Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
haben, eine Zwölfjährige zu erpressen und Kyle zu erdrosseln, finde ich unser Angebot sehr entgegenkommend. Und Sie sind nicht in der Position, zu verhandeln. Sie können also mein Angebot gleich jetzt annehmen, oder wir ziehen das Disziplinarverfahren durch und Sie stehen vor dem Nichts!«
»Von mir aus.« Large klang wie ein verzogenes Kind. Er zerknüllte seinen Plastikbecher und warf ihn in den Mülleimer. »Geben Sie mir nur was zum Unterschreiben.«
»Ausgezeichnet«, fand Zara. »Die Schwester meinte, es sei besser, wenn Sie hierblieben und sich eine Stunde ausruhten. Sie haben Ihren Kopf geröntgt, aber offenbar gibt es keine bleibenden Schäden. Wenn Sie noch Sachen im Trainergebäude haben, kann ich Sie Ihnen holen lassen.«
Large schüttelte den Kopf. »Da stehen noch mehrere Paar dreckige Stiefel, aber die dürfen Sie gerne behalten.«
»Wie alle Ex-Cherubs sind Sie bei Ehemaligentreffen und Jubiläumsfeiern auf dem Campus willkommen, aber Ihre normalen Zugangsrechte erlöschen, sobald Sie das Gelände verlassen haben.«
Zara streckte ihm die Hand hin, aber Large hielt die Arme steif an den Seiten.
»Vielleicht glauben Sie mir nicht, Norman«, sagte Zara nach einer kleinen Pause, »aber es tut mir wirklich leid, dass Ihre Karriere so enden muss. Ich wünsche Ihnen Glück bei allem, was Sie anfangen, und wenn Sie Hilfe brauchen, können Sie mich jederzeit anrufen.«
Large antwortete nicht, und Zara hielt es für schlechtes Benehmen. Aber sobald sie den Raum verlassen hatte, senkte Norman Large den Kopf und begann zu weinen.
Als Kyle aus Mr Larges Wohnzimmer gerannt war, waren ihm die Fotos aus der Tasche gefallen. Das Sicherheitsteam hatte sie aufgehoben und Zara als Beweismittel übergeben. Die meisten Bilder zeigten James und Hayley, aber auf ein paar Fotos aus dem Steakhaus waren auch Bruce und Kerry zu erkennen. Es gab sogar ein Bild, das Bruce probehalber im Minibus gemacht hatte, und das Callum, Connor und Rat zeigte. Der Einzige, der unabgelichtet davonkam, war Andy.
Das Büro der Vorsitzenden war erst kürzlich neu eingerichtet worden. Mit Glasschreibtisch, iMac und Designerstühlen wirkte es weniger einschüchternd als zu den Leder- und Eichenmöbelzeiten von Zaras Vorgänger. Da es nicht genügend Stühle gab, wurden die Hauptangeklagten Lauren, Kyle und James aufgefordert, sich zu setzen, während sich Kerry, Bruce, Callum, Connor und Rat in einer Reihe hinter ihnen aufstellten.
Strenge Disziplin war wichtig, denn Cherubs müssen auf höchstem Niveau arbeiten, wenn sie draußen auf einer Mission sind. Aber Zara machte es keinen Spaß, Kinder zu bestrafen, und als sie zur Vorsitzenden berufen wurde, hatten ihr einige Mitarbeiter zuerst vorgehalten, zu weich zu sein. Widerstrebend hatte sie die Kritik angenommen und war strenger geworden, aber konsequent war sie darin nicht.
Als Mac noch Vorsitzender war, wusste ein Cherub genau, welche Strafe ihn für die gängigsten Vergehen erwartete. Ein Agent, der nach Zapfenstreich zum Campus zurückkehrte, musste immer zwanzig Strafrunden für jede Viertelstunde Verspätung laufen. Bei Zara konnten es zwischen zehn und einhundert sein, je nach Laune.
Diese Beliebigkeit machte diejenigen, denen eine Strafe bevorstand, nervös, und die Cherubs konnten nichts mehr aus der Gewissheit heraus anstellen, die Strafe auch tatsächlich wegstecken zu können, falls man sie erwischte. Obwohl die Strafen bei Zara im Allgemeinen geringer ausfielen als bei Mac, waren es seltsamerweise Geschichten von den härtesten Bestrafungen, die auf dem Campus die Runde machten, und Zara war in den Ruf geraten, besonders streng zu sein.
»Ich bin ziemlich hin und her gerissen, wie ich euch alle bestrafen soll«, begann Zara. »Zu dieser Affäre kam es überhaupt erst, weil Mr Large versucht hat, Lauren zu erpressen, doch das entschuldigt euer Verhalten in keiner Weise.«
Kühn sagte Kyle: »Ich bin der Älteste, und es war meine Idee, sich zu rächen. Ich bin bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen.«
Zara lächelte. »Und wie lange wirst du noch bei uns sein, Kyle?«
»Etwas mehr als sieben Wochen.«
»Wenn ich dich also bestrafe und dir gefällt das nicht, dann wirst du uns einfach ein paar Wochen früher verlassen, nicht wahr?«
Kyle erkannte, dass er durchschaut worden war, und betrachtete seine Fußspitzen.
»Ich bin vielleicht noch nicht lange Vorsitzende, Kyle, aber ich bin keine Vollidiotin. Wer mir bei dieser ganzen Geschichte wirklich leidtut,
Weitere Kostenlose Bücher