Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
war, reichten Simeon, um zu der Ansicht zu gelangen, dass sie Polizisten waren. »Dafür könnte ich Sie verklagen«, drohte er ihnen mit dem Finger, als er sich setzte. »Es gibt schließlich Vorschriften.«
»Ganz bestimmt gibt es die«, stimmte John zu, griff über den Schreibtisch und zog Simeons Telefon aus der Steckdose. »Aber Sie können sich schlecht beschweren, wenn Sie nicht wissen, wer wir sind.«
»Die Geheimdienste interessieren sich immer für das Drogengeschäft«, erklärte Chloe und wedelte mit einem falschen MI5-Ausweis. »Drogenschmuggler und Terroristen: Wenn man die Topleute betrachtet, sind es fast dieselben.«
»Aber ein Mann sollte nur einem Herrn dienen«, fand John.
»Und ein Mann mit zweien sollte zumindest so klug sein, ab und zu sein Handy zu wechseln«, fügte Chloe lächelnd hinzu.
»Wenn Sie Informationen haben, verhaften Sie mich«, tönte Simeon und wischte mit der Hand durch die Luft. »Ansonsten verschwinden Sie!«
»Wir könnten Sie verhaften«, behauptete John. »Aber so ein großer Fisch sind Sie nicht.«
»Uns interessiert mehr, was wohl passieren würde, wenn Aufzeichnungen von Gesprächen zwischen Ihnen und Sasha Thompson in die Hände von Major Dee gerieten«, informierte ihn Chloe. »Was sagten Sie gestern doch gleich? Keine Bange, Sasha, alter Kumpel, ich kann dir bald ein saftiges Geschäft anbieten. «
John nickte. »Und der Papierkrieg, den wir führen müssen, um heutzutage jemanden zu verhaften... Es wäre so viel einfacher, wenn Major Dee das für uns regeln würde.«
Simeon fuhr sich nervös mit den Fingern über die ergrauten Bartstoppeln. »Wollen Sie mich für Informationen bezahlen?«
John und Chloe lachten. »Wir sind der Meinung, dass Sie schon genug verdienen«, meinte John.
»Wir haben das große Ganze im Blick«, erklärte Chloe. »Sie lassen Informationen an Sasha Thompson durchsickern, damit er Major Dee bestehlen kann. Wenn Sie uns genau sagen, wo die Sache steigen soll, kann die Polizei Überwachungskameras anbringen und die ganze Show aufzeichnen.«
Simeon zuckte mit den Achseln. »Dafür brauchen Sie mich doch nicht, wenn Sie schon meine Gespräche aufzeichnen.«
»Das ist ein einmaliger Deal«, erläuterte Chloe. »Wir wollen jedes Detail wissen, nicht nur das, was zwischen Ihnen und Sasha am Telefon besprochen wird. Wenn wir es richtig anstellen, werden wir überzeugende Beweise gegen Major Dee, Sasha Thompson und all ihre kleinen Helferlein mit den Drogen und den Kanonen kriegen.«
»Und was passiert mit mir?«, wollte Simeon wissen. »Sie werden mich umbringen, ob sie im Gefängnis sitzen oder nicht. Ich brauche volle Immunität und muss das Land frei verlassen können.«
»Immunität bekommen Sie nicht«, widersprach John. »Aber wir werden lange genug die Augen zudrücken, dass Sie Ihr Vermögen außer Landes nach Jamaika bringen können, oder welchen Ort auch immer Sie für sicher halten. Das ist vielleicht nicht perfekt, aber besser als eine Verabredung mit Major Dees Bohrmaschine.«
Simeon zog die Luft durch die Zähne ein. »Das könnte kompliziert werden...«, meinte er. »Sehr schwierig, Sasha und den Major gleichzeitig zu erwischen. Beide sind sehr vorsichtig.«
»Die Mad Dogs sind nur eine kleine Gang«, erwiderte Chloe. »Sasha koordiniert alle großen Überfälle persönlich.«
Simeon legte die Fingerspitzen aneinander und nickte. »Es gibt eine Möglichkeit, aber...«
»Aber was?«, fragte John.
»Major Dee wickelt größere Deals selten persönlich ab. Allerdings will er es unbedingt unterbinden, dass ihn die Mad Dogs weiter bestehlen. Wenn man dem Major einen Tipp gäbe, dass die Mad Dogs einen Überfall planen, wäre er bei einem Hinterhalt sicher dabei.«
John pfiff anerkennend. »Sie geben Sasha also einen Tipp über einen Drogendeal, finden zugleich einen Weg, Major Dee zu stecken, dass er überfallen werden soll, und die Cops sind dabei, um das Ganze zu filmen.«
»Riskanter Plan, Simeon«, fand Chloe. »Vielleicht sollten Sie versuchen, gleichzeitig noch einen Ball auf der Nasenspitze zu balancieren.«
»Ich bin dreiundfünfzig«, antwortete Simeon. »Ich will nicht ins Gefängnis, und ich will nicht, dass mich Major Dee umbringt. Ich bin nicht blöd. Leute auf eurem Niveau kommen erst zu jemandem wie mir, wenn die Sache bereits unter Dach und Fach ist. Ich werde kooperieren, aber ich habe einen Anwalt in London. Ich will es schriftlich haben, dass meine sichere Ausreise aus dem Land gewährleistet
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