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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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anzubieten).
    Kurt horchte auf, als er Janes Geschichte von den gestohlenen Sicherheitsausweisen und den Waffenkisten in der Marinebasis Oakland hörte. Allerdings war er kein Anhänger der Friedensbewegung. Sein Plan war es, zwei LKW-Ladungen Waffen zu stehlen und sie auf dem Schwarzmarkt an einen Bekannten aus der Drogendealerszene in Mexiko zu verkaufen, der die Gewehre wiederum an Rebellen und terroristische Vereinigungen in Afrika und Südamerika weiterverkaufen sollte.
    In Oakland hatte Jane Dutzende von Antikriegsdemonstrationen besucht. Trotzdem stimmte sie Kurts Plan zum Waffenschmuggel ohne Zögern zu. Kriminalpsychologen stufen Janes Verhalten als typisch für eine Person ein, die ständig auf der Suche nach Nervenkitzel ist. Eine Person mit wenig moralischen Skrupeln, der das normale Leben zu langweilig ist und die sich deshalb ständig auf gefährliche Beziehungen und Aktivitäten einlässt.

AUFSTIEG UND UNTERGANG VON KURT UND JANE OXFORD
    Bei drei Gelegenheiten überfielen Kurt Oxford und Jane Hammond die Docks der Marinebasis Oakland und erbeuteten über 25 000 Dollar (was einem heutigen Wert von 145 000 Dollar entspricht). Jane stellte Nachforschungen an und entdeckte, dass alle militärischen Versorgungsbasen in den Vereinigten Staaten die gleichen, leicht zu fälschenden Sicherheitspapiere verwendeten. Während der nächsten zwei Jahre verübten Kurt und Jane über achtzig Überfälle auf Einrichtungen des US-Militärs.
    Jane hatte von ihrem Vater Unterlagen der Army gestohlen, die Angaben machten, wo die verschiedenen militärischen Ausrüstungsgegenstände gelagert wurden. Telefonisch gab sie eine Bestellung auf, wobei sie sich als Assistentin eines höheren Offiziers im Logistikkorps ausgab. Am nächsten Tag erschien vor dem Depot Kurt, rasiert, in Uniform, mit einem Armeelaster und täuschend echt aussehenden Papieren, die Jane am Abend zuvor im Motel getippt hatte. Der LKW wurde beladen, Kurt fuhr mit den Waffen davon und der mexikanische Waffenhändler verschiffte die Gewehre anschließend nach Südamerika.
    Das Besondere an diesem Plan war, dass die Diebstähle unbemerkt blieben, zumindest zuerst. Bei einer viertel Million Soldaten in Vietnam fuhren Tausende von LKWs des US-Militärs mit Waffen und Munition im Lande herum. Das Inventarsystem auf der Grundlage
von Papierdokumenten machte eine ständige, aktuelle Bestandskontrolle unmöglich. Selbst wenn bei einer Überprüfung der Papiere auffiel, dass eine Wagenladung Gewehre fehlte, wurde das erst Monate später bekannt, und man vermutete eher Fehler in der Verwaltung als Diebstahl. 1968 brachten die illegalen Waffengeschäfte Kurt und Jane über 20 000 Dollar (2006 wären das 110 000 Dollar) im Monat ein. Sie hatten über eine halbe Million Dollar auf ausländischen Bankkonten deponiert, flogen nur noch erster Klasse und übernachteten in Fünf-Sterne-Hotels. Außerdem führten sie die Diebstähle nicht mehr selbst durch, sondern überließen den Mitgliedern der Motorradgang Briganten die Schmutzarbeit.
    Am 26. Dezember 1968 landeten Kurt Oxford und Jane Hammond in Las Vegas und buchten eine Suite im Desert Inn Resort und Casino. Kurt kaufte einen Ring mit einem Zweikaräter und fuhr am nächsten Morgen mit seiner achtzehnjährigen Freundin in einer Limousine zur Hochzeitskapelle. Nach der Zeremonie schlüpften Kurt und Jane in ihre Badesachen, betranken sich am Pool und begannen, an einem schwimmenden Blackjack-Tisch große Mengen Geld zu verlieren.
    Als ihn ein anderer Blackjack-Spieler einen Idioten nannte, rastete Kurt aus, schlug den Mann k.o. und wurde von den Sicherheitsleuten des Casinos in ein Hinterzimmer gezerrt. Sie lieferten ihn an das örtliche Polizeirevier aus und die Beamten von Las Vegas nahmen
eine Routineüberprüfung vor. Dabei stellte sich heraus, dass Kurt fünf Jahre zuvor in Nevada aus der Haft entflohen war, nachdem er wegen einer Schlägerei zwischen rivalisierenden Motorradgangs in Reno angeklagt worden war.
    Weniger als sechs Stunden nach seiner Hochzeit wurde Kurt im Gefängnis von Las Vegas eingesperrt. Ihm drohte eine drei- bis fünfjährige Haftstrafe. Jane versprach, ihrem Mann beizustehen, musste aber entsetzt feststellen, dass ihr Mann in Kalifornien aus dem Hafturlaub entflohen war und ihn die Polizei dort wegen eines ungeklärten Mordfalles vernehmen wollte.
    Kurt Oxford wurde nach Kalifornien ausgeliefert. Am 24. Januar 1969, fünf Tage vor dem Beginn des Mordprozesses, war Kurt in eine Schlägerei im

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