Top Secret - Der Ausbruch
Gefängnishof verwickelt. Eine Wache gab einen Warnschuss ab, doch der Kampf ging weiter und Kurt erhielt eine Büchsenladung in die Brust. Er starb elf Tage später im Gefängniskrankenhaus an seinen Wunden.
JANE OXFORD: INTERNATIONALE WAFFENHÄNDLERIN
Im Alter von neunzehn Jahren war Jane Oxford bereits von zu Hause weggelaufen, hatte ein Vermögen von einer halben Million Dollar angehäuft (was heute etwa 2,6 Millionen wären), geheiratet und ihren Ehemann im Gefängnis verloren. Jane hatte keine Vorstrafen, es gab lediglich die Vermisstenanzeige, die ihr Vater in Oakland aufgegeben hatte. Aus Angst vor einem Skandal
hatte General Hammond die gefälschten Schecks eingelöst und Fowler Wood für sein gestohlenes Auto entschädigt.
Andere Leute hätten sich zur Ruhe gesetzt, solange sie auf der Gewinnerseite waren, aber Jane Oxford verbrachte die Siebzigerjahre damit, sich von einer Diebin zu einer Schwarzmarkt-Waffenhändlerin im großen Stil zu entwickeln. Der Diebstahl von Militärwaffen blühte. Als die US-Armee Ermittlungen über die großen Mengen fehlender Ausrüstung anstellte und die Sicherheitsmaßnahmen verschärfte, entwickelte Jane kompliziertere Methoden, die Armee um Waffen zu bringen. Auf jeder amerikanischen Militärbasis gab es gelangweilte, bankrotte oder heimwehkranke Angestellte, die bereit waren, ein Auge zuzudrücken oder einen Lastwagen vom Gelände zu fahren, wenn sie dafür ein Auto oder genügend Bargeld bekamen, um eine Anzahlung auf ein Eigenheim zu leisten.
Der nächste Schritt in Janes Geschäftsentwicklung war, ihre mexikanischen Zwischenhändler zu umgehen und direkt mit den Leuten zu verhandeln, die am Kauf der gestohlenen Waffen interessiert waren. Sie reiste um die ganze Welt, benutzte verschiedene Namen und Verkleidungen und knüpfte Kontakte zu Terroristengruppen, Drogenbaronen, Kriegsherren und Diktatoren. Sie handelte Geschäfte aus und verkaufte Waffen aus aller Welt, doch den meisten Profit schlug sie immer noch aus ihrem einzigartigen Netz von korrupten Kontaktpersonen innerhalb der US-Armee.
DER GEIST
1982 wurde ein ehemaliges Mitglied der Briganten namens Michael Smith vor den Toren einer Militärbasis in Kentucky verhaftet, nachdem er versucht hatte, eine Ladung Granatwerfer an einem Sicherheitskontrollpunkt vorbeizuschmuggeln. Smith hatte die Papiere verloren, die ihm ein Mitglied von Jane Oxfords Organisation gegeben hatte, und dummerweise versucht, den Raub mit schlecht gefälschten Papieren aus einem früheren Überfall zu bewerkstelligen.
Smith war in den letzten zehn Jahren in Dutzende von Diebstählen aus Militärbasen verwickelt gewesen. Er bot der Militärpolizei Informationen über Jane Oxford und ihre Organisation an, wenn er im Gegenzug Straferleichterung erhielt. Die Antwort der US-Militärpolizei überraschte Smith: Sie suchten nicht nur nicht nach Jane Oxford, sie hatten noch nie von ihr gehört. Aufgrund von Michael Smiths Tipps wurde Jane Oxford von einer Unbekannten zu einer der meistgesuchten Personen auf der Liste des FBI. FBI, CIA und die US-Militärpolizei stellten eine zweihundertköpfige Sonderkommission zusammen, um Jane Oxford vor Gericht zu bringen. Das Problem war allerdings, dass kaum etwas über sie bekannt war.
Nach vierzehn Jahren erfolgreichen Diebstahls amerikanischer Waffen hatte Jane zwischen sich und das Tagesgeschäft ihrer Organisation einen gewissen Abstand gebracht. Niemand kannte ihre Stellvertreter. Niemand wusste, wo sie lebte, ob sie wieder geheiratet
hatte oder Kinder hatte. Seit sie sechzehn Jahre zuvor ihr Zuhause verlassen hatte, war Jane nie wieder in Kontakt zu ihren Eltern getreten, und das aktuellste Foto von ihr fand sich unter den persönlichen Sachen des verstorbenen Kurt Oxford, die nie abgeholt worden waren. Es war in der Hochzeitskapelle von Las Vegas aufgenommen worden und ist bis heute das neueste Foto von Jane Oxford in den Akten des FBI. Nach zahlreichen Undercover-Einsätzen, Überwachungsaktionen, Infiltrationsversuchen und zwanzig Millionen Stunden Polizeiarbeit ist Jane Oxford immer noch auf freiem Fuß. Die Einsatzkommission, die hinter Jane her ist, nennt sie den Geist .
AUGENBLICKLICHER STATUS VON JANE OXFORDS ORGANISATION
Heutzutage wird die Welt mit billigen, illegalen Waffen aus den früheren Ostblockländern überschwemmt. Daher bringt es keinen Profit mehr, der US-Armee alltägliche Waffen zu stehlen. Heutzutage sind nur noch die Hightech-Waffen für die Schwarzmarkthändler von
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