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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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habe keinen Grund, anzunehmen, dass du lügst«, antwortete Ewart. »Du hattest zwar ein paar Probleme mit der Disziplin, aber deine Akte als Agent ist astrein. Das Problem ist nur, dass der MI5 dasselbe auch von Boris und Isla behauptet. Sie haben zusammen über vierzig Jahre loyal für den MI5 gearbeitet, und ihre Personalakten sind blütenrein – nicht dass ich sie hätte sehen dürfen.
    Im Grunde genommen sagt der MI5 , dass seine Agenten sauber sind. Sie versuchen, dem Nachrichtendienstminister zu erzählen, dass du für alles verantwortlich bist, was in Aero City schiefgelaufen ist. Ich versuche, dem Nachrichtendienstminister mitzuteilen, dass wir bei CHERUB keinen Grund haben, dir zu misstrauen, und dass der MI5 Informationen zurückhält und sich weigert, meine Untersuchung zu unterstützen.«
    »Ein Albtraum«, stellte James fest.
    »Du sagst es«, meinte Ewart. »Das ist wie bei der alten Frage: Was passiert, wenn eine unwiderstehliche Kraft auf ein unbewegliches Objekt trifft? Bevor wir nicht handfeste Beweise vorliegen haben, treten wir auf der Stelle.«
    »Wie wäre es, wenn ich mir deine Akten zu der Untersuchung ansehe?«, schlug James vor. »Man kann ja nie wissen, vielleicht kann ein zusätzliches Augenpaar etwas Neues entdecken.«
    Ewart schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, James, aber eindeutig Nein. Ich stehe sowieso schon unter Beschuss der MI5 -Leute, die behaupten, dass ich gar nicht ermitteln dürfte, weil ich an der Mission beteiligt war und außerdem der Ehemann der Vorsitzenden bin. Da würde es bestimmt nicht gut ankommen, den Hauptverdächtigen des MI5 die Untersuchungsunterlagen durchsehen zu lassen.«
    »Dann muss ich das wohl dir überlassen«, erklärte James und stand auf. »Ich habe um elf eine Fitnessstunde in der Sporthalle.«
    »Ich versuche, dich auf dem Laufenden zu halten«, versprach Ewart. »Und lass dich nicht von den Gerüchten verrückt machen. Sie sind haltlos, reine Spekulation.«
    »Nur noch eines«, meinte James von der Tür aus. »Wenn es in zwei oder drei Monaten immer noch nicht abzusehen ist, wann die Untersuchung abgeschlossen sein wird, was passiert dann mit mir?«
    Ewart sah verlegen drein. »Wir müssen reiner als rein sein, James. Das weißt du.«
    »Das heißt?«
    »Zwei Leute sind tot, und der MI5 tut sein Bestes, uns die Schuld dafür zu geben. Wenn wir nicht beweisen können, dass du unschuldig bist, wird Zara nicht viel anderes übrig bleiben, als dich zu bitten, Cherub zu verlassen.«
    »Dann sind die Gerüchte ja doch nicht so weit von der Wahrheit entfernt«, meinte James niedergeschlagen.

23
    Als Anna aus der Schule kam, lag Lauren auf dem Bett und las eine Ratgeberseite. Anna stellte sich auf die unterste Leitersprosse und wedelte mit einer Toblerone.
    »Für dich!«
    »Danke!«, sagte Lauren und griff nach dem Riegel. »Womit habe ich das verdient?«
    »Mit gestern, mit dem Telefon …« Anna brach ab.
    »Keine Angst«, sagte Lauren und bot Anna zwei Stück Schokolade an. »Du hattest doch noch nie ein eigenes Telefon. Ehrlich gesagt hatte ich es schon vergessen.«
    Das war nicht ganz die Wahrheit. Sie hatte eine halbe Stunde hin und her überlegt, wo sie das Ersatztelefon deponieren sollte. Anna sollte es finden können, aber es sollte nicht so offensichtlich herumliegen, dass Anna eine Falle vermutete.
    »Ich habe gestern Nacht gelogen«, gestand Anna. »Ich habe dein Telefon genommen, um eine Freundin in Russland anzurufen.«
    »Warum hast du denn nicht das Telefon unten im Gang benutzt?«, fragte Lauren, die wusste, dass auch das abgehört wurde.
    Anna sah misstrauisch über die Schulter, stieg dann von der Leiter und schloss die Tür. »Ich will nicht, dass die Heimeltern den Anruf zurückverfolgen«, flüsterte sie. »In Russland habe ich in einem Kinderheim gewohnt. Dort war es nicht schön wie hier, es gab keine gute Kleidung, nicht mal warmes Wasser zum Waschen, und wenn ich wieder zurückkäme, würden sie mich schlagen. Aber ich will meine Freundin anrufen und fragen, ob es Georgy gut geht.«
    »Na, du kannst gerne meines benutzen«, erklärte Lauren. »Es ist in der Schreibtischschublade.«
    »Du bist eine gute Freundin.« Anna lächelte. »Mein Englisch ist so schlecht, es ist schön, mit einer anderen Russin sprechen zu können.«
    Anna holte das Telefon aus der Schublade und klappte es auf, doch dann starrte sie auf die Tasten. Lauren sprang vom Bett, das letzte Stück Schokolade noch im Mund.
    »Gib her«, verlangte sie, »und

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