Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
sind überall Kinder.«
Aber Junior stieß ihn weg. »Lass mich gefälligst los! Du behandelst mich wie ein Baby, genau wie alle anderen!«
»Komm schon, Kumpel«, bat James.
Juniors Stoß hatte ihn fast in einen Schuljungen hinter ihnen geschubst.
Bis James sein Gleichgewicht wiedergefunden und sich bei dem Jungen entschuldigt hatte, war Junior schon die Straße hinabgestürmt. James wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihm nachzugehen.
Als Chloe anrief, lag Bruce im Zoo auf dem Bett.
»Das Treffen ist sehr gut verlaufen«, verkündete sie. »Simeon wird für nächste Woche Mittwoch einen Deal vereinbaren. Das Ethikkomitee wird nicht gerne von der Sache mit dem Hard-Front-Laden hören, also wird dies unsere einzige Chance sein, Major Dee und Sasha zu schnappen, bevor wir alle zum Campus zurückbeordert werden.«
»Zumindest haben wir eine Chance«, erwiderte Bruce hoffnungsvoll.
»Simeon spielt zwar brav mit, aber er ist alles andere als vertrauenswürdig, deshalb müssen wir ihn gut im Auge behalten. Ich will, dass du und James so eng an Sasha dranklebt wie möglich. Er scheint euch zu mögen, vielleicht lässt er Bemerkungen über seinen Plan fallen. Die Polizei hat Sasha auch überwacht, aber bislang haben sie nichts außer verschwommene Fotos vorzuweisen, und ich mache mir keine allzu großen Hoffnungen, dass sich das bessert.«
»Es ist eine kleine Gang«, überlegte Bruce. »Selbst wenn wir nicht an der Planung beteiligt werden, wird Sasha uns bestimmt beim Überfall dabeihaben wollen.«
»Hoffentlich«, sagte Chloe. »Ich werde Michael bitten, für die Operation auf Major Dees Seite genau dasselbe zu tun. Ich stehe mit Chief Inspector Rush vom Sonderdezernat für Bandenkriminalität in Verbindung, aber er macht sich Sorgen, dass seine Abteilung nicht ganz dichthält, deshalb will er die Überwachung von Experten anderer Dezernate durchführen lassen. Die hiesigen Polizisten werden erst informiert, wenn sie anrücken und die Verhaftungen vornehmen sollen.«
»Ich sorge dafür, dass James Bescheid weiß«, sagte Bruce.
»Wohin ist er denn verschwunden?«
»Er wollte sich mit Junior treffen«, antwortete Bruce
mit einem Blick auf die Uhr auf seinem Nachttisch. »Ich dachte, sie würden in die Stadt gehen oder so, aber James hat angerufen, dass er wieder hierher unterwegs ist, also denke ich mal, dass wir nachher zu Sasha rübergehen.«
»In Ordnung. Meldet euch«, verabschiedete sich Chloe.
Bruce legte das Telefon weg und ging aufs Klo. Als er zurückkam, fand er einen aufgebrachten James im Zimmer vor.
»Junior ist so ein Schwachkopf!«, schrie James wütend, zog die Jacke aus und feuerte sie aufs Bett.
»Was hat er angestellt?«
»Er hat eine beschissen umgebaute Pistole und will damit morgen früh ein Reisebüro überfallen. Ich habe alles getan, um es ihm auszureden, aber der Idiot will einfach nicht hören!«
Bruce zuckte mit den Achseln. »Er ist ein verwöhntes Blag. Was hast du erwartet?«
James starrte ihn verwundert an. »Ich dachte, du findest ihn in Ordnung?«
»Klar, er ist spaßig. Aber er ist die ganze Zeit zugedröhnt, und jedem mit ein bisschen Hirn ist klar, dass sich seine Karriere eher hinter Gittern abspielen wird als davor.«
James deutete eine Würgegeste an. »Ich würde liebend gern ein wenig Verstand in ihn hineinprügeln.«
»Was meint Chloe dazu?«, wollte Bruce wissen.
»Nichts. Ich habe es ihr nicht gesagt.«
»Ah, na klar.« Bruce nickte. »Bei ihr war ja besetzt, weil sie mit mir telefoniert hat.«
»Bruce, ich habe nicht mal versucht, es ihr zu sagen. Und ich habe es auch nicht vor.«
»Was?« Bruce hob die Augenbrauen. »Wenn es nur ein kleiner Raubüberfall ist, können sie es so aussehen lassen, als wären die Cops rein zufällig in der Nähe – unsere Tarnung fliegt dadurch nicht auf!«
»Ich will aber nicht, dass Junior verhaftet wird!«, entgegnete James, setzte sich auf die Bettkante und rieb sich mit den Händen die Wangen. »Ich weiß, dass er ein Fall für die Klapse ist, aber ich mag ihn nun mal, und ich will nicht dafür verantwortlich sein.«
»Und wenn er austickt und jemandem in den Kopf schießt?«, fragte Bruce. »Willst du dafür etwa verantwortlich sein?«
»Ich ...«, murmelte James und verknotete die Arme. Er hasste die Tatsache, dass er im Unrecht war. »Das ist alles meine Schuld. Er ist nur deshalb neulich bei Sasha abgedampft, weil ich ihn mit meinem Geld aufgezogen habe.«
»Hör schon auf, James«, verlangte Bruce.
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