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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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ein ganzes Bündel davon gefahren. Während er mit den Tränen kämpfte, stellte er fest, dass er jedes Mal, wenn er zuschlug, selbst am meisten verletzt wurde. Er musste endlich lernen, sein Temperament zu beherrschen.

11
    CHERUB - Vertrag für gutes Benehmen
    Ich, James Robert Adams, gelobe, mich an Folgendes zu halten:
    1. Ich verpflichte mich, alle meine CHERUB-Kollegen und das Personal zu respektieren.
    2. Ich werde niemanden misshandeln, weder mit Worten noch mit Taten.
    3. Ich werde an regelmäßigen Sitzungen zur Zornbewältigung mit einem Berater teilnehmen.
    4. Wenn ich wütend bin, werde ich die Techniken anwenden, die mir mein Berater beibringt. Ich werde nicht zuschlagen.
    5. Ich werde mich bei Andy Lagan schriftlich entschuldigen.
    6. Ich werde meine liegen gebliebenen Hausaufgaben erledigen. Ich werde nicht darum bitten, von meinen Klassenkameraden abschreiben zu dürfen, und
ich sehe ein, dass ich nicht vom Campus darf, bis ich nicht alles nachgeholt habe.
    7. Ich bin damit einverstanden, das Einsatzvorbereitungsgebäude jeden Tag außer sonntags zwischen fünf und sieben Uhr abends sauber zu machen, entweder für drei Monate oder bis ich auf einen Einsatz geschickt werde.
    8. Ich werde für einen Monat von Missionen suspendiert. Die Suspendierung wird auf drei Monate verlängert, wenn ich bis dahin nicht mit meinen Hausaufgaben fertig bin.
    9. Ich stimme zu, dass ich für das, was ich getan habe, es nicht verdiene, dieses Jahr im Sommerlager von CHERUB Ferien zu machen.
    10. Ich verpflichte mich, nicht jammernd zu meiner Betreuerin Meryl Spencer zu laufen und sie zu bitten, etwas in diesem Vertrag zu ändern, sobald ich ihn unterschrieben habe.
    Ich weiß, dass dieser Vertrag nach drei Monaten noch einmal überprüft wird. Wenn ich nicht allen zehn Punkten nachgekommen bin, werde ich mich einer ernsten Strafe unterziehen, die gegebenenfalls sogar den Ausschluss von CHERUB für immer beinhaltet.
     
     
    Unterzeichnet: J. R. Adams
    Unterschrift der Betreuerin: M. Spencer
    Zeugin: L. Z. Adams

12
    Einen Monat später
    Bis er elf Jahre alt war, hatte James ein ähnlich unspektakuläres Leben geführt wie die meisten anderen Kinder: aufstehen, in die Schule gehen, nach Hause zur Mutter kommen, einmal im Jahr Ferien machen, oder mit etwas Glück auch zweimal. Seit seine Mutter gestorben war, hatte er viele verschiedene Leben geführt: in einem Kinderheim, im Trainingscamp bei CHERUB, in einer Hippiekommune, als angehender Drogendealer und sogar als Insasse in einem Gefängnis in Arizona.
    Doch am liebsten war James das tägliche Leben auf dem Campus. Er liebte sein Zimmer, er liebte es, jede Mahlzeit mit seinen Freunden darüber zu tratschen, wer Strafrunden laufen musste und wer mit wem zusammen sein wollte, oder Wortgefechte über die Fußballergebnisse auszutragen. Am liebsten mochte er das Herumalbern. Man konnte nie wissen, wann die nächste Wasserschlacht anstand oder wann die Kids aus dem nächsten Flur einem mit Mehlbomben den Krieg erklärten. Die Schularbeiten und das Training waren hart, aber im besten Fall war das Leben bei CHERUB der größte Spaß, den James je hatte.
    Seit er ausgestoßen war, war es James peinlich, allein herumzuhängen und niemanden zum Reden zu haben, also verbrachte er viel Zeit in seinem Zimmer. Nachdem die liegen gebliebenen Hausaufgaben erledigt
waren, las er Motorradzeitschriften oder spielte mit seiner Playstation. Er hasste es, allein in seinem stickigen Zimmer zu hocken, während die anderen draußen Spaß hatten, sich jagten, ankreischten, mit den Türen knallten und gelegentlich einen Aufruhr anzettelten. Und das Schlimmste war das Wissen, dass es seine eigene Schuld war.

    CHERUBs können jederzeit auf einen langen Einsatz geschickt werden, und wenn sie zurückkommen, müssen sie den versäumten Unterricht nachholen. Aus diesem Grund haben die Schüler ganz individuelle Stundenpläne und die Stunden werden das ganze Jahr über von Montag bis Freitag gegeben. Nur an Feiertagen und zwischen Weihnachten und Neujahr ist kein Unterricht. Während also alle anderen nacheinander für fünf Wochen ins Sommerlager fuhren, ging James jeden Tag zur Schule.
    Wenn er es schaffte, in der Stunde zwischen dem letzten Unterricht und dem Aufräumen im Einsatzvorbereitungsgebäude seine Hausaufgaben zu machen, fühlte er sich, als ob er einen kleinen Sieg errungen hatte. An diesem besonderen Mittwoch war das der Fall, und James’ Stimmung war entsprechend gut, als er sein

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