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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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mächtigen Oberkörpern der Raubtiere glänzte, die im Hof ihre Runden drehten, und auf den Waffen in den Armen der Schließer, die auf den Dächern der Zellenblocks standen.
    Als James sich umsah und erkannte, auf was er sich eingelassen hatte, fühlte er sich kleiner als ein Sandkorn unter seinem Baumwollslipper: ein dreizehnjähriger Junge allein gegen eine hartherzige Maschinerie, deren Auftrag es war, die schlimmsten Menschen der Erde wegzusperren. Einen Moment lang kam in ihm der Wunsch auf, ins Büro zurückzulaufen und John zu sagen, dass er seine Meinung geändert hatte. James hielt inne, holte tief Luft und fuhr sich mit der Zunge über den trockenen Gaumen.
    Er musste an den Moment denken, als er fast wahnsinnig vor Angst auf den Kerl in Miami abgedrückt
hatte. Es war eine schreckliche Erfahrung gewesen, aber jetzt konnte sie ihm Kraft geben.
    Er erinnerte sich an seine Ausbildung, an all die scheinbar völlig unmöglichen Dinge, die er erreicht hatte, als ihn die Trainer über seine Schmerzgrenzen hinausschickten. Wenn ein Schüler drauf und dran war, aufzugeben, schrie ihm Mr Speaks immer ins Ohr: Das hier ist hart, aber CHERUB-Agenten sind härter! James hatte der Satz zum Hals herausgehangen. Er hatte ihn nie wieder hören wollen, doch jetzt fühlten sich die Worte irgendwie tröstlich an.
    Als er weiterging, flüsterte er leise vor sich hin: »Das hier ist hart, aber CHERUB-Agenten sind härter!«

    Während der Stunde, bevor die Insassen für die Nacht in ihre Zellen eingeschlossen wurden, war es auf dem Hof am angenehmsten. Die Sonne stand tief und eine sanfte Brise machte die Hitze fast erträglich. James saß mit Curtis bei den Turngerüsten, während Elwood und die anderen auf der Jagd nach irgendeinem Unglücklichen waren, der es versäumt hatte, am Morgen sein Ladenformular bei Kirch abzugeben.
    Die beiden Jungen redeten seit einer Stunde miteinander, erzählten sich Geschichten und freundeten sich miteinander an.

    »Du hast also drei Leute erschossen und dann versucht, dir selbst das Hirn wegzupusten«, stellte James fest und sah Curtis erschrocken an, so als höre er das zum ersten Mal. »Wenn ich dich auf der Straße treffen würde, würde ich denken, dass du ein ganz normaler Junge bist.«
    Curtis lächelte, offenbar froh, einmal mit jemandem reden zu können, der etwas intelligenter war als Elwood und Kirch. »Als ich noch klein war, waren wir ständig unterwegs. Kanada, Mexiko, eine Zeit lang sogar Südafrika. Eigentlich war es ganz cool, nur meine Mutter und ich, aber ein paarmal sind wir dem Gesetz nur knapp entwischt. Mich hat das belastet. Ich habe mir Sorgen gemacht, was passiert, wenn Mum verhaftet wird. Manchmal wurde ich total depressiv. Ich fiel in ein richtig schwarzes Loch, so als ob die ganze Welt auf mich einstürzt.«
    »Warst du nicht mal bei einem Arzt oder so?«, fragte James.
    Curtis nickte. »Ich habe alle möglichen Pillen geschluckt. An den meisten Orten, wo wir gewohnt haben, hat mich meine Mum zu einem Psychiater geschleift. Die haben alle so getan, als wüssten sie, wovon sie reden. Aber jeder hatte eine andere Lösung für das Problem. Wenn du mich fragst, sind Psychiater ein Haufen Schwindler.
    Vor zwei Jahren wurde es dann richtig schlimm. Manchmal bin ich den ganzen Tag nicht aus dem Bett gekommen. In Philadelphia hat mich Mum wieder
zu einem Psychiater geschickt - irgend so ein Superarzt, von dem sie in einem Zeitschriftenartikel gelesen hatte. Er meinte, ich hätte einen Mangel an Struktur in meinem Leben: die ständigen Umzüge und keine ordentliche Schulbildung und kein Umgang mit Gleichaltrigen. Also hat er meine Mutter auf die schlaue Idee gebracht, mich in einer Militärakademie unterzubringen. Ich habe sie angebettelt, mich nicht dorthin zu schicken, aber ich war wirklich ein Wrack, und sie hatte schon alles andere ausprobiert, also ließ sie sich darauf ein.
    Die Schule war total scheiße. Jeden Morgen musste ich Runden laufen, Betten machen, Stiefel putzen und der ganze pseudomilitärische Mist. Eines Abends hat mich der Kommandant angemacht, weil ich meine Krawatte nicht ordentlich gebunden hatte. Also gab er mir eine Nagelbürste und ließ mich den riesigen Duschraum schrubben. Das habe ich dann etwa zehn Minuten lang getan, dann bin ich abgehauen, habe den Waffenschrank geknackt und mir die Autoschlüssel vom Kommandanten geklaut. Zwei Stunden später gab es drei Tote und die halbe Polizeiarmee von Arizona richtete ihre Waffen auf mich.«
    »Das

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