Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Kyle ernsthaft verletzt werden würde. Wie zur Bestätigung befreite sich Large aus Kyles Griff und presste ihm den Ellbogen auf die Kehle.
»Sie bringen ihn ja um!«, kreischte Lauren und blickte sich panisch nach einer Waffe um.
Aufgedreht von der vielen Rennerei und dem Lärm wedelte Meatball mit dem Schwanz, während Lauren zur Tür der Askers hechtete. Erleichtert sah sie ein schmutziges Gartengerät neben der Tür stehen.
Mr Large sah Lauren auf sich zukommen, doch Kyle hatte die Beine um seine Hüften geschlungen und ihm blieb nur ein Arm frei, um sie abzuwehren. Kyle wandte alle Kraft auf, um Large ruhig zu halten, während Lauren ausholte und ihn platt am Hinterkopf traf.
Es gab einen hohlen Klang, und der Stiel des Spatens erzitterte. Large stöhnte auf. Kyle merkte, wie die Kraft aus seinem Gegner wich, und schließlich lag Large mit seinem ganzen Gewicht schlaff auf ihm.
»Kyle, alles in Ordnung?«, rief Lauren, warf den Spaten weg und schob den bewusstlosen Large von Kyle herunter.
Kyle war knallrot, Schweiß lief ihm über das Gesicht. »Geht so«, keuchte er.
Er stand auf und klopfte sich den Staub von den Hosen, als ein weißer BMW auf der Straße vor dem Haus scharf abbremste. Zwei Männer zogen beim Aussteigen Pistolen aus ihren Jacken und rannten die Auffahrt hinauf. Lauren erkannte, dass es Sicherheitsbeamte vom Campus waren, und da wurde ihr klar, dass das Alarmsystem der Askers mit dem Sicherheitssystem vom Campus gekoppelt war.
»Was ist hier los?«, schrie einer der Männer und sah zwischen dem bewusstlosen Large und der kaputten Tür hin und her, während sein Kollege mit einer Fernbedienung den Alarm abschaltete.
20
Zara Asker hatte Mr Large nie gemocht und musste ein Lächeln verbergen, als Lauren zugab, ihn zum zweiten Mal mit einem Spaten geschlagen zu haben.
Large war nur betäubt gewesen und war wieder zu sich gekommen, kurz nachdem man ihn in ein Bett auf der Krankenstation des Campus gebracht hatte. Als Zara zehn Minuten später eintraf, saß er auf der Bettkante und trank Wasser aus einem Plastikbecher.
»Oh, da ist sie ja.« Large grinste höhnisch. »Ihre königliche Hoheit beehrt mich mit Ihrer Anwesenheit.«
»Sehr witzig«, sagte Zara schneidend. »Ich habe gerade mit meinem Mann gesprochen. Stimmt es, dass Sie damit gedroht haben, den Hund meines Sohnes zu töten?«
Large zuckte mit den Schultern, als ob es ihm egal wäre. »Zu Ihrem schicken Sicherheitssystem gehören doch bestimmt auch Überwachungskameras. Finden Sie es selbst heraus.«
»Ich hatte noch keine Gelegenheit, nachzusehen, aber ich verstehe Ihre Antwort als ein Ja«, sagte Zara.
Large lächelte. »Sie können es als was immer Sie wollen verstehen, und es sich dann in den fetten Hintern schieben!«
»Hören Sie zu, Norman«, blaffte ihn Zara an. »Nichts würde mich mehr befriedigen, als Sie hier rauszuwerfen und Sie und Ihren blöden Schnurrbart nie wieder sehen zu müssen. Aber Sie wissen von CHERUB, Sie haben hier den größten Teil Ihres Lebens gearbeitet, und das heißt, dass wir verpflichtet sind, Ihnen zu helfen.«
»Nur, damit ihr mich unter Kontrolle behalten könnt«, schnaubte er.
»Sie wussten, dass wir das tun werden, seit Sie zehn Jahre alt waren«, entgegnete Zara. »Wie heißt es so schön? Wenn du es erst einmal weißt, können wir dich nicht wieder gehen lassen. Jetzt ist nur noch die Frage, ob wir das Spielchen eines Disziplinarverfahrens durchziehen müssen, oder ob ich mit einem Kündigungsschreiben rechnen darf?«
»Schreiben Sie den Brief, ich unterschreibe ihn.«
»Gut. Ihr Haus gehört Ihnen und Gareth gemeinsam, nicht wahr?«
Large nickte. »Er muss jeden Tag fünfzig Minuten zur Arbeit fahren, er ist sowieso dafür, umzuziehen.«
»CHERUB hat diese Häuserzeile nach und nach aufgekauft, um sie als Wohnungen für die Angestellten zu nutzen«, sagte Zara. »Wir zahlen Ihnen zwanzig Prozent über dem Marktpreis, damit Ihre Umzugskosten gedeckt sind. Sie bekommen eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern, und Sie können sich darauf verlassen, dass ich Ihnen ein gutes Zeugnis ausstellen werde, wenn Sie irgendwo im Sicherheits- oder Nachrichtendienst arbeiten möchten. Allerdings sollten Sie keine Hilfe bei einer Bewerbung für eine Stelle erwarten, die irgendetwas mit Kindern zu tun hat. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.«
Large grunzte.
Zara stemmte die Hände in die Hüften und erklärte steif: »Angesichts der Tatsache, dass Sie versucht
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