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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Stelle lief, wandte sich Kazakov an James. »Tritt Ronan!«
    James bestätigte das nur noch einmal, dass er nie einen guten Trainer abgeben würde. Ronan hatte sich ziemlich mies verhalten, als er ihn gefesselt hatte; auch war er jemand, der schwächere Trainingspartner gerne schikanierte, wenn eine Übung schiefging. Aber trotzdem war er nur ein kleiner Junge, und James wollte ihn nicht verletzen.
    Mr Kazakov war davon nicht gerade beeindruckt. Er stieß James beiseite und rammte Ronan seinen vergammelten Stiefel in das weiche Fleisch zwischen Hüftknochen und Rippen. Ronan wurde mit solcher Wucht zur Seite geschleudert, dass er in Kevin krachte und beide Jungen auf den Rücken fielen, ineinander verknotet und hustend, als sie den Staub einatmeten, den sie beim Laufen aufgewirbelt hatten.
    »Aufstehen und stillgestanden, das Gewehr über dem Kopf!«
    Die beiden Jungen brauchten eine halbe Minute, bis sie mit dem Husten aufhörten und mit hoch erhobenem Gewehr nebeneinanderstanden.
    »Okay.« Kazakov sah mit hässlichem Grinsen auf seine Uhr. »Es ist jetzt sechzehn Minuten vor eins. Sonnenaufgang ist um sechs Uhr dreißig. Bis dahin werdet ihr mit den Gewehren in der Luft strammstehen. Wenn ich sehe, dass ihr euch bewegt oder die Waffe senkt, komme ich raus und lasse euch beide laufen, bis ihr entweder kotzt oder bewusstlos werdet.«
    »Kann ich zuerst noch aufs Klo?«, bat Kevin.
    Mr Kazakov schüttelte den Kopf. »Du kannst es aufhalten oder dir in die Hose machen, ist mir egal. Aber wenn du dich vor morgen früh hier wegbewegst, wird es dir leidtun.«
    Kevin sah James an, als ob er ihn um Hilfe bitten wollte, aber James wollte vor Kazakov nicht schwach erscheinen, und selbst wenn er es gewollt hätte, hätte er ihnen nicht helfen dürfen.
    »Ein Soldat ist nur so hart wie sein Ausbilder«, erklärte Kazakov, als er sich mit James zu ihrem Zelt zurückbegab.
    Als James den Zeltreißverschluss aufzog und eintrat, unternahm er noch einen Versuch: »Es ist ja nur... sie sind nicht perfekt, aber... es sind nette kleine Jungs, verstehen Sie?«
    Kazakov grunzte. »Ich habe viele Männer sterben sehen, James. Manche von ihnen waren nicht wesentlich älter als du, und viele von ihnen würden noch leben, wenn jemand wie ich sie ausgebildet hätte und nicht jemand wie du.«
    Als sich Kazakov auf sein Feldbett setzte und die Stiefel aufschnürte, stellte James fest, dass er noch einmal pinkeln musste, bevor er schlafen ging, und trat wieder ins Freie.
    Er konnte gar nicht hinsehen, wie sich Kevin und Ronan im Mondlicht abmühten, die Gewehre hochzuhalten. Er ging durch die Lücke zwischen dem Kommandozelt und seinem eigenen, als Danas Taschenlampe ihm plötzlich ins Gesicht leuchtete.
    »Na, toller Mann?«, höhnte sie. »Bist du jetzt stolz auf dich?«
    James schüttelte den Kopf. »Du hättest dabei sein sollen, als sie mich gefesselt haben, Dana. Bei Kevin war es im Grunde Übermut, aber Ronan ist ein richtiger kleiner Mistkerl.«
    »Ein Unrecht hebt das andere nicht auf«, fand Dana.
    »Ich hasse es, beim Training auszuhelfen«, stöhnte James. »Ich weiß ja, warum sie das tun, aber ich bin nicht dafür geschaffen. Es geht mir an die Nieren, kleine Kinder herumzuschubsen. Ich frag mich langsam, ob ich nicht zu Meryl gehen und sie bitten soll, dass ich stattdessen doch lieber noch ein paar Examenskurse mache.«
    »Wenigstens fliegst du morgen nach Hause.«
    James war überrascht. »Was?«
    »Pike kam wohl noch nicht dazu, es dir zu sagen. Es sind nur noch sieben Auszubildende, und Jo hat sich den Knöchel gebrochen, also muss jemand mit ihr nach England zurückfliegen.«
    »Klasse!« James strahlte. »Ich könnte sterben für eine vernünftige Dusche und eine ruhige Nacht vor der Glotze.«
    Dana lächelte zögernd zurück. »Wie auch immer, ich bin müde, und wir müssen alle in fünf Stunden aufstehen.«
    »Kriege ich einen Gutenachtkuss?«
    Dana war fast so groß wie James und gab ihm einen flüchtigen Kuss. »Nicht, dass du es verdient hättest, nachdem du den kleinen Kevin verpfiffen hast.«
    »Ich schätze, er wird es überleben«, meinte James achselzuckend. »Pike will definitiv nicht, dass noch ein Prüfling durchfällt.«
    Er küsste Dana ebenfalls und versuchte, mit ihr zu knutschen, doch davon wollte sie nichts wissen.
    »Ich bin zu müde.«
    »Aber vielleicht haben wir erst auf dem Campus wieder Gelegenheit.«
    »Mir egal«, gab Dana zurück. »Ich will nur noch schlafen.«
    »Dann gute Nacht«, sagte James.

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