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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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schlimmsten war das Waschbecken, in dem getrocknetes Blut klebte.
    Lauren wich zurück und ließ sich auf den Rand des Papierlakens sinken. Der Raum jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken, als sie sich vorstellte, dass hier Teenager eingesperrt und zum Sex mit fremden Männern gezwungen wurden. Eine kurze Dusche, ein paar Spritzer Raumspray und ein frisches Papierlaken, dann kam der nächste Kunde herein. Und wenn man seinem Boss – oder besser gesagt »Besitzer« – Ärger machte, wurde man mit dem Kopf aufs Waschbecken geknallt.
    Horrorfilme waren lächerlich dagegen, aber Lauren wusste, dass sie es nicht zu nahe an sich heranlassen durfte. Hoffentlich würde es nicht lange dauern, bis John Jones und ein Trupp Polizisten hereingestürmt kamen, andererseits würden sie womöglich eine Weile brauchen, um eine Razzia zu organisieren, und Lauren musste sich auf alle Eventualitäten einstellen. Sie und Anna waren jede Sekunde, die sie eingesperrt waren, in Gefahr, daher wollte sie so schnell wie möglich ausbrechen.
    Im Gang hörte sie Schritte, und gleich darauf wurde das Vorhängeschloss geöffnet.
    »Ich habe da noch was zu erledigen«, bemerkte Keith mit einer Stimme, als ob er ein kleines Kind necken wolle. Er trug immer noch das blutige Hemd, aber nicht mehr die Jacke mit der Waffe.
    »Das sind die Regeln«, erklärte er grinsend, als er die Tür schloss. »Du machst alles, was ich sage, sonst kriegst du was auf die Fresse.« Er hieb sich mit der Faust in die Handfläche. »Und jetzt runter mit dem Zeug.«
    »Was für Zeug?«, fragte Lauren und stellte sich dumm, während sie nach der Überraschung an ihrem Bein tastete.
    »Ausziehen!«, befahl Keith und knöpfte sein Hemd auf. »Und dann darfst du herkommen und dich auf meinen Schoß setzen.«
    »Ich schreie«, drohte Lauren.
    Keith breitete lachend die Arme aus. »Schrei, so viel du willst, Süße. Hier kommt niemand angelaufen, um dich zu retten.«
    »Perverser«, höhnte Lauren. »Du machst mich krank!«
    »Leere Worte …«, sagte Keith. »Du solltest langsam etwas schlauer werden, Lauren. Ich bin groß, du bist klein. Du wirst alles tun, was ich sage. Die Frage ist nur, wie weh ich dir tun muss, damit du es tust.«
    »Hast du das schon mal gemacht?«, fragte Lauren. »Ich meine, eine Zwölfjährige vergewaltigt?«
    Grinsend zog sich Keith die Turnschuhe aus. »Lass mal sehen, wie frech du in einer halben Stunde noch bist.«
    »Deine Mutter muss ja echt stolz auf dich sein, Keith.«
    Das war zu viel. Noch ein Bein in der Hose warf sich Keith auf Lauren. Er versuchte, sie am Hals zu packen, aber sie riss die Hand aus den Leggings, duckte sich und stieß ihm das Messer zwischen die Beine.
    Keith schrie vor Schmerz auf und packte Lauren an den Haaren. Warmes Blut lief ihr über die Hand, als sie versuchte, das Messer herauszuziehen, aber der Griff war glitschig, und es steckte fest. Lauren spürte, wie ihre Kopfhaut riss, als Keith sie vom Boden hochzog. Der Schmerz war überwältigend, aber Lauren schaffte es, Keith die Hand unter den Kiefer zu knallen. Immer noch Laurens Haare festhaltend, stolperte er rückwärts und fiel aufs Bett.
    »Lass los!«, schrie Lauren und stieß mit dem Knie in die blutige Stelle zwischen seinen Beinen, als sie auf ihm landete.
    Keith blutete schwer, und sie spürte, wie sich sein Griff lockerte. Sie zappelte sich frei und bemerkte, dass sie blutüberströmt war, als sie zu dem Vorhang stolperte.
    Lauren war von Natur aus eigentlich nicht aggressiv, aber sie hasste Keith für das, was er ihr hatte antun wollen und wahrscheinlich schon anderen Mädchen angetan hatte, die sich nicht so gut wehren konnten wie sie.
    »Kinderschänder!«, zischte sie mit einem Blick auf das Blut, das ihm an den Beinen herunterlief. »Du kannst froh sein, dass ich dich nicht erwürge!«
    Es reizte sie sehr, aber ihre Ausbildung war stärker als ihr Rachedurst. Zwischen den Räumen gab es nur dünne Sperrholzwände. Irgendjemand hatte den Lärm vermutlich gehört, und es würde nicht lange dauern, bis jemand nachsehen kam.

29
    James musste es einfach tun. Er hatte Kerry zwar beigepflichtet, als er einsehen musste, dass sie ihm nicht helfen würde, aber nur, weil er wusste, dass sie nicht mit ihm knutschen würde, wenn sie sich stritten.
    Zuerst wollte James sich in den frühen Morgenstunden über den Campus schleichen, aber das wäre höchst verdächtig. Aus persönlicher Erfahrung wusste er, dass das Missionsvorbereitungsgebäude um sechs Uhr

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