Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
im Hals. »Hör zu, ich muss jetzt mit Meatball spazieren gehen, aber ich bin in einer Stunde wieder auf dem Campus. Was hältst du davon, wenn wir das mit der Kerze zusammen machen?«
»Wird Meatball denn heute Nacht allein bleiben?«
Lauren schüttelte den Kopf und schniefte leicht. »Ewart sollte mit Tiffany hier sein, bis ich vom Spazierengehen zurückkomme.«
»Mach dir nicht zu viele Sorgen«, meinte Rat. »Sie wird gerade operiert, und die Ärzte tun, was sie können.«
»Wir sehen uns später«, sagte Lauren, dann legte sie rasch auf, denn sie spürte, dass sie zum dritten Mal an diesem Tag den Tränen nahe war. Seit dem Tod ihrer Mutter war sie nicht mehr so traurig gewesen. Neidisch sah sie zu Meatball, der den letzten Rest seines Futters aufleckte. Bestimmt war es schön, sich mit nichts anderem belasten zu müssen außer spielen, schlafen und VeggyPet fressen.
»Du kleiner Gierschlund«, schalt sie ihn liebevoll und brachte ein Lächeln zustande, als sie ihm übers Fell strich. »Wie kann so ein kleiner Hund nur so schnell fressen?«
Meatball sprang an Laurens Bein hoch, als sie seine Leine nahm. Als Welpe hatte er immer ein Riesentheater gemacht, wenn er angeleint werden sollte, aber mittlerweile wusste er, dass Anleinen Spaziergehen bedeutete, und er setzte sich aufmerksam hin, während Lauren die Leine einhakte.
Als Lauren die Tür schloss und die dunkle Auffahrt hinunterging, bemerkte sie eine überdimensionale Gestalt auf der anderen Seite der Grundstücksmauer. Sie erstarrte, als sie in der massigen Figur den berüchtigten Ausbilder Norman Large erkannte.
»Oh, du bist das«, sagte er.
Nach seinem Herzinfarkt vor sieben Monaten hatte Mr Large sich viel Speck von den Rippen trainiert und seinen Körper langsam wieder in Topform gebracht. Er wohnte mit seinem Lebensgefährten und seiner Tochter im Haus neben den Askers und hatte soeben eine Stunde in der Garage Gewichte gestemmt. Sein Sweatshirt war schweißgetränkt.
»Hallo, Sir«, erwiderte Lauren gedehnt. Sie hatte Mr Large einmal während ihrer Ausbildung mit einem Spaten niedergeschlagen, und ihr Verhältnis hatte sich seitdem nicht verbessert.
»Wohin willst du?«, fragte Large und versuchte, freundlich zu klingen. »Komm doch mal kurz her. Ich habe gehofft, dich zu treffen.«
Auch wenn Mr Large schon seit einem halben Jahr krankgeschrieben war, gehörte er immer noch zum CHERUB-Personal, und Lauren musste ihn mit Respekt behandeln. Aber sie hasste den Mann und hatte keine Lust auf ein längeres Gespräch.
»Ich muss jetzt mit Meatball spazieren gehen, und dann muss ich zum Campus zurück, um Hausaufgaben zu machen.«
»Es dauert nur eine Minute.« Large grinste, als Lauren zögernd näher kam. Über der Garagentür der Askers ging das Licht an. »Wie du weißt, muss ich mich dem Disziplinarausschuss stellen, bevor ich meinen Job wiederbekomme, wegen des ähm... unglücklichen Vorfalls, der letztes Jahr zu meinem Herzinfarkt geführt hat.«
Lauren lächelte säuerlich. »Sie meinen die Tatsache, dass Sie sich in einem Pub betrunken haben, obwohl Sie die Aufsicht über eine Gruppe Kinder hatten?«
Large lächelte unsicher zurück. »Na ja, das ist nicht ganz fair...«
»Nun, aus meiner Sicht waren Sie jedenfalls nicht sehr nüchtern.«
»Okay, ich war betrunken im Dienst«, gab Large zu. »Ich weiß, dass wir beide noch nie gut miteinander ausgekommen sind, aber du warst die einzige ältere Agentin, die gesehen hat, in welchem Zustand ich war, bevor ich den Herzanfall hatte. Deine Aussage könnte bei der Anhörung nächste Woche Freitag entscheidend dafür sein, dass ich meinen Job zurückbekomme.«
Lauren freute sich, dass sie Macht über Mr Large hatte. Er hatte sie schikaniert und gequält, und jetzt musste er sie darum bitten, für ihn zu lügen.
»Ich werde nicht übertreiben«, erklärte Lauren entschieden. »Aber ich werde die Wahrheit sagen, und die lautet, dass Sie ein paar Bier getrunken hatten und kaum mehr laufen konnten.«
Mr Large wechselte das Thema. »Meatball ist ein netter kleiner Hund, nicht wahr?«
»Ja.« Lauren nickte.
»Du hängst sehr an ihm.«
»Er ist wirklich lieb. Ich wünschte, ich könnte ihn in meinem Zimmer auf dem Campus halten.«
»Hm«, meinte Large. »Aber er ist so winzig. Ich meine, so verletzlich. Und ich habe mir überlegt, wenn du bei dieser Anhörung erzählst, dass ich betrunken war, werden sie mich nie wieder als Trainer einstellen. Ich könnte dann den ganzen Tag in meinem
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