Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

über was Teenager so lachen können«, meinte sie. »Egal. Ich bin mit meinem Laptop in den Polizeicomputer eingeloggt. Ihr habt gesagt, ihr hättet ein paar Telefonnummern?«
    Bruce lachte auf, als er sich an den kleinen Hotelschreibtisch setzte und den PDA aus dem Rucksack holte. »Das Wichtigste ist, dass ich die Nummern von Prepaid-Handys habe«, erklärte er. »Soll ich sie rüberkopieren?«
    »Klar.« Chloe nickte. »Wenn du dich mit dem System auskennst.«
    Bruce öffnete den PDA und spielte die Aufzeichnungen der Telefonnummern und Identifikationsnummern ab, die er gemacht hatte. Eigentlich braucht man einen Gerichtsbeschluss für die Überprüfung von Telefongesprächen, aber tatsächlich haben die Geheimdienste sofort Zugriff auf Gesprächsaufzeichnungen aus allen großen Telefonnetzen. Wenn sich etwas Interessantes findet, kann man die Erlaubnis nachträglich immer noch einholen.
    Auf dem Laptopbildschirm erschien eine lange Liste von Telefonnummern. Bruce stellte erfreut fest, dass beide Handys bis zu diesem Abend häufig benutzt worden waren.
    »Druck alles aus«, verlangte Chloe. »Ich habe keine Analysesoftware hier, wir werden die Listen also von Hand durchgehen müssen.«
    Im Laufe der Mission hatten James, Michael, Bruce und Gabrielle so viele Telefonnummern von Gangmitgliedern gesammelt wie möglich. Die Größen der Szene wie Sasha und Major Dee verwischten ihre Spuren, indem sie regelmäßig die Telefone wechselten, aber die meisten ihrer Anhänger behielten ihre Handys länger. Trotzdem standen über hundert Nummern auf der Liste.
    Sobald Sashas Telefonate von drei Monaten aus dem Drucker geglitten waren, teilte Chloe die zwanzig Seiten unter sich und den Jungen auf. Sie nahmen Stifte zur Hand und begannen, die Nummern zu markieren.
    »07839 ist Savvas Nummer zu Hause«, sagte Bruce. »25614 ist eines von Wheels’ Telefonen.«
    Chloe und James sahen ihre Blätter durch und notierten hinter jeder aufgeführten Nummer den Namen der Person, die Sasha angerufen hatte. Nach zehn Minuten hatten sie die meisten Nummern zugeordnet und einige andere — wie zum Beispiel die der Werkstatt, die sich um Sashas Auto kümmerte — mithilfe einer umgekehrten Version eines Online-Telefonbuchs aussortiert.
    »Da ist noch eine Nummer, die so ziemlich an jedem Tag auftaucht«, berichtete James von Chloes Bett aus. »Es ist eine Handynummer mit den Endziffern 42399.«
    Chloe nickte und ließ ihren Finger über die Liste mit den Telefonnummern der Mad Dogs gleiten. »Auf meinem Teil der Ausdrucke ist die Nummer auch aufgetaucht. Es ist ein unregistriertes Handy, aber die Nummer steht nicht auf der Liste.«
    »Doch, tut sie«, widersprach Bruce und wedelte mit seiner Kopie der Nummernliste. »42399, Simeon Bentine.«
    »Wo?«, fragte Chloe und fuhr mit dem Fingernagel zum dritten Mal über die Seite. »Ich sehe sie nicht.«
    Bruce hatte eine Entdeckung gemacht und hielt sich offenbar für superclever. »Ich sehe nicht auf der Liste nach, die ich mit James gemacht habe«, erklärte er großspurig. »Das hier ist die von Michael und Gabrielle.«
    »Echt jetzt?« James grinste und nahm Bruce das Blatt weg, um selbst nachzusehen, ob die Nummern übereinstimmten. »Du hast recht ... Also wer zum Teufel ist Simeon Bentine.«
    »Keine Ahnung, aber Michael sollte es wissen«, meinte Chloe, nahm ihr Telefon vom Nachttisch und rief Michael an. »Hi, können wir sprechen?«
    »Hi Chloe«, grüßte Michael herzlich. »Ja, können wir. Ich bin in einem Taxi zu irgendeiner Hausparty unterwegs.«
    »Klingt nach Spaß«, sagte Chloe. »Hör zu, ich bin mit James und Bruce im Hotel. Wir haben eine Anrufliste von einem unregistrierten Telefon aus Sasha Thompsons Haus. Scheint, als hätte er eine Menge mit einem Mann namens Simeon Bentine zu besprechen gehabt. Hast du je von dem gehört?«
    Michael schien überrascht. »Hast du Simeon gesagt? E-O-N?«
    »Genau. Wer ist das?«
    »Das ist Major Dees Mann für die Finanzen. Ich habe ihn nur einige Male gesehen. Er ist über fünfzig, hat mit den anderen Slasher Boys nicht viel gemeinsam. Trägt Nadelstreifenanzüge und fährt eine blaue Mercedes E-Klasse, wirkt seriös. Du weißt schon, keine Klunker oder so.«
    »Es überrascht dich also, zu hören, dass dieser Kerl fast jeden Tag mit Sasha Thompson telefoniert?«, fragte Chloe nach.
    »Das ist der Hammer, Chloe!«, erwiderte Michael aufgeregt. »Auf so etwas haben wir doch die ganze Zeit gewartet! Simeon ist der Mann fürs Geld, was