Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
bedeutet, dass er immer weiß, wann Major Dee einen großen Deal am Laufen hat, weil er das Geld dafür bereitstellen muss.«
»Major Dees Drogenlieferungen wurden schon öfters von den Mad Dogs überfallen«, bestätigte Chloe.
»Genau. Und es kann gut sein, dass Simeon den ganzen Krieg angefangen hat, indem er Sasha erzählt hat, wo Dee sein Kokain versteckt.«
»Vielen Dank für deine Hilfe.« Chloe lächelte. »Das hört sich nach etwas Großem an. Ich melde mich wieder, sobald ich mehr weiß.«
»Gute Neuigkeiten?«, erkundigte sich Bruce, als Chloe das Telefon weglegte.
»So gut wie nur was«, sagte Chloe strahlend. »Und wenn du nicht noch den halben Trainingsplatz der Mad Dogs an den Klamotten hättest, würde ich dich sogar umarmen.«
»Es sieht also so aus, als wäre Simeon Bentine Sashas Maulwurf bei den Slasher Boys«, folgerte James. »Und was fangen wir jetzt damit an?«
Chloe zuckte mit den Achseln. »Ich spreche mit Maureen und Zara. Wir werden gründlich darüber nachdenken, aber es ist auf jeden Fall etwas, was wir zu unserem Vorteil nutzen können.«
36
Als James nach Hause kam, war es bereits nach ein Uhr, trotzdem lag er unruhig wach und stellte sich immer wieder dieselbe Frage: Konnte er sich darauf verlassen, dass Bruce auf dem Campus nichts herumtratschte? Könnte Sasha es herausfinden? Und Dana ... ? Oftmals merkt man nicht, dass man jemanden anderen als selbstverständlich betrachtet, bis die Gefahr besteht, dass man ihn verliert.
James hatte Dana nie gesagt, dass er sie liebte, aber jetzt erkannte er, dass es so war. Sie war unglaublich lustig, und er bewunderte es, wie sie in gammeligen Klamotten herumlief und sich einen Dreck darum scherte, was die Leute von ihr dachten. Dana schaffte es, sexy zu sein, ohne sich stundenlang Make-up ins Gesicht zu kleistern, und diese Mühelosigkeit machte es noch faszinierender.
Aber das Eigenartige daran, fünfzehn zu sein — oder vielleicht einfach daran, ein Junge zu sein —, war, dass James sich zum einen schuldig fühlte, weil er seine Freundin betrogen hatte, sich gleichzeitig aber fragte, ob er bei Lois noch einmal eine Chance bekäme. Sie war zwar nicht die umwerfendste Person auf der Welt, aber sie hatte einen schönen Körper, und er würde das mit dem Sex gerne noch einmal ausprobieren wollen, wenn er nicht starr vor Angst war.
Schließlich gab James die Hoffnung auf Schlaf auf. Er öffnete die Vorhänge auf seiner Seite des Zimmers einen Spalt und schlug eine schmierige Taschenbuch-Biografie eines Motorradchampions auf, die auf der neuesten Ausgabe seines Motorradmagazins geklebt hatte.
James war kein Literaturkenner, aber selbst er stellte bereits nach fünf Seiten fest, dass das Buch Mist war, und seine Gedanken waren schon wieder bei Lois in der Badewanne, als sein Handy klingelte.
Es war fünf Uhr siebenundfünfzig, und auf dem Display erschien der Name Wheels.
»Hi Kumpel«, meldete sich James.
Das Klingeln hatte Bruce geweckt, der sich im Bett aufsetzte und sich die Augen rieb.
James verschluckte sich fast vor Schreck, weil die Stimme, die er hörte, nicht die von Wheels war.
»Alles in Ordnung«, sagte Sasha. »Bist du fit?«
»Ja.« James schluckte. In seinem Kopf echote es: Ich habe gerade Ihre Tochter gepoppt. Ich habe gerade...
»Tut mir leid wegen der unchristlichen Zeit, James, aber ich hatte gerade einen Anruf von einem Kumpel. Wir fahren rüber zum Rudge Estate, um das kleine Geschäft durchzuziehen, das wir geplant haben.«
»Ah ja«, nuschelte James.
»Eigentlich wollte ich dich da nicht mit reinziehen, aber ein paar meiner Jungs sind mit anderen Sachen beschäftigt, und das hier muss innerhalb der nächsten Stunden über die Bühne gehen. Außerdem weiß ich deine Loyalität zu schätzen, dass du zum Training gestern gekommen bist, obwohl viele andere zu Hause geblieben sind.«
Als der Begriff Loyalität fiel, fürchtete James schon, Sasha habe irgendwoher erfahren, was er mit Lois getrieben hatte, und er entgegnete kraftlos: »Danke.«
»Es wird kein Picknick werden, aber wenn du Interesse hast, kann ich in fünfzehn Minuten einen Wagen für dich und deinen Cousin vorbeischicken. Ihr kriegt jeder einen Riesen, und weil ich ein fairer Mann bin, obendrauf einen Anteil, wenn alles glattgeht.«
»Ich denke schon«, meinte James, immer noch nervös wegen Lois. »Ich meine... klar. Wir machen uns sofort fertig.«
»Wheels meint, dass ihr beide Schutzkleidung und nette Schusswaffen habt. Stimmt
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