Top Secret 9 - Der Anschlag (German Edition)
herausgegriffen?«
»Genau«, bestätigte Mac. »Senator Ted Kennedy – der Bruder von JFK – hatte zum Beispiel Probleme, weil ein Terrorverdächtiger den Namen T. Kennedy benutzte. Dieser Name wurde schließlich von der Liste gestrichen, aber es gab noch weitere prominente Fälle.«
»Haben Sie beim FBI nachgefragt, warum der Name auf der Liste steht?«
»Sie haben ihn draufgesetzt, weil er ihnen von einem anonymen pakistanischen Informanten genannt worden war«, erklärte Mac. »Das ist die einzige Information, die sie haben.«
»Aber Sie glauben immer noch, da könnte etwas dran sein?«, fragte Lauren.
»Ja«, erwiderte Mac entschlossen. »Und das hier macht die Sache erst richtig interessant.«
Er reichte Lauren einen kleinen Stapel fotokopierter Kreditkartenauszüge und Handyrechnungen, auf denen Yasmin Bin Hassams Name stand. Es waren über ein Dutzend Anrufe täglich verzeichnet, und das Geld, das über die Kreditkarte ausgegeben wurde, ließ Laurens eigenen Etat sehr bescheiden aussehen.
»Wann hat Fahim die Hotline angerufen?«, fragte sie nach.
»Am Dienstag, den elften September, zwei Tage nach dem Flugzeugabsturz.«
»Nach dem zehnten sind keine Telefongespräche oder Kreditkartenbewegungen mehr verzeichnet«, stieß Lauren hervor. »Es ist, als sei Yasmin Bin Hassam spurlos verschwunden. Haben Sie die Flughäfen überprüft?«
»Und die Fähren«, nickte Mac. »Wenn Yasmin das Land verlassen hat, hat sie einen falschen Pass benutzt.«
»Und am Tag ihres Verschwindens ruft ihr Sohn völlig verängstigt die Anti-Terror-Hotline an«, stellte Lauren fest.
Mac lächelte und hob den Zeigefinger. »Und? Denkst du immer noch, der alte Sack hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank?«
»Wohl nicht«, sagte Lauren. Dann zuckte sie zusammen und schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich das je gedacht hätte!«
»Es gibt nur ein Problem«, fuhr Mac fort und schob ihr noch weitere Papiere über den Tisch hin. »Fahim wurde am zehnten von seiner Schule geworfen, und das hier ist sein psychiatrisches Gutachten.«
Lauren betrachtete das dreiseitige Dokument und las einige von Mac markierte Abschnitte laut vor: »Fahim leidet unter emotionaler Unsicherheit und heischt ständig nach Aufmerksamkeit. Er scheint leicht paranoid veranlagt und glaubt, dass es jeder auf ihn abgesehen hat... Fahim stört den Unterricht, prügelt sich gerne und hat nervöse Gesichtszuckungen.... Seine Eltern berichten regelmäßig von nächtlichen Angstzuständen, Panikattacken und Schlafwandeln.«
»Und das ist der Fels, auf den sich meine Vermutung stützt«, sagte Mac unsicher.
»Winzige Eicheln«, zitierte Lauren ihn und legte das Gutachten wieder auf den Schreibtisch. »Es ist vielleicht nicht viel, aber wenn man alles zusammennimmt, sollte man der Sache wirklich nachgehen.«
18
James und Kerry hatten zwar beide bei CHERUB Autofahren gelernt und die Prüfung gemacht, aber sie waren noch zu jung, um legal fahren zu dürfen. Daher lehnte Meryl James’ Vorschlag ab, dass sie selbst zum Deluxe Chicken fahren und ein paar Straßen weiter parken könnten.
Stattdessen hatte Meryl für sie beide eine Geschichte parat, nach der sie Elftklässler aus einer von ihrer Arbeitsstelle dreißig Kilometer entfernten Schule waren. Also wurden James und Kerry an einer Bushaltestelle abgesetzt, die drei Kilometer vom Campus weg war, um dann qualvolle vierzig Minuten in einem überfüllten Bus zu verbringen. Die wenigen anderen, die sonst noch diesen Bus nahmen, waren entweder zu alt oder zu arm, um selbst Auto zu fahren. Alles in allem ziemlich deprimierend, fand James.
Der Busfahrer sah extrem grimmig drein, niemand lächelte, und selbst als James aufsprang, um einer alten Dame mit ihrem Einkaufskorb zu helfen, handelte er sich damit nur einen misstrauischen Blick ein. Als ob die Alte fürchtete, er könne sie überfallen.
»In diesem Land sind Teenager ja sehr beliebt«, schüttelte James den Kopf, als er sich wieder auf seinen Platz hinter Kerry fallen ließ.
Sie lächelte, was in James’ Gegenwart selten genug vorkam. Schließlich hatte er ihr das Herz gebrochen, als er sie für Dana verlassen hatte. Aber das Ganze war jetzt fast schon ein Jahr her, und James verstand nicht, warum sie nicht langsam wieder ein bisschen netter wurde. Besonders, da Kerry jetzt mit Bruce ging – sozusagen James’ bestem Freund, seit Kyle nicht mehr bei CHERUB war.
»Hast du was von Bruce gehört?«, erkundigte sich James.
Kerry nickte. »Er hat
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