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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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fror.
    Sobald Lauren ihren Slip weggekickt hatte, ließ sie sich auf die Isomatte fallen, und die Jungen warfen ein paar Schlafsäcke über sie.
    Bethany neigte sich über sie und brüllte: »Alles in Ordnung?« Dass Lauren nicht mehr drei Mützen über den Ohren trug, hatte sie völlig vergessen.
    Lauren schauderte, als sie ihren Kopf aus den Schlafsäcken steckte. »Gebt mir das Fett«, sagte sie.
    Aram und sein jüngerer Bruder reichten Lauren die Vaselinedöschen, Lauren versenkte ihre Finger in die Masse und schmierte sich dick damit ein. Sie versuchte, sich möglichst wenig zu bewegen, um das Fett nicht zu verschwenden und in die Schlafsäcke zu schmieren.
    Als sie die Vaseline dick aufgetragen hatte, schob Bethany ein Ende des Nylonseils unter die Schlafsäcke. Lauren zog es sich unter den Armen durch und band auf der Brust eine einfache Schleife, wie man es bei Schnürschuhen macht. So konnte sie sich schnell befreien, falls sich das Seil irgendwo verfangen sollte.
    »Bist du startklar?«, fragte Aram.
    »Soweit man hierfür starklar sein kann, ja«, gab Lauren zurück.
    Bethany und Aram griffen je eine Ecke der Isomatte und zogen sie auf das Eis am Flussufer. Lauren
blieb noch unter den Schlafsäcken liegen. Erst ein paar Meter vom Wasser entfernt, wo die Eisdecke schon gefährlich dünn aussah, hielten sie an.
    Miss Smoke erwartete sie bereits. Sie zog die Schlafsäcke auf und überprüfte den Knoten auf Laurens Brust.
    »Denk daran, die Luft ist viel kälter als das Wasser«, erinnerte Smoke sie harsch. »Also lass den Kopf unter Wasser, außer zum Luftholen. Und halte dich auf der anderen Seite nicht lange auf.«
    Ohne die Schlafsäcke um ihren Oberkörper zitterte Lauren zu sehr, um zu sprechen. Sie konnte nur nicken.
    »O. K.«, sagte Smoke. »Ab mit dir.«
    Bethany zog die Schlafsäcke von Laurens Beinen. Als Lauren aufsprang, checkte Aram schnell ihre Haut und schmierte mit dem Handschuh noch etwas Vaseline auf die Stellen, an denen sie etwas dünn aufgetragen war.
    Lauren war viel zu konzentriert, als dass es sie geschert hätte, wer alles sie nackt sah. Auf Zehenspitzen hüpfte sie drei Schritte übers Eis, holte tief Luft und sprang ins Wasser. Da sich Lauren an eine Lufttemperatur angepasst hatte, die neunzehn Grad unter der des Wassers lag, überkam sie eine Art Ruhe, als sie schwamm. Es fühlte sich geradezu warm an.
    Mit kräftigen Zügen kraulte sie vorwärts und holte Luft, wenn es das aufgewühlte Wasser zuließ.
Nach zwei Minuten meinte sie, das andere Ufer schon fast erreicht zu haben, hob den Kopf aus dem Wasser und schaute sich um. Wie Eisnadeln stach ihr die kalte Luft ins Gesicht, doch Lauren hielt die Augen lange genug offen, um festzustellen, dass sie noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte.
    Enttäuscht tauchte Lauren wieder unter und schwamm diagonal gegen die starke Strömung an, so schnell ihr schmerzender Körper es erlaubte. Mittlerweile kamen ihr ernsthaft Zweifel, ob sie es schaffen würde. Die nächsten Minuten waren die schrecklichsten in ihrem Leben. Ihre Haut fühlte sich taub an und ein stechender Schmerz bohrte in ihrer linken Seite.
    Schließlich - über vier Minuten nachdem sie gestartet war - erblickte Lauren das hellrote Verkehrshütchen kaum fünf Meter vor ihrer Nase. So erleichternd es war, das Eis am anderen Ufer zu berühren, so schwierig war es, aus dem Wasser zu steigen.
    Laurens Finger waren klamm und das Eis bot ihr keinen Halt. Nach den ersten drei fehlgeschlagenen Versuchen begann sie langsam zu verzweifeln. Erst im vierten Versuch hob eine Welle sie gerade im richtigen Moment hoch, und Lauren gelang es, ein Knie auf das Eis zu schieben.
    Jetzt bestand die Gefahr, dass ihre nackte Haut am Eis festfror. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, bestand darin, mit keinem Körperteil den
Boden länger als für den Bruchteil einer Sekunde zu berühren.
    Lauren zitterte so heftig, dass sie ihre Bewegungen kaum noch kontrollieren konnte, dennoch schaffte sie es, etwas von der extradicken Fettschicht an ihren Knöcheln auf ihre Fußsohlen zu streichen. Als sie damit fertig war, waren ein paar Wassertropfen, die die Vaseline nicht hatte abgleiten lassen, auf ihrem Rücken festgefroren. Jeder Tropfen stach wie ein Nagel in ihr Fleisch.
    Vom anderen Ufer erklangen aufmunternde Rufe, als Lauren aus dem Wasser stieg. In vier Sprün - gen war sie bei dem hellroten Verkehrshütchen und nahm den kleinen Rucksack, der dahinter im Schnee lag. Als

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