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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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T-Shirt an seinem Tisch, der etwa ein Jahr jünger war als er selbst. Er hieß Stuart Russel, und James saß mit ihm zusammen in ein paar Kursen, wusste von ihm aber nur, dass er auf einer Weihnachtsparty mal mit Gabrielle geknutscht hatte.
    »Du was?«, hakte James nach.
    »Ich habe dich einen Kriecher genannt«, wiederholte Stuart. »Du hilfst den Trainern.«
    James schüttelte den Kopf. »Wo ist das Problem?«
    »Kevin Sumner ist mein Cousin. Er hat mir erzählt, was ihr gestern Nacht gemacht habt.«
    Vorsichtig stand James auf. Stuart war zwar kleiner als er, aber so selbstbewusst, wie er auftrat, hatte er womöglich ein paar Tricks auf Lager.
    Abwehrend hob James die Hände. »He, Kevin ist ein netter kleiner Kerl, und wir versuchen nur, ihm zu helfen. Manchmal muss man grausam sein, um Gutes zu tun, verstehst du?«
    Stuart hob den Finger. »Dann pass auf, dass ihm nichts passiert, sonst passiert dir auch was!«
    »Und Bruce Norris auch?«, fragte James.
    Plötzlich wirkte Stuart wesentlich weniger zuversichtlich. Er wandte sich an einen Freund an einem anderen Tisch. »Hattest du nicht von Bruce Clark gesprochen?«
    Der Junge am Tisch zuckte die Achseln. »Kevin hat nur den Namen Bruce genannt …«
    James musste unwillkürlich lächeln. Bruce Clark war ein schüchterner Elfjähriger, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Bruce Norris dagegen war CHERUB s Karatechampion und würde mit größtem Vergnügen einer Fliege etwas zuleide tun und dann ihre Brüder und Schwestern jagen gehen.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen, Stewy?« James feixte. »Soll ich Bruce Norris deine Drohung ausrichten?«
    »Das ist immer noch Mist«, sagte Stuart, als er zurücktrat. »Du hast Mist gebaut, und deshalb sind zwei MI5 -Agenten tot. Ich weiß nicht, warum du überhaupt noch auf dem Campus bist und jetzt sogar noch kleine Kinder trainieren darfst.«
    Mittlerweile war James besser darin, sich zurückzuhalten, als damals, als er Cherub beigetreten war, aber die Bemerkung über die Suspendierung ärgerte ihn.
    »Was weißt du denn schon darüber?«, brauste er auf. »Du Arsch hast doch keine Ahnung!«
    »Ich weiß genug«, höhnte Stuart. »Ich wette, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist, schmeißen sie dich hier raus.«
    James verlor die Geduld und warf sich auf Stuart. Sein erster Schlag traf Stuarts Nase, doch der zweite streifte nur über den Kopf des Jungen, der sich duckte. Stuart rammte James mit dem Kopf in den Magen, und Tische und Stühle scharrten über den Boden, als er ihn nach hinten stieß und auf einen Tisch drückte.
    James hatte Angst, dass Stuart ihm auf seine gerade verheilte Nase schlagen würde, und war geradezu erleichtert, als dessen Faust nur seine Lippe traf. Als er das Blut schmeckte, hieb er ihm so heftig in die Rippen, dass Stuart aus dem Gleichgewicht kam.
    »Aufhören!«, rief eine der Angestellten, als James das Knie anzog und Stuart zu Boden stieß.
    Als Stuart sich aufrappelte, drängte sich die übergewichtige Angestellte zwischen die Jungen und schwang eine Suppenkelle.
    »Die Show ist vorbei!«, schrie sie. James bemerkte, dass alle in der Kantine zu ihnen hersahen. »Geht in eure Klassen!«
    Stuart und James waren beide kräftig und hätten die Angestellte mühelos zur Seite stoßen können, aber so wütend sie auch waren, waren sie nicht bereit, jemanden vom Personal anzugreifen. Während Stuart davon stampfte, richtete James seine Kleidung und stellte fest, dass er Glück gehabt hatte. Hätte einer der Lehrer oder Betreuer ihren Streit beendet anstelle einer Kantinenangestellten, wäre er jetzt vermutlich auf dem Weg ins Büro der Vorsitzenden anstatt in den Unterricht.
    Er wandte sich zu dem Tisch um, an dem er gearbeitet hatte, und sah, dass bei dem Handgemenge sein Kaffeebecher umgefallen war. Seine hastig hingekritzelte Hausaufgabe war zwar noch trocken, aber die von Kerry war von einem riesigen Kaffeefleck aufgeweicht.Sie würde ihn umbringen.
    *
    Sobald Anna und die anderen Kinder in der Schule waren, rief Lauren John an.
    »Ich habe es vermasselt«, gestand sie kleinlaut.
    »Was soll das heißen?«, fragte John.
    »Anna wollte mein Telefon benutzen, und wir hätten ihr Gespräch mithören können, aber ich musste sie daran hindern, weil ich noch Massen persönliche Fotos und Nachrichten darauf gespeichert habe.«
    John schnalzte mit der Zunge. »So einen Fehler hätte ich von einem Agenten auf seiner ersten Mission erwartet. Du solltest es eigentlich besser

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