Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)

Titel: Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
»Nachtsichtgerät, Rucksack, Waffen, Gewehr.«
    Sie riss Siobhan den Kopfhörer herunter. Aber er hatte auf die Tauchaktion nicht gut reagiert und Lauren war enttäuscht, da sie sich vom Abhören des Funkverkehrs zwischen den Trainern und den Weißhemden wichtige Informationen erhofft hatte.
    Siobhan rieb sich die Augen. Als sie sie wieder öffnen konnte, sah sie erstaunt, dass sich Lauren bis auf Stiefel und Unterwäsche ausgezogen hatte und ihr Gesicht mit einer dicken Dreckschicht verschmiert war. Lauren hatte Glück gehabt und einen alten Gartensack gefunden, um darin ihre Kleidung trocken aufzubewahren. Und der Dreck in ihrem Gesicht war nicht nur der Grund dafür, warum sie schlechter zu erkennen war – er senkte außerdem ihre Hauttemperatur, sodass sie auch von einem Infrarotgerät nur schwer entdeckt werden konnte.
    Lauren stopfte jetzt ihre trockenen Sachen in Siobhans Rucksack auf die Ersatzmunition und prüfte das Gewehr und das Nachtsichtgerät. Beide hatten ihre Begegnung mit dem Dreckwasser gut überstanden.
    »Was soll ich denn jetzt machen?«, schniefte Siobhan.
    Lauren schüttelte den Kopf. Rothemden wurden schließlich nicht zu solchen Übungen gezwungen. »Du hast dich freiwillig gemeldet, stimmt’s? Warum heulst du dann?«
    »Ich...«
    »Wenn ich du wäre, würde ich zum Juniorblock zurücklaufen, bevor ich mich in den nassen Klamotten noch erkälte«, riet ihr Lauren.
    »Okay«, antwortete Siobhan geknickt. Sie suchte auf der schlammigen Böschung nach Halt für ihren Fuß und packte eine Baumwurzel, um sich hinaufzuziehen.
    Lauren schimpfte leise vor sich hin, während sie durch den Graben zum Ausbildungsgelände watete, in Stiefeln und Unterwäsche. Das Gewehr hielt sie quer über den Schultern über Wasser. »Was für eine dumme Kuh meldet sich denn freiwillig für so eine Übung und fängt dann an zu heulen, wenn man sie ein bisschen unter Wasser tunkt? Das Balg ist schon seit zwei Jahren auf dem Campus, da sollte es doch wissen, wie es hier abläuft...«
    Lauren war davon überzeugt, dass sie recht hatte. Aber sie hatte trotzdem ein mulmiges Gefühl. Egal, wie sie auch argumentierte, es war einfach nicht okay, eine Neunjährige zum Weinen zu bringen.

    Mit nur noch einem Stiefel holperte Dana ziemlich schief herum, aber sie wollte den zweiten nicht auch noch ausziehen. Schließlich hätte sie dann nicht nur einen, sondern zwei eiskalte nasse Füße gehabt. Und noch dazu verdoppelte das die Gefahr, sich an einem Dorn oder einer zerbrochenen Flasche zu schneiden.
    Sie dachte kurz daran, aufzugeben, damit sie mit James wieder von vorne anfangen konnte. Aber bisher hatte sich Laurens Theorie als absolut treffend herausgestellt: Die Rot- und Weißhemden arbeiteten in Gruppen von zwei oder mehreren zusammen und konnten deshalb nicht allen gleichzeitig folgen. Man brauchte nur ein wenig Glück ...
    Sie fand einen alten Pfad über den Campus, der hier und da von Baumstämmen und Wassergräben blockiert war. Er diente den Jüngeren als leichte Trainingsstrecke für Hindernisläufe.
    Es war riskant, sich an einen so offen Weg zu halten, aber sie rannte, so schnell es die Dunkelheit und der fehlende Stiefel ihr erlaubten. Zehn Minuten nach James’ Gefangennahme stand sie auf dem Hügel über den Rasenflächen und blickte auf den See und die Spielfelder dahinter.
    Hier war es etwas heller. CHERUB folgte zwar gewissen Energiespar-Richtlinien, aber in einigen Umkleideräumen brannte dennoch Licht und um den See standen ein paar beleuchtete Häuschen mit Rettungsringen und Nottelefonen.
    Dana blieb hinter den letzten Bäumen in Deckung. Keine Spur von Weiß- oder Rothemden, doch sie wusste, dass sie irgendwo da draußen waren und auf den Dächern nur darauf lauerten, sie in den Rücken zu schießen und sie dann von den Quadfahrern aufsammeln zu lassen.
    Sie dachte an ihr Training. Das Einzige, was ihr einfiel, war die Straßenkampftaktik: geduckt bleiben, sich von Gebäude zu Gebäude schleichen und dem Gegner so kurz wie möglich ein ungeschütztes Ziel bieten. Doch während der Übungsplatz auf dem ein paar Kilometer entfernten SAS-Trainingsgelände keine offenen Strecken hatte, die breiter als eine vierspurige Straße waren, lagen zwischen den Gebäuden auf dem Campus zum Teil mehrere Hundert Meter.
    Aber Dana hatte keine andere Wahl. Sie richtete sich auf und fixierte eine Baumgruppe zwischen dem See und dem Wald. Die würde ihr Deckung geben und dann kam schon der Umkleideraum am See. Sie

Weitere Kostenlose Bücher