Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
regelmäßig, aber Simeon hat seines schon über sechs Monate. Es läuft sogar auf seinen Namen.«
James schüttelte den Kopf. »Unglaublich!«
»Ja, wurde aber auch Zeit, dass wir bei dieser Mission mal Glück haben«, fand Bruce.
Der FC Mad Dogs war zwar so gut wie aufgelöst, aber Sasha traf sich weiterhin regelmäßig mit seiner Crew in seinem Keller. James und Bruce waren eingeladen, und auch Junior kam mit. Da sein Taschengeld gestrichen war und Sasha ihn nichts verdienen ließ, war der Keller so ziemlich der einzige Ort, an dem Junior es sich leisten konnte, Leute zu treffen.
Bis neun Uhr hatten die drei Jungen Poolbillard gespielt und ein paar Bier getrunken. Das Pokerspiel war lebhaft, aber die Atmosphäre war entspannt, weil eine Menge Leute an diesem Morgen viel Geld gemacht hatten und Sasha nicht mit am Tisch saß. Er hatte in seinem Büro eine Reihe von Besprechungen abgehalten, und James und Bruce waren unter den Letzten, die zu ihm gerufen wurden.
»Jungs«, rief Sasha lächelnd, als sie die Tür öffneten. »Savvas hat mir erzählt, dass ihr beiden ausgezeichnete Arbeit geleistet habt. Habt ihr getan, was ich gesagt habe, und eure Klamotten entsorgt?«
»Klar«, antwortete James.
»Zu dir«, sagte Sasha und deutete auf Bruce. »Der Kerl, den du über die Brüstung geschmissen hast, hat sich die Schulter, einen Arm und beide Beine gebrochen. Mein Kumpel im Krankenhaus meinte, es sei ein Wunder, dass er nicht gelähmt ist.«
James musste unwillkürlich bewundern, wie gut Sasha vernetzt war. Die Mad Dogs mochten zwar nicht die größte Gang in der Stadt sein, aber sie hatten überall Freunde an den richtigen Stellen.
»Tausend pro Nase hatte ich gesagt, aber wir haben so groß abgeräumt, dass ich euren Anteil auf fünfzehnhundert erhöhe. Das ist eine Menge Geld für Jungs in eurem Alter. Ich will nicht, dass ihr damit herumprotzt, denn die Cops haben immer ein Auge auf den Zoo.«
»Keine Sorge«, versicherte ihm James. »Wir kaufen uns ein paar neue Klamotten als Ersatz für die weggeworfenen, aber den Rest geben wir nach und nach aus.«
»Könnt ihr es irgendwo sicher verstauen?«, fragte Sasha.
James nickte. »Die Schließfächer im Zoo taugen nichts, aber da ist so eine Stelle in der Sockelleiste, wo ich auch den Rest von dem Hotelüberfall habe.«
»Wenn du meinst, das ist sicher«, sagte Sasha und holte aus einer Aktentasche sechs Bündel mit je fünfhundert Pfund in Zwanzigern hervor. »Das ist alles sauberes Geld«, erklärte er. »Absolut nicht nachzuverfolgen. Und jetzt geht und amüsiert euch.«
»Wir sind jederzeit für alles bereit«, erklärte James. »Sie müssen uns nur Bescheid geben.«
»Das werde ich«, versprach Sasha lächelnd. »Für so clevere Jungs wie euch gibt es immer Geld zu verdienen.«
Als sie durch die Diele gingen, rief Lois aus dem Wohnzimmer nach James. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Sofa, vor sich eine Schachtel Pralinen.
»Wie geht es deinem Bein?«, wollte sie wissen.
»Das heilt ganz gut«, antwortete James unsicher. »Vielen Dank für deine Hilfe.« Es war undenkbar, auch nur ein Wort über den letzten Abend zu verlieren, mit Bruce an seiner Seite und Sasha eine Tür weiter.
»Das ist fein«, entgegnete Lois eisig. »Aber du brauchst die Sachen von meinem Dad nicht zurückbringen, er hat genügend andere.«
Lois Ton und ihre Körpersprache machten deutlich, dass es nicht nur die Kleidungsstücke waren, die sie nicht wiedersehen wollte.
Bruce war voller Häme. »Fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel«, meinte er grinsend, als sie zurück in den Keller gingen. »Mann, das muss wehtun!«
In gewisser Weise war James erleichtert. Eine Lois, die auf ihn scharf war, war schlecht für die Mission und seine eigene Sicherheit. Aber auf rein menschlicher Ebene betrachtet, war er zurückgewiesen worden, und das schmerzte. Er wusste nicht, ob er etwas falsch gemacht hatte, oder ob Lois alle Männer so behandelte. Doch so oder so, sie war älter und erfahrener, und auch wenn James nicht bereute, was passiert war, fühlte er sich doch wie ein kleiner Junge, der zur Party der Großen eingeladen worden war, nur damit ihn alle auslachen konnten.
Ein Gefühl der Kränkung begleitete ihn auf dem Weg in den rauchgeschwängerten Keller, und James konnte nicht widerstehen, seinem Zorn mit Gehässigkeit Luft zu machen, indem er sein Geld aus der Trainingsjacke zog und Junior damit vor der Nase herumwedelte, der zusammengesunken in der Ecke saß
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