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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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sie ihn auf die Schulter schwang, erlaubte sie sich eine kleine Triumphgeste und hielt für die anderen Teilnehmer einen Daumen hoch.
    Der erste Schritt Richtung Wasser ließ Lauren aufschreien. Ein Stück Haut riss von ihrem Ballen. Das Fett hatte sich abgerieben und ihre feuchte Sohle war in weniger als zwei Sekunden am Boden festgefroren. Lauren blickte auf die Bluttropfen im Schnee, dann war sie in drei Schritten zurück am Wasser und sprang hinein.
    Sobald sie ins Wasser eintauchte, spürte sie, wie das Seil unter ihren Armen einschnitt. Die anderen Kinder begannen, sie hinüberzuziehen. Sie überlegte, ob sie schwimmen sollte, aber ihre Partner zogen sie so schnell, dass das kaum einen Unterschied gemacht
hätte. Im Gegenteil, für Laurens Geschmack übertrieben die Kinder am anderen Flussufer es sogar. Sie hatte das Gefühl, als würde das Seil ihre Arme abtrennen, und sie hatte genug damit zu tun, den Kopf über Wasser zu halten, um Luft zu bekommen.
    Aber zumindest war der Weg rasch zurückgelegt. Nach nur sechzig Sekunden wurde Lauren aus dem Wasser gezogen und von den beiden kurdischen Jungen auf einen Schlafsack gepackt. Nachdem sie Lauren vom Eis gezogen hatten, nahmen sie ihr den nassen Rucksack ab, und die anderen drei begannen, sie mit Handtüchern zu massieren. Sie rubbelten so viel Wasser wie möglich ab, bevor sie die keuchende Lauren auf die Isomatte rollten und alle Schlafsäcke über sie warfen.
    Als Bethany ihr die Thermowäsche vors Gesicht hielt, verschwamm plötzlich alles vor Laurens Augen.
    »Lass das!«, schrie Bethany. »Du musst deine Sachen wieder anziehen, bevor …«
     
    Als Lauren wieder zu sich kam, roch sie die Vaseline, mit der ihr Körper immer noch eingeschmiert war, und sie spürte die Schmerzen, die ihr der inzwischen verbundene Fuß und die Wundmale vom Seil bereiteten.
    »Hallo«, begrüßte Bethany sie sanft. »Willkommen zurück, Partner.«

    Lauren stellte fest, dass sie in dem Basislager, in dem sie vor fünf Tagen ihre Trekking-Tour durch Alaska begonnen hatten, auf dem Boden lag. In dem Raum war es herrlich warm, es gab elektrisches Licht und eine richtige Zentralheizung. Die anderen Schüler saßen auf riesigen Kissen auf dem Teppich, in Shorts und grauen CHERUB-T-Shirts. Ihre Haare waren nass und verstrubbelt, als hätten sie sie nach einer Dusche trocken gerubbelt. Die meisten hielten dampfende Tassen in den Händen.
    »Wie lange …?«, begann Lauren ihre Frage, die in einem Hustenanfall erstickte.
    Bethany sah auf ihre Uhr. »Du warst etwa vierzig Minuten weg. Miss Smoke hat gesagt, du bist leicht unterkühlt und erschöpft. Ihrer Meinung nach bist du nach ein paar Stunden Schlaf und einer warmen Mahlzeit wieder auf dem Damm. Und vielleicht verschafft es dir ja Genugtuung, zu erfahren, wie mächtig es Mr Large stinkt, dass du es geschafft hast.«
    »Wo ist mein graues T-Shirt?«, fragte Lauren müde.
    »Das hältst du in der Hand«, schmunzelte Bethany. »Ich habe es noch nicht ausgepackt, damit du es nicht mit Fett einschmierst.«
    Laurens Finger fühlten sich immer noch taub an, aber sie erkannte, dass sie das T-Shirt in der Hand hielt, und hob die Plastikverpackung vor ihr Gesicht. Grinsend starrte sie den grauen Stoff mit dem CHERUB-Logo an.

    »Nie wieder Grundausbildung!«
    »Jawohl!« Bethany lächelte. »Auf zu Undercover-Missionen!«

6
    John Jones führte James in sein Büro. Es war nicht so schön wie das von Zara, aber ziemlich groß und mit drei Computern, einem gigantischen Plasmabildschirm an der Wand und einem langen Wildledersofa ausgestattet. Draußen war es bereits dunkel und durch das raumhohe Fenster blickte man auf mondbeschienene Bäume.
    Auf dem Sofa lümmelte sich ein sechzehnjähriger Junge in einem schwarzen CHERUB-T-Shirt. Aufgeregt erkannte James David Moss. Dave war eine Legende. Er hatte sich sein dunkelblaues T-Shirt schon mit elf und das schwarze mit dreizehn verdient, bei einem Einsatz, mit dem die halbe ukrainische Mafia zerschlagen worden war. Er sprach fünf Sprachen und hatte jeden Karate- und Judowettkampf bei CHERUB gewonnen, an dem er je teilgenommen hatte.
    Bei CHERUB gab es viele begabte Kinder. Dave aber war einer der wenigen, die trotz ihrer Begabung nicht für einen Streber gehalten wurden, wozu sein Äußeres sicherlich einiges beitrug. Dave war
groß und muskulös und auf sehr spezielle Weise hübsch, mit grünen Augen und langen blonden Haaren. Er hatte immer die heißesten Mädchen auf dem Campus zur Freundin und

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