimmung, mit jemandem zu reden. »Ich muss hier raus«, behauptete er, rannte durch die Diele und riss die Haustür auf.
Hätte sich James ausschließlich auf die Mission konzentriert, wäre er wieder nach unten in den Keller gegangen. Aber er nahm es sich selbst übel, dass er Junior mit dem Geld gefoppt hatte, und folgte ihm die Vortreppe hinunter.
»Ich wollte dich nicht aufziehen«, entschuldigte er sich. »Das war total blöd von mir.«
»Es geht nicht um dich, es geht um sie«, antwortete Junior den Tränen nahe und stürmte zu den Fußballfeldern auf der anderen Straßenseite. »Ich bin es leid, Keith Moores Sohn zu sein, und weißt du was? Der Teufel soll sie alle holen! Ich habe mein ganzes Leben mit Gaunern verbracht, und ich bin kein Idiot. Wenn sie mich nicht bald etwas Geld machen lassen, ziehe ich los und arbeite allein!«
»Wie denn?«, fragte James. »Du bist auf Bewährung, Kumpel. Du musst nur einen Fehler machen, dann bist du geliefert ...«
»Ich kenne mich aus«, behauptete Junior. »Wir können es wie Wheels machen. Immer an verschiedenen Orten auftauchen, hier einen Geldsack ausrauben, dort ein schickes Auto klauen ...«
Mittlerweile waren sie am Parktor angekommen, aber es war abgeschlossen.
»Wer redet überhaupt von wir ?«, erkundigte sich James.
»Warum nicht, James?«, fragte Junior, stellte die Füße unten aufs Gitter und zwängte den Kopf durch die Stäbe. »Ich weiß, dass du bei Sasha gut verdienst, aber schau doch mal heute. Ihr habt zweihundert Riesen erbeutet. Sasha kriegt hundertfünfzig, und du kriegst wie viel? Fünftausend?«
»Fünfzehnhundert«, antwortete James.
»Der lacht sich doch tot!«, behauptete Junior und zog eine Grimasse. »Wir beide zusammen, wir könnten richtig Geld machen.«
James mochte Junior, und was er vorschlug, war genau die Sorte bescheuerte Idee, auf die James früher, vor seiner CHERUB-Zeit angesprungen wäre. Doch seine Mission war es, die Slasher Boys und die Mad Dogs zur Strecke zu bringen, nicht Junior dazu zu ermutigen, eine konkurrierende Gang zu gründen.
»Vielleicht in ein paar Monaten«, erwiderte er daher, wohl wissend, dass er dann nicht mehr hier sein würde. »Ich meine, Bruce und ich, wir verdienen im Augenblick gutes Geld bei Sasha. Wir können sparen und dann unsere eigene Gang gründen, wenn wir
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