Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
auf dem Krankenhausgelände wurden verstärkt, weil die Polizei denkt, dass Major Dees Männer vorbeikommen könnten, um ihr Werk zu vollenden.«
»Das hat er schon einmal gemacht«, erklärte Maureen. »Vor zwei Jahren wurde eine Zeugin in ihrem Krankenhausbett erschossen, die sich bereit erklärt hatte, in einem Prozess wegen versuchten Mordes gegen ihn auszusagen.«
Ungläubig schüttelte Zara den Kopf. »Das Ethikkomitee kann nicht gewusst haben, dass diese Gang so gefährlich ist, als sie die Mission autorisiert haben.«
Chloe verdrehte verlegen ihre Schuhspitze und gestand ihrer Chefin: »Ich habe die Risikobeurteilung geschrieben, Zara. Wenn du willst, reiche ich meine Kündigung ein.«
»Chloe, du bist eine ausgezeichnete Einsatzleiterin«, beruhigte Zara sie. »Ich bin sicher, dass es nicht so weit kommen wird.«
Michael wandte sich vom Fenster ab. Er war erst fünfzehn, aber schon größer als die drei Frauen, und er sprach mit einer gewissen Autorität. »Die Runts haben den Slasher Boys den Krieg erklärt. Das konnte niemand vorhersehen. Dafür kann man Chloe nicht verantwortlich machen.«
»Ich weiß deine Fürsprache zu schätzen, Michael«, sagte Zara. »Ich beschuldige auch niemanden.«
»Sie werden doch nicht die Mission abbrechen, oder?«, wollte er wissen.
Zara schien unsicher. »Unter diesen Umständen ist es sehr schwierig...«
»Das geht nicht!«, fiel Michael ihr ins Wort. »Wir sind seit zwei Monaten an der Sache dran, und Major Dee fängt an, uns wirklich zu vertrauen. Außerdem werde ich nicht zum Campus zurückkehren, bevor diese beiden Gangs einkassiert wurden!«
»Sprich leiser, Michael«, mahnte Chloe besorgt, als einer der Polizisten den Kopf zur Tür hereinsteckte.
»Tut mir leid«, flüsterte Michael. »Ich bin gerade ziemlich durch den Wind.«
»Ich weiß«, besänftigte ihn Zara. »Du hattest einen schweren Tag. Aber ich kann dich nicht anlügen. Gabrielle ist schwer verletzt, vielleicht stirbt sie. Ich muss erst mit dem Ethikkomitee und dem Minister für innere Sicherheit sprechen, und wahrscheinlich werden sie sagen, dass der Einsatz zu gefährlich ist.«
Michael stöhnte auf. »Aber wir sind Cherubs. Wir haben die beste Ausbildung für solche Einsätze. Wir kennen alle Risiken und akzeptieren sie.«
Zara seufzte. Wenn man hundert CHERUB-Agenten befragte, sagten sie alle dasselbe über die Risiken, und dass sie zu ihrem Job gehörten. Aber Erwachsenen gefällt es nun einmal nicht, Kinder in Gefahr zu bringen, und wenn Gabrielle starb, würde die Regierung die gesamte Existenz von CHERUB infrage stellen.
8
Über die Insel verlief ein loses Netz unbefestigter Straßen, die größtenteils im Zuge illegalen Holzeinschlags entstanden waren, beim Abtransport von Harthölzern aus dem Inneren der Insel. Nachdem Dana die Boote und die Sicherheitsausrüstung für den morgigen Kanutrip der Kinder vorbereitet hatte, brachte sie den einheimischen Führer zum Rand seines Dorfes zurück.
Als sie von dort losfuhr, erhielt sie einen Anruf über ihr Satellitentelefon. Mr Pike war am Strand angekommen und hatte keine Lust, zwanzig Kilometer bis zum Lager zu laufen. Also fuhr Dana quer über die Insel, um ihn abzuholen.
Der Land Cruiser war zwar ein Wagen für unwegsames Gelände, aber die Straßen waren nicht mehr als schmale Fahrrillen zwischen den Bäumen, und gelegentlich hatte ein Tropensturm die Erde weggespült und vulkanisches Gestein freigelegt, das die Räder durchdrehen ließ und sie ordentlich durchschüttelte.
Das Blätterdach der Bäume schirmte das Mondlicht ab, und selbst im klimatisierten Auto fühlte sich Dana unbehaglich. Sie war erleichtert, als sie das offene Gelände am Strand erreichte und ihre Scheinwerfer auf Mr Pike richtete, der ein großes Dingi an Land gezogen hatte.
»Wie geht es Jo?«, fragte Dana, während sie Mr Pike half, das Dingi auf das Wagendach zu schnallen.
»Sie ist natürlich sehr traurig«, antwortete Pike und warf ein Gummiseil über den Bootsrumpf, damit Dana es an der Dachgepäckträgerstange befestigte.
»Wo ist sie jetzt?«
»Im Krankenhaus, aber das ist nicht gerade supermodern. Es ist feucht und stickig, und Jo ist ausgerastet, als eine Eidechse die Wand hochgelaufen ist. Doch der Arzt spricht gut Englisch, und die Krankenschwestern, die ihr den Gips angelegt haben, sind sehr nett. Ich hielt es für besser, sie dortzulassen, damit sie ein wenig schläft, anstatt sie im Boot wieder auf die Insel zurückzuschleppen.«
»Ist sie
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