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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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uns zusammen sieht. Wir haben dieses Ausnahmetreffen arrangiert, weil sich mit Dave eine sehr schwierige Situation ergeben hat.«
    »Setz dich doch«, bot ihm Scott an und ging zum Wasserautomaten. »Willst du etwas Kaltes trinken?«
    James setzte sich, während Scott einen Pappbecher mit Wasser füllte.
    »Sie haben Dave heute Morgen für eine ärztliche Untersuchung aus dem Loch geholt«, erzählte John. »Das Plastikgeschoss hat ihm drei Rippen gebrochen. Ein Knochensplitter hat das umgebende Gewebe durchstoßen und es kam zu inneren Blutungen.«
    »Wie ernst ist es?«, fragte James.

    »Wenn Dave sofort geröntgt und behandelt worden wäre, wäre es nicht schlimm gewesen«, sagte John. »Aber bis sie ihn heute Morgen aus dem Loch gezogen haben, hat sich in seinem Brustraum ein Blutgerinnsel gebildet. Er hat Schwierigkeiten beim Atmen und muss mindestens zwei Wochen im Krankenhaus liegen. Danach muss er Medikamente nehmen, damit sich das Blutgerinnsel auflöst. Es wird ein paar Monate dauern, bis er wieder voll einsatzfähig ist.«
    »Das war’s dann also«, seufzte James. »Sie holen mich hier raus?«
    »So bald wie möglich«, nickte John. »Es tut uns genauso leid wie dir, dass es nicht geklappt hat, James. Ich bin seit zwanzig Jahren im Geheimdienstgeschäft, und ich fürchte, so komplizierte Pläne wie dieser haben die dumme Angewohnheit, schiefzugehen.«
    James leerte seinen Becher und nickte, als Scott ihm anbot, ihn wieder aufzufüllen. Er war zum Teil erleichtert, dass er unversehrt auf den CHERUB-Campus zurückkehren würde, doch ein wesentlich größerer Teil von ihm war schwer enttäuscht, dass er so viel Stress umsonst gehabt hatte.
    »Gibt es keine Möglichkeit, dass ich ohne Dave weitermache?«, fragte James.
    »Ich wüsste nicht, wie«, erwiderte John. »Du brauchst Schutz.«
    »Jetzt nicht mehr«, entgegnete James. »Ihr habt
gesehen, dass ich mit Curtis gekommen bin, und Elwood hat mir heute Morgen stundenlang seinen Lebenslauf erzählt. Wenn wir gute Freunde sind, fasst mich niemand mehr an.«
    Das war Scott und John neu. Sie tauschten einen vielsagenden Blick aus.
    »Hmm«, machte Scott und trommelte nachdenklich mit dem Finger gegen seine Wange. »Das hört sich an, als ob du schon wertvolle Arbeit geleistet hättest. Das wirft ein ganz anderes Licht auf die Sache …«
    »Aber wie soll James denn ohne Dave fliehen?«, fragte John. »Dave ist der bessere Fahrer und der Einzige, der groß genug ist, während der Flucht deine Uniform zu tragen.«
    »Ich bin ein guter Fahrer«, verteidigte sich James. »Lauren kann uns führen und die Straßen hier sind schön gerade.«
    »Mich haben deine Fahrkünste letztens nicht sonderlich überzeugt«, erinnerte ihn Scott.
    »Ich fahre seit fast einem Jahr und das war bisher mein einziger Unfall. Na ja, bis auf den Hund, den ich ganz am Anfang fast überfahren hätte.«
    »Also abgesehen von seinem idiotischen kleinen Ausrutscher vor drei Tagen hat James bei der letzten Fahrprüfung sehr gut abgeschnitten«, sagte John. »Trotzdem kann er auf keinen Fall als Schließer durchgehen.«
    Scott stützte einen Ellbogen auf den Tisch und wedelte
mit dem Zeigefinger in James’ Richtung. »Steh doch mal auf, James. Wie groß bist du?«
    »Ein Meter zweiundsechzig«, sagte James, als er sich vom Stuhl erhob.
    Scott blickte ihn verständnislos an. »Und wie viel ist das in Dollar?«
    John schmunzelte. »Etwa fünf Fuß zwei. Habt ihr hier so kleine Männer?«
    »Nein, keine Männer. Aber hier gibt es Gleichstellungsregeln bei der Einstellung. In unserem Zellenblock arbeitet eine junge Dame, die etwa so groß ist wie James.«
    Auf Johns Gesicht machte sich ein Grinsen breit. »Könnten Sie es so deichseln, dass sie in der Fluchtnacht Dienst hat?«
    Scott nickte. »Das sollte nicht allzu schwierig sein. Vielleicht müssen wir hier und dort den Dienstplan etwas abändern, aber es ist durchaus machbar.«
    »Dann sind wir also wieder im Geschäft?«
    »Ich wüsste nicht, warum nicht«, erklärte Scott, »solange James sich sicher ist, dass er es durchziehen kann.«

20
    Klar schaff ich das. Das sagt sich so leicht dahin. Die Mission war gerettet, und James fühlte sich schon wie ein Held, als ihm Scott fest die Hand schüttelte.
    Die Realität holte ihn ein, als er aus dem Zim - mer hinaus und die Treppe hinunterging. Die Sonne brannte glühend heiß, und die gigantischen Stacheldrahtzäune um den Gefängniskomplex schimmerten im gleißenden Licht, das auch auf den

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