Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
einlasse und ihn benutze, um so viele Informationen wie möglich über die Mad Dogs zu beschaffen?«
»Wenn du bereit bist, die Mission zu übernehmen«, sagte Zara nickend. »Es wäre Routinearbeit, abgesehen vom Bandenkrieg und der Gefahr weiterer Gewalttätigkeiten. Michael wird ebenfalls bei dem Einsatz mitmachen, ist aber in einer rivalisierenden Gang, sodass ihr euch voneinander fernhalten müsst. Sicherheitshalber möchten wir, dass dich ein weiterer Agent begleitet, der dir Rückendeckung gibt.«
James nickte. »Wenn mir jemand den Rücken decken soll, würde ich um Bruce Norris bitten.«
Zara brummte unsicher. »Wir überlegen uns gut, auf welche Missionen wir Bruce schicken. Er ist nicht gerade der reifste aller Vierzehnjährigen.«
»Nichts für ungut«, wandte James vorsichtig ein. »Ich weiß, Sie sind der Boss, aber ich glaube, das stimmt nicht ganz. Klar, er hat sich manchmal kindisch benommen, aber im letzten Jahr hat er sich echt verändert. Er hat aufgeholt, ist weniger launisch, und ich glaube, dass er mit Kerry geht, hat ihn erwachsener gemacht.«
»Und es gibt keine Reibereien, weil er mit deiner Exfreundin geht?«
»Kerry und ich standen total aufeinander, aber funktioniert hat es zwischen uns nie so richtig. Sie ist immer noch beleidigt, weil ich sie verlassen habe, aber sie scheint mit Bruce echt glücklicher zu sein, als sie es mit mir jemals war, und ich bin mit Dana tausendmal glücklicher.«
»Deine Selbstschutzmechanismen sind nicht schlecht«, meinte Zara nachdenklich. »Aber ich sehe natürlich den Vorteil, jemanden mit Bruce’ Kampffähigkeiten auf einer Mission dabeizuhaben, wo physische Gewalt wahrscheinlich ist. Auch wenn ihn ein paar Leute für unreif halten, hat er sich doch sein dunkelblaues T-Shirt verdient, und ich kann mich nicht erinnern, dass er auf einer seiner Missionen jemals viel falsch gemacht hat.«
James grinste. »Soll ich es ihm dann sagen?«
»Noch nicht«, verlangte Zara. »Ich spreche mit Chloe und Maureen darüber und frage, ob sie damit einverstanden sind, aber ich denke doch, dass Bruce eine gute Wahl ist.«
15
James war nicht der Einzige, der früh aufgestanden war. Lauren schlich in Rats Zimmer und beugte sich über sein Bett, bis ihre Lippen fast sein Ohr berührten.
»Juppiduppiduh!«
Rat erschrak so heftig, dass er sich den Schädel am Bettende anstieß. Er rieb sich die schmerzende Stelle und sah Lauren finster an.
»Was soll denn das?«
Lauren lachte sich halb tot. »Das hätte ich mit dem Handy aufnehmen sollen! Dein Gesicht...!«
»Wie spät ist es?«
»Fast sieben«, antwortete Lauren. »Mach dich jetzt lieber fertig. Ich habe um halb neun Unterricht, und frühstücken müssen wir auch noch.«
»Ich hasse Aufstehen«, stöhnte Rat, rieb sich den Schlaf aus den Augenwinkeln und stieg in Boxershorts und Socken aus dem Bett. Dreißig Sekunden später hatte er seine Hose und ein graues CHERUB-Shirt angezogen und die Füße in die Stiefel gesteckt.
»Fertig«, verkündete er, klatschte sich auf die Oberschenkel und stand auf.
Lauren war perplex. Allein fürs Haaremachen hatte sie länger gebraucht. »Willst du dich nicht kämmen oder die Zähne putzen?«
»Kann mich um diese Uhrzeit nicht dazu aufraffen«, erklärte Rat, schnappte sich seine Armbanduhr vom Fensterbrett und band sie sich um. »Gehen wir.«
»Machst du das morgens immer so?«, erkundigte sich Lauren, als sie zum Lift gingen.
»Manchmal dusche ich, aber um halb neun habe ich Kampftraining. Danach bin ich total verschwitzt, also wozu der Aufwand?«
»Mr Körperhygiene lässt grüßen! Also echt, typisch Junge!«
Rat stöhnte. »He! Willst du, dass ich dir helfe? Wenn ich dir nicht sauber genug bin, krabble ich gerne wieder unter meine Bettdecke!««
»Gestern Abend warst du noch total dafür, es Large heimzuzahlen«, erinnerte ihn Lauren spitz, als die Lifttüren aufgingen.
»Bin ich immer noch«, nuschelte Rat gähnend. »Aber du weißt, dass ich es hasse, so früh aufzustehen.«
Zwei andere Kinder rannten durch den Flur und drängten sich mit ihnen in den Lift, daher konnten sie nicht weitersprechen, während sie zu den Archiven im Keller hinabfuhren.
Die Agenten benutzten die Archive nur selten, und Rat sah sie zum ersten Mal. Das Hauptgebäude auf dem Campus war dreißig Jahre alt, und während die Büros und Wohnräume in den oberen Stockwerken saniert worden waren, wies der Keller noch immer die Einrichtung aus den Siebzigerjahren auf, mit avocadogrünen
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