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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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gleiche Anlage der Zellenblocks, sogar die Einrichtung ist gleich. Als Dave und ich in Einzelhaft
waren, hat uns so ein Schließer auf unserem Gang ständig vollgequatscht. Kam immer an meine Zellentür, um sich zu unterhalten. Ich glaube, er hatte Mitleid mit mir, weil ich noch so jung war. Aber er war einer von den Typen, die sich gerne selber reden hören. Jammerte pausenlos. Ich meine, ich war derjenige, der dreiundzwanzig Stunden am Tag in einer Einzelzelle hockte, und er jaulte mir etwas über sein Leben vor. Über seine Frau, seine Kinder, sein Haus und seinen Boss, der ihm das Leben schwer macht und ihn ständig Nachtschichten schieben lässt.
    Und immer wenn er über die Arbeit gemeckert hat, habe ich angefangen, ihm vorsichtige Fragen zu stellen. Zum Beispiel, wie viele Leute nachts Wache schieben und was sie für Sicherheitsausweise haben. Nach ein paar Wochen in Einzelhaft hat uns dieses Großmaul einiges mehr verraten, als er sollte.«
    »Glaubst du, ihr hättet wirklich fliehen können?«
    »Ich glaube schon, dass wir aus dem Bau rausgekommen wären. Schwierig wird es erst, wenn man mal draußen ist. Man braucht Geld und Verbindungen, die einem eine falsche Identität verschaffen, damit man ein neues Leben anfangen kann. Es bringt nichts, wenn man ein paar Wochen auf der Flucht ist, geschnappt wird und dann Einzelhaft und zusätzlich zehn Jahre aufgebrummt kriegt. Man muss
eine Möglichkeit finden, wie man die Bullen ein für alle Mal loswird.«
    »Wie würdest du denn ausbrechen?«, fragte Curtis. »Zuerst einmal müsstest du aus einer verschlossenen Zelle hinauskommen.«
    »Sei mir nicht böse, aber diese Information bekommen nur die Leute, die mich auf meiner Flucht begleiten«, antwortete James.
    Dies schien Curtis einzuleuchten und außerdem waren sie sowieso schon fast an der Metalltür zum Schultrakt angekommen. Ein Schließer tastete die Jungen ab, bevor sie wieder durch einen Metalldetektor gingen. Sie liefen zwei Treppen nach oben und an drei kleinen Klassenzimmern mit der Aufschrift Lehrbeauftragter vorbei.
    »Hast du was dagegen, wenn ich zuerst reingehe?«, fragte Curtis. »Ich will Mr Haines fragen, ob meine Bücher gekommen sind.«
    Curtis klopfte an und wurde hereingerufen. An der Stimme erkannte James Scott Warren.
    »Ist Haines nicht da?«, fragte Curtis überrascht, als er die Tür öffnete.
    Scott schüttelte hinter dem Schreibtisch den Kopf. »Ich springe für ihn ein.«
    Hinter dem Schreibtisch erblickte James John Jones.
    Curtis wies auf James. »Ich hab dem Neuen den Weg gezeigt und wollte fragen, ob meine Bücher gekommen sind.«

    »Ja … ahm, tut mir leid«, stammelte Scott. »Wie ist dein Name?«
    »Curtis Oxford.«
    »Curtis … warte lieber, bis der Lehrbeauftragte wieder da ist … morgen. Ich kenne mich mit der Buchausgabe nicht aus.«
    Beim Hinausgehen fragte Curtis James: »Den Weg zurück findest du ja wohl allein, oder, James?«
    James nickte. »Ich sehe dich dann draußen.«
    Er ging in das Büro und schloss die Tür hinter Curtis. John und Scott sahen gleichermaßen schockiert aus. Sie starrten auf einen Schwarz-Weiß-Monitor, bis sie sahen, wie Curtis am Ende des Ganges die Treppen hinunterging.
    »Puh!«, machte Scott und legte beide Hände aufs Herz. »Hab ich mich erschreckt! Ich hätte nicht erwartet, dass du hier in Begleitung unseres Zielobjektes auftauchst.«
    »Du hättest dir doch denken können, was los ist«, meinte John angespannt.
    »Sie sagten nur, dass wir uns eventuell im Besucherraum sehen würden«, gab James zurück.
    »Na, wie auch immer …«, grunzte John.
    James spürte, wie die Wut in ihm hochkochte, als er sich durch die verschwitzten Haare fuhr. »Wisst ihr was?«, fauchte er. »Mir ist tierisch heiß, ich habe weder geschlafen noch ordentlich geduscht, ich habe nur widerlichen Fraß zu essen gekriegt, habe gesehen, wie Leute zusammengeschlagen, mit Pfefferspray
besprüht oder angesengt worden sind. Und irgendein Psychopath ist heute Nacht sogar mit einem Messer auf mich losgegangen und hat versucht, mich umzubringen. Wenn euch der Job nicht gefällt, den ich hier mache, dann könnt ihr ihn nehmen und euch in den Arsch stecken!«
    Überrascht von diesem Ausbruch, blickte John Jones auf.
    »Wir wissen durchaus, dass du stark unter Stress stehst«, versuchte Scott, James vorsichtig zu beruhigen.
    »James«, lenkte John ernst ein, »es tut mir leid. Ich wollte dich nicht angreifen. Es war nur der Schock, dass Curtis hier hereinspaziert und

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