Top Secret - Die Mission

Farmbesitzer und allen, die mit ihm Geschäfte tätigten, das Leben zur Hölle zu machen.
    Eine Farm oder ein Labor, das Zebra 84 aufs Korn genommen hatte, war üblicherweise nach ein paar Monaten aus dem Geschäft, da andere Unternehmen ihre Lieferungen einstellten und sich die Versicherungen weigerten, die Policen für Feuerschäden zu verlängern.
    Während der nächsten fünfzehn Jahre wurde Zebra 84 mit seinen umstrittenen Methoden zur berüchtigtsten und zugleich effektivsten Tierbefreiungsgruppe in Großbritannien. Doch trotz der erfolgreichen Taktik weigerte sich Quinn, zu expandieren, sondern verließ sich lieber auf ein kleines loyales Team von Aktivisten, das nie mehr als eine Einrichtung auf einmal angriff.
    Diese elitäre Einstellung verhalf der Gruppe zu höherem Ansehen, und so bekam Zebra 84 immer mehr den Ruf, die Spezialeinheit der Tierschutzbewegung zu sein.
     
    QUINN NIMMT DEN MUND ZU VOLL
    2001 verbuchte Zebra 84 seinen größten Erfolg. Nach über zwanzig Brandanschlägen, Dutzenden von Studentenprotesten und ständiger Sabotage der Bauarbeiten - einschließlich des Umsturzes eines 40 Meter hohen Baukrans - konnte Quinns Gruppe erfolgreich den Bau eines 17 Millionen Pfund teuren Tierversuchslabors stoppen, den eine von Großbritanniens einflussreichsten Universitäten mit Mitteln aus der Krebshilfe und dem Verteidigungsministerium in Auftrag gegeben hatte.
    Durch den Erfolg gestärkt, entschied sich Quinn, als Nächstes Malarek Research anzugreifen. Malarek hat 1000 Angestellte in Tierversuchslabors in Großbritannien, Kanada und den USA und ist für bis zu 10 Prozent aller Tierversuche auf der Welt verantwortlich. Unter anderem werden dort die Experimente für zwei der größten Konsumgüterhersteller der Welt (Waschpulver, Rasierschaum, Haarfarbe etc.) durchgeführt sowie Versuche für die weltgrößten Pharmaunternehmen. In den Labors von Malarek Research sterben jährlich 14 Millionen Tiere.
    Quinn war sich bewusst, dass die Kampagne gegen Malarek die längste und schwierigste seines Lebens werden würde. Da seine kleine Gruppe jedoch nicht über die Mittel verfügte, um eine große, multinationale Gesellschaft zu vernichten, nutzte er seinen legendären Status innerhalb der Tierschutzbewegung, um Allianzen mit anderen Tierbefreiungsorganisationen in all jenen Ländern einzugehen, in denen Malarek Betriebe hatte.

     
    DER STACHEL
    Aus über einem Dutzend verschiedener Gruppen entstand die Zebra-Allianz. Zu Quinns Pech hatte allerdings das FBI eine der amerikanischen Gruppen unterwandert, an die er sich gewandt hatte. So wurden Videoaufnahmen von FBI-Undercover-Agenten an die britische Regierung geschickt, die Quinn beim Erzählen einer Anekdote über den Sturz des Baukrans zeigten.
    Wenige Wochen nach Gründung der Zebra-Allianz wurde Quinn verhaftet und wegen Brandstiftung, Beihilfe zur Verübung terroristischer Anschläge und illegalem Sprengstoffbesitz angeklagt. Ihm drohte eine lebenslange Haftstrafe, doch nach einem sechswöchigen Prozess wurde er lediglich eines einzigen Brandanschlags für schuldig befunden und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
     
    AFM
    Die vorherrschende Meinung war, dass die Gruppen, die sich gegen Malarek zusammengeschlossen hatten, ohne Quinns Führung auseinanderfallen würden. In den USA und Kanada wurden ihre Bemühungen so weit vom FBI unterwandert, dass es zu wenig mehr als ein paar von der Polizei schwer bewachten Protestmärschen kam. Der Feldzug gegen Malareks britische Versuchsanlage zeigte jedoch Erfolg und störte die Geschäfte des Unternehmens empfindlich.
    Viele Zulieferer stellten ihre Lieferungen ein, nachdem sie bedroht worden waren. Kunden und Angestellte wurden
durch Drohungen, ihr Eigentum zu zerstören, eingeschüchtert, und Versicherungsgesellschaften wollten die Policen für die Malarek-Gebäude nicht mehr verlängern.
    Doch achtzehn Monate nach Quinns Inhaftierung schien die Zebra-Allianz gegen eine Betonmauer zu laufen. Malarek UK bekam einen besonderen Versicherungsschutz von der britischen Regierung, und der Mutterkonzern verkündete gleichzeitig steigende Profite.
    Zwei Tage nach dieser Profit-Verlautbarung wurde der Vorsitzende von Malarek UK, Fred Gibbons, von vier maskierten Frauen in seinem Schlafzimmer überfallen. Sie schlugen ihn mit Aluminium-Baseballschlägern zusammen.
    Gibbons trug sechzehn Knochenbrüche davon, darunter einen Schädelbruch. Auch seine Frau wurde zusammengeschlagen, als sie versuchte, die