Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Er klang leicht verletzt.
Als sie sich trennten, flüsterte Dana ihm noch eine Warnung zu. »Geh nicht zum dritten Busch links neben dem großen Baum. Da habe ich etwas hinterlassen, in das du nicht hineintreten möchtest.«
9
Meatball war ein elf Monate alter Beagle, der eigentlich zu Versuchszwecken gezüchtet worden war. Doch James Adams’ Schwester Lauren hatte ihn gerettet, als sie im letzten Sommer eine Tierschützerbewegung unterlaufen hatten.
Da CHERUB-Agenten keine Haustiere halten dürfen, kam Meatball nach Beendigung der Mission zur Vorsitzenden Zara Asker und ihrer Familie, die in einem Einfamilienhaus einen halben Kilometer vom Campus entfernt wohnten.
Zaras Kinder konnten zwar manchmal grob werden, aber Meatball hatte sich gut eingelebt, hatte ein schönes Hundekörbchen neben dem Sofa, einen großen Garten zum Herumrennen und viele Besucher vom Campus, die mit ihm spielten und spazieren gingen.
Aber an diesem bestimmten Donnerstag hatte Meatball festgestellt, dass etwas nicht stimmte: Sonst brachten Zara und Ewart die Kinder immer vor Einbruch der Dunkelheit aus dem Kindergarten heim. Im Haus brannte kein Licht, seine Wasserschüssel war leer, und er selbst hockte unter dem Telefontisch, wohin er sich normalerweise zum Schmollen verkroch, wenn er Schelte bekam, weil er irgendetwas ausgefressen hatte.
Ein Schlüssel war in der Haustür zu hören, und Meatball sprang auf. Er begann zu kläffen, als er Lauren durch den Briefkastenschlitz roch.
»Hallo Meatball«, begrüßte sie ihn liebevoll und strich ihm über das kurze Fell, wofür er ihr über den nackten Knöchel leckte. »Bist du ein einsamer kleiner Wauwau? Sind sie alle gegangen und haben dich allein gelassen?«
Meatball war zwar ausgewachsen, aber immer noch ein junger Hund, und er wollte gerne spielen. Lauren hatte ihn seit über einer Woche nicht besucht und freute sich, ihn zu sehen, aber ihre Gedanken kreisten unaufhörlich darum, dass Gabrielle um ihr Leben kämpfte. Es hielt den ganzen Campus in Atem.
Meatball kratzte an der Tür und wollte raus, merkte aber dann, dass Fütterungszeit war, weil Lauren in die Küche ging.
Sie schaltete das Licht ein und griff in den Schrank über dem Herd. Lauren war Vegetarierin, und es freute sie, dass die Askers ihr Versprechen hielten, den kleinen Hund, den sie ihnen geschenkt hatte, mit vegetarischem Futter zu füttern.
Nachdem sie die Wasserschüssel aufgefüllt hatte, schnitt Lauren die Futterpackung auf. Sie musste lächeln, als sie Meatball schwanzwedelnd mitten über seiner Futterschüssel stehen sah. Der kleine Kerl kapierte nie, dass man kein Futter in seine Schüssel füllen konnte, wenn er groß und breit darüber stand.
»Dummer Hund«, beschwerte sich Lauren, hob ihn an den Hinterbeinen an und drückte das Nassfutter aus dem Päckchen in die Schüssel.
Das Resultat sah einem Hundehaufen ähnlich, aber Meatball steckte den Kopf in die Schüssel und begann, sein Essen herunterzuschlingen, als das Handy in Laurens Jeans klingelte. Der Anrufer war Rat. Er war eine Weile Laurens fester Freund gewesen, aber sie waren beide erst zwölf, und nach ein paar Monaten war es nicht mehr so spannend gewesen, miteinander zu knutschen, also waren sie wieder dazu übergegangen, einfach nur gute Freunde zu sein.
»Hi. Was ist passiert?«, fragte Lauren eindringlich.
Rat hatte den strikten Befehl, Lauren über alle Neuigkeiten bezüglich Gabrielle zu informieren, andernfalls würde sie ihm in den Hintern treten.
»Sie ist immer noch im OP, soweit wir gehört haben«, sagte Rat mit seinem australischen Akzent. »Wir dachten, du weißt vielleicht etwas Neues, weil Ewart dich doch gebeten hat, nach dem Hund zu sehen.«
»Tsss«, machte Lauren abfällig. »Vielleicht wird sich Meatball ja nach seiner Mahlzeit VeggyPet dazu äußern, aber darauf würde ich nicht wetten.«
»Okay, reiß mir nicht gleich den Kopf ab. Wir dachten ja nur, dass du möglicherweise etwas gehört hast.«
»Und was tut sich bei euch?«
»Sie haben die Heizung in der Kapelle angemacht. Der Gemeindepfarrer kommt aus dem Dorf, und jeder, der möchte, kann eine Kerze anzünden.«
Rat hatte seine ersten elf Lebensjahre in einer streng religiösen Kommune verbracht und neigte dazu, schon bei der leisesten Erwähnung von Religion auszurasten.
»Gehst du hin?«, fragte Lauren.
»Ich denke schon ... ich glaube, es gibt niemanden auf dem Campus, der nicht hingeht.«
»Es ist so traurig«, sagte Lauren und spürte einen Kloß
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