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Top Secret - Der Verdacht

Top Secret - Der Verdacht

Titel: Top Secret - Der Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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denn da?«, wollte Abby wissen.
    Lauren zuckte zusammen. Sie trug Leggings, und das Telefon war immer weiter nach unten gerutscht und beulte nun die Hose aus.
    »Mein Handy«, erklärte sie.
    Abby funkelte die beiden Männer wütend an. »Habt ihr die beiden nicht durchsucht?«
    Keiner der Männer brachte den Mumm auf, zu antworten. Sie sahen aus wie kleine Jungs, die von ihrer Mutter gescholten wurden.
    »Ihr wusstet doch, dass sie ein Handy hat!«, schrie Abby und nahm es Lauren weg. »Ihr wisst, dass man sie verfolgen kann! Habt ihr eigentlich auch nur eine einzige Gehirnzelle?«
    Sie nahm die Batterie heraus, bevor sie es aufklappte und entzweibrach. »Wenn die Bullen ihre Nummer herausbekommen haben und sie hierher verfolgt haben, sitzen wir ganz tief in der Scheiße!«, schrie sie. »Und jetzt durchsucht sie!«
    Roman ließ Lauren die Arme heben und begann, ihre Taschen zu durchsuchen. Das Pfefferspray und das kleine Taschenmesser an ihrem Schlüsselanhänger fand er sofort, aber das, das sie an ihrem Oberschenkel verborgen hatte, bemerkte er nicht, als er sie abklopfte.
    »Woher hast du das?«, fragte Abby und zog misstrauisch den Deckel vom Pfefferspray. Pfefferspray vermutete man nicht bei einer Zwölfjährigen, und Lauren wusste, dass man es legal in Großbritannien nicht kaufen konnte.
    »Wo ich früher gewohnt habe, gab es oft Überfälle, deshalb habe ich es einem Jungen abgekauft«, log sie. »Er hat es aus dem Urlaub in Amerika mitgebracht.«
    Abby hob die Dose und sprühte Roman damit an. Cherubs bekamen eine extra starke Marke, mit der man einen angreifenden Bären aufhalten konnte, daher schrie Roman vor Schmerz auf. Er hielt sich das Gesicht, und Keith wich nervös zurück. Der stechende Geruch ließ auch den Mädchen die Augen tränen.
    »Starkes Zeug«, meinte Abby feixend und warf die Dose in ihr Büro. »Und jetzt schafft mir die beiden Biester aus den Augen und seht zu, dass keine Gäste in der Nähe sind, bevor ihr sie ins Bordell bringt!«
    Ein kurzer Marsch von zwanzig Metern über eine Galerie an der Treppe führte Keith, Roman, Anna und Lauren zu einer schlichten weißen Tür mit einer Gegensprechanlage. Nachdem sich die Tür summend geöffnet hatte, gelangten sie in einen Empfangsraum, in dem es nach Zigaretten stank. Die einzigen Telefone waren Mobiltelefone, die Möbel bestanden aus Sperrholz, und der ganze Ort erweckte den Anschein, als könnte man alles binnen weniger Stunden zusammenpacken und wegschaffen.
    Ein Schild hinter der Rezeption versicherte den Kunden: Alle Transaktionen werden auf der Kreditkartenabrechnung als Dienste von North Lane Pizza & Pasta geführt . Aus einem Ledersessel blickte finster ein Rausschmeißer, während Lauren versuchte, nicht allzu offensichtlich »die Ware« anzustarren: ein halbes Dutzend Mädchen, von denen kaum eines über zwanzig war. Sie saßen in seidenen Morgenröcken und High Heels auf Sofalandschaften und hatten zur Ablenkung nur ein paar alte Zeitschriften und halb leere Schachteln mit chinesischem Essen.
    »Ihr zwei seht aber nicht gerade heiß aus«, sagte die ältliche Empfangsdame, als sie Keith’ blutige Nase und Romans tränende Augen sah.
    »Süße, du hast seit ’nem halben Jahrhundert nicht mehr so heiß ausgesehen«, gab Roman zurück. »Also halt die Klappe, und gib mir oben zwei Zimmer, weit ab vom Schuss. Lass keine Kunden rein, bis wir außer Sichtweite sind.«
    Roman nahm zwei klobige Schlüssel und führte sie eine enge Treppe hinauf in einen Gang mit jeweils fünf Türen auf jeder Seite. Auch hier wirkte alles billig. Die Zimmer waren lediglich durch Sperrholzwände voneinander getrennt, und die Türen hatten Riegel mit Vorhängeschlössern.
    Lauren und Anna wurden in einander gegenüberliegende Zimmer am Ende des Ganges gestoßen.
    »Eins für die Prinzessin«, sagte Keith, als er Anna in ihr Zimmer einschloss, »und eins für meine spezielle Freundin.«
    Lauren wurde in einen drei mal drei Meter großen, fensterlosen Raum gestoßen. Von allen Seiten war sie von Sperrholzwänden umgeben, und der Geruch von Raumspray ließ sie fast würgen. An der Decke hing eine Energiesparbirne, und an der Wand stand ein Doppelbett mit einem Wegwerflaken über Bettdecke und Kissen.
    Als Keith das Vorhängeschloss von außen zusperrte, zog Lauren einen Vorhang beiseite, hinter dem sich eine Art Badezimmer verbarg: zwei frische Handtücher, eine Dusche, an deren Vorhang der Schimmel wuchs, und eine dreckige Toilette ohne Sitz. Am

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