Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
etwas besprechen, was Gabrielles und Michaels Mission betrifft. Darf ich mich zu dir setzen?«
James zuckte mit den Achseln. »Wenn die anderen das sehen, werden sie mich wahrscheinlich Liebling der Vorsitzenden nennen, aber ich hau ihnen einfach eine rein.«
»Hau nicht zu fest zu«, meinte Zara, als sie sich ihm gegenübersetzte. Ihr Lächeln verzog sich zu einem Gähnen. »Ich habe bis heute Morgen um halb zwei mit dem Ethikkomitee zusammengesessen.«
»Klingt nach Spaß«, fand James, als eine der Küchenangestellten einen Kaffee vor Zara abstellte.
»Ich habe kaum geschlafen«, fuhr Zara fort. »Und als ich nach Hause gekommen bin, hat Joshua Theater gemacht und wollte unbedingt bei uns im Bett schlafen. Er hat einen Arm im Gips und ist total frustriert, dass er nichts machen kann.«
»Armer Knirps«, bemitleidete ihn James. »Wenn ich kann, komme ich ihn besuchen.«
»Oh ja, bitte mach das«, meinte Zara. »Du bist immer noch sein Held.«
»Für meine Hilfe bei der Grundausbildung bekomme ich eine Woche frei, also habe ich genügend Zeit. Und was liegt wegen der Mission an?«
»Bei dem Treffen gestern Abend ging es um das Schicksal von Gabrielles und Michaels Mission. Alle sechs Mitglieder des Ethikkomitees waren anwesend, und anfangs waren sie genau geteilter Meinung: drei waren dafür, die Mission zu beenden, weil der Bandenkrieg zu heiß geworden ist; drei teilten meine Meinung, dass alle CHERUB-Missionen potenziell gefährlich sind und dass man nicht aufgeben darf, weil einmal etwas Schlimmes passiert ist.
Über eine Konferenzschaltung aus London war auch der Minister für innere Sicherheit zugeschaltet. Überraschenderweise stellte er sich auf meine Seite, und nach ein paar Stunden stand es fünf zu eins für die Fortsetzung der Mission. Und da kommst du ins Spiel.«
James schrak zurück. »Ich bin gerade aus Malaysia zurückgekommen!«
»Mach dir keine Sorgen wegen deiner Woche Ferien«, sagte Zara lächelnd. »Es wird etwas Zeit brauchen, alles vorzubereiten. Aber wir versuchen, eine Gang namens Mad Dogs zu infiltrieren, und du bist geradezu prädestiniert dafür.«
»Wie das?«, wollte James wissen.
Zara holte ein schwarz-weißes Verbrecherfoto aus einer Aktenmappe und schob es über den Tisch. Das Brustbild zeigte einen etwa fünfzehnjährigen Jungen, etwas kleiner als James, kräftig gebaut und mit einem albernen Ziegenbärtchen. Seit James ihn zuletzt gesehen hatte, war er erwachsener geworden, und James brauchte einen Moment, um ihn zu erkennen.
»Ist das Junior Moore?«, stieß er hervor.
Zara nickte. »Sohn des Drogenbarons Keith Moore. Ihr beide wart dicke Freunde bei deinem Einsatz in Luton vor zwei Jahren.«
»Ja.« James nickte. »Wir sind zusammen nach Florida abgezogen und hatten irre Spaß — zumindest, bis die Drogendealer angefangen haben, auf uns zu schießen.«
»Junior hat ein paar schlimme Jahre hinter sich. Seine Mutter hat ihn auf ein Internat geschickt, aber dort ist er immer wieder weggelaufen und wurde schließlich wegen Haschischkonsums rausgeworfen. Danach zog er wieder zu seiner Mutter und den Geschwistern nach Luton, und trotz ihrer Bemühungen, ihn zu bändigen, steckt er seitdem immer wieder in Schwierigkeiten. Letztes Jahr im Oktober wurde er am Steuer eines gestohlenen Autos erwischt. Er hatte getrunken, und unter dem Beifahrersitz lagen zwei Kilogramm Kokain.
Die Anklage wegen Drogenbesitz wurde fallen gelassen, weil die Polizei seine Behauptung nicht widerlegen konnte, dass die Drogen bereits im Auto gewesen waren, als er es gestohlen hat. Trotzdem bekam er sechs Monate Jugendhaft. Er wurde kurz vor Weihnachten verhaftet und wegen guter Führung vor zwei Wochen entlassen.«
James pfiff durch die Zähne. »Hört sich an, als würde er in die Fußstapfen seines alten Herrn treten.«
»Ganz und gar nicht«, erklärte Zara spitz. »Keith Moore war ein Profi, der die KMG wie ein Geschäft leitete. Junior Moore hat Drogen- und Alkoholprobleme und ist auf dem besten Weg, lange Zeit im Gefängnis zu verbringen.«
»Juniors Dad hat doch einige Millionen in einem Fond angelegt«, sagte James. »Warum riskiert Junior seinen Hals für ein paar Tausender in Kokain?«
»Junior kommt an das Geld seines Vaters erst ran, wenn er einundzwanzig ist. Und wie viele Teenager will er wahrscheinlich seine Grenzen testen und versucht, sich einen Namen zu machen, indem er sich mit den Mad Dogs einlässt.«
»Der Plan ist also, dass ich mich undercover wieder mit Junior
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